gemeldet 21.03.07
Düsseldorf (aktiencheck.de AG) - Klaus Kränzle, Analyst von GSC Research, bekräftigt sein "kaufen"-Votum für die Aktie von Mensch und Maschine (ISIN DE0006580806/ WKN 658080). Die Mensch und Maschine Software SE (MuM) sei nach eigenen Angaben einer der führenden europäischen Anbieter von Computer Aided Design (CAD). Nach endgültigen Zahlen habe MuM seinen Umsatz um 16 Prozent auf 170,3 (Vj. 147,2) Mio. Euro gesteigert. Das Betriebsergebnis EBITA (Gewinn vor Steuern, Zinsen, Firmenwertabschreibungen und Sondereffekten) habe sich auf 6,8 Mio. Euro verdoppelt. Damit sei MuM jedoch am unteren Ende der eignen Prognose geblieben, die einen Wert von 6,5 bis 8 Mio. Euro vorhergesagt habe. Die einzige Korrektur habe das EBIT betroffen, welches mit nunmehr 7,3 Mio. Euro um 0,3 Mio. Euro höher als bei den vorläufigen Zahlen ausgefallen sei. Der Grund liege in der jetzt erfolgten Einigung mit der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR), sämtliche Firmenwertabschreibungen in den Abschluss 2005 vorzuverlegen, um Verzögerungen im Abschluss 2006 zu vermeiden. Da der genannte Effekt durch steuerliche Effekte nahezu ausgeglichen worden sei, habe es beim Gewinn nach Steuern und Anteilen Dritter nur einen marginalen Effekt gegeben, so dass der Gewinn je Aktie in 2006 bei den gemeldeten 0,24 Euro geblieben sei. Im Zuge der angesprochenen Einigung mit der DPR seien im Abschluss 2005 zusätzlich 2,1 Mio. Euro an Firmenwerten abgeschrieben worden. Aktive latente Steuern hätten aufgrund der nicht mehr bestehenden Werthaltigkeit dieses Bilanzpostens in Höhe von 2,9 Mio. Euro abgeschrieben werden müssen. Diese zusätzlichen Belastungen von insgesamt 5 Mio. Euro würden dafür sorgen, dass der Jahresüberschuss nach Steuern und Anteilen Dritter mit 0,5 Mio. Euro erheblich kleiner ausfalle als die bislang kommunizierte Zahl von 5,5 Mio. Euro. Aus Sicht der Analysten seien diese bilanziellen "Aufräumarbeiten" nicht negativ für die Einschätzung der Aktie zu werten. Die Analysten würden MuM jedoch jetzt in der Pflicht sehen, dass keine weiteren "Bilanzaltlasten" mehr ans Tageslicht gelangen würden. MuM habe bei der Bilanzpressekonferenz seine Prognose für 2007 mit einem 15-prozentigen Umsatzplus auf 196 Mio. Euro bestätigt. Die EBIT-Marge solle auf mindestens 5 Prozent steigen, was mit einer absoluten EBIT-Zahl in Höhe von circa 10 Mio. Euro korrespondieren würde. Die Ziele würden die Analysten für realistisch halten und würden durchaus Spielraum für ein Übertreffen dieser Zahlen sehen, da die Gesellschaft operativ nach den Umstrukturierungen weiter zulegen sollte. Im Einzelnen würden die Analysten mit einem Umsatz von 198 Mio. Euro und einem EBIT von 10,5 Mio. Euro rechnen. Die geplante Reduktion des Finanzergebnisses auf -1,5 Mio. Euro würden die Analysten in Anbetracht des steigenden Zinsniveaus für ambitioniert halten und würden hier mit -1,8 Mio. Euro mit einem gegenüber dem Niveau von 2006 (-2,2 Mio.) weniger stark verbesserten Wert rechnen. Auch bei der vom Unternehmen geschätzten Steuerlast von 2 Mio. Euro würden die Analysten nach den Erfahrungen von 2006 mit 2,6 Mio. Euro vorsichtshalber einen höheren Wert ansetzen. Aufgrund der von den Analysten erwarteten Steigerungen im operativen Geschäft würden sie den Gewinn trotz der geschilderten Einschränkungen mit 0,47 Euro je Akte nahezu auf dem von MuM geschilderten Niveau sehen. Nach der zusätzlichen Abschreibung auf die Firmenwerte und latenten Steuern für 2005 würden die Analysten die "bilanziellen Aufräumarbeiten" für endgültig abgeschlossen halten und würden von dieser Seite nicht mehr mit negativen Überraschungen rechnen. Für die Bewertung der MuM-Aktie würden die Analysten das 2007er-Durchschnitts-KGV von 15,6 der Peer Group (Unternehmen aus der CAD bzw. PLM-Branche und Vertriebsunternehmen) sowie ein DCF-Modell (Abzinsungszinssatz 7,28%, Ausgangs-Cash-Flow 4,1 Mio. Euro, Ewiges Wachstum 0%) heranziehen. Aus der Peer Group ergebe sich dabei ein "fairer Wert" von 7,28 Euro für die MuM-Aktie, das DCF-Modell führe zu einem Ergebnis von 8,55 Euro je Aktie. In Anbetracht der durch die Restrukturierung bedingten schwierigen Prognose der zukünftigen Cash Flows hätten die Analysten den Wert der Peer Group mit 75 Prozent und den des DCF-Modells mit 25 Prozent gewichtet. Auf dieser Basis würden die Analysten einen fairen Wert von 7,60 Euro für die MuM-Aktie errechnen und würden das Kursziel entsprechend geringfügig nach unten anpassen. Nach der erfolgreichen Restrukturierung sehen die Analysten von GSC Research Mensch und Maschine auf einem guten Weg und empfehlen die Aktie mit einem Kursziel von 7,60 Euro (vorher 7,76 Euro) weiter zum Kauf. Mit der auf Veranlassung der DPR durchgeführten Bereinigung der Bilanz für 2005 sollten die bilanziellen "Aufräumarbeiten" endgültig abgeschlossen sein. Die für die Branche ungewöhnlich aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik mit einer Dividendenrendite von 3 Prozent für das abgelaufene Geschäftsjahr sichere den Kurs nach unten weitgehend ab. (21.03.2007/ac/a/nw) |