Man spürt förmlich, die letzten Tage und Wochen haben unendlich viel Kraft gekostet und dann noch die bittere Erkenntnis, vom richtigen Weg abgekommen zu sein… Immerhin scheinen die Sektenmitglieder in der Gegend um Siete ein geschütztes Plätzchen gefunden zu haben, wo sie einigermaßen sicher sind vor den magischen Kräften aus dem Tempel der großen Glückseligkeit. Während ihre Opferbereitschaft früher bei solchen Gelegenheiten keine Grenzen kannte, sind sie nun unentschlossen und zum Teil verunsichert. Nur ganz Verwegene glauben noch an das Wunder und haben die Diener im Tempel um die Vorbereitungen für eine große Opferzeremonie gebeten. Lange wurden die weisen Worte des väterlichen Anführers vermißt, man munkelte bereits, er habe sich einer anderen Gemeinschaft angeschlossen und strebe dort nach der Führung. Nun ist er scheinbar festen Glaubens wieder da, aber welche Rolle wird er spielen? Er deutet sogar an, über Geheimwissen aus dem Palast des einen Patrons zu verfügen. Noch immer gibt es keine Botschaft der Patrone, die den Wert des geliebten Heiligtums beflügeln könnte. Früher haben sie doch so häufig etwas über ihre kühnen Pläne verkünden lassen Keiner scheint nun bereit, die Führung zu übernehmen. Wird die Sekte gar zerfallen? Muß ein jeder nun selbst die Risiken des langen Weges auf sich nehmen oder ist es besser, sich einfach nur zu retten? Es ist keine schöne Lage. Wie lange werden sie hier ausharren müssen? Ist es die Ruhe vor dem Sturm oder wird wieder ein Wunder geschehen? Die Gaukler indes sind längst weiter gezogen: sie singen jetzt für andere Herren und ihre neuen Lieder handel(te)n von Hotels auf dem schwarzen Erdteil und Projektentwicklung im Reich der Mitte. Wer den verführerischen Klängen ihrer Gesänge folgte, liegt damit heute schon zum Teil deutlich im Minus. In diesem Sinne Stickelmann |