Drillisch und United Internet stocken bei Freenet auf Do Dez 13, 2007 7:49 MEZ
Hamburg (Reuters) - Die beiden Telekommunikationsfirmen Drillischund United Internethaben ihre Beteiligung am Konkurrenten Freenet erhöht. Das von beiden Firmen zu gleichen Teilen gehaltene Gemeinschaftsunternehmen MSP verfüge inzwischen über 20,05 Prozent des Grundkapitals von Freenet, teilten beide Unternehmen am Donnerstag mit. Davor hatte MSP bereits gut zehn Prozent von Freenet kontrolliert. Drillisch-Chef Pascalis Choulidis sagte der Nachrichtenagentur Reuters, über den Markt seien weitere knapp zehn Prozent hinzugekauft worden. Drillisch und United Internet schlossen eine weitere Aufstockung nicht aus. Damit liefern sich Drillisch und United Internet ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Beteiligungsgesellschaft Vatas bei Freenet. Vatas hatte ihren Anteil an dem norddeutschen DSL- und Mobilfunkdienstleister bereits Ende November auf 22,1 Prozent aufgestockt. Der ungeliebte Hauptaktionär hatte sich im August auf die Seite des Rivalen Drillisch geschlagen, der eine Aufspaltung von Freenet anstrebt. Drillisch hatte zuletzt aber erklärt, keinen Gebrauch von seiner Option zu machen, die Freenet-Anteile von Vatas zu erwerben. DRILLISCH-CHEF: KEINE ABSPRACHEN MIT VATAS Choulidis betonte nun, es gebe keine Absprachen mit Vatas. "Jeder macht seine Hausaufgaben." Im Falle eines abgesprochenen Vorgehens würde nach deutschem Recht ein Übernahmeangebot an die übrigen Freenet-Aktionäre fällig. Drillisch teilte weiter mit, zur Sicherheit für Kredite an die BHF-Bank verpfändete Freenet-Aktien seien freigegeben worden. Daraus fließe dem Unternehmen aus Maintal bei Frankfurt ein außerordentlicher Ertrag von 13,8 Millionen Euro zu. Drillisch und United Internet wollen Freenet untereinander aufteilen. United Internet fährt dabei zweigleisig. Deutschlands zweitgrößter DSL-Anbieter war unlängst mit gut 20 Prozent biem Düsseldorfer Telekommunikationsnetzbetreiber Versatel eingestiegen und schließt eine Erhöhung nicht aus. Drillisch macht sich seit längerem für eine Aufteilung von Freenet stark, um sich das Mobilfunkgeschäft der früheren Mobilcom einzuverleiben. Das DSL-Geschäft von Freenet könnte dann an United Internet gehen. Freenet wollte keine Stellungnahme abgeben. |