Lafontaine schmeichelt Grünen
Der designierte Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Bundestag, Oskar Lafontaine, sieht sich in besonderer Nähe zu den Grünen. "Das Wahlprogramm der Grünen könnte ich so unterschreiben. Es ist nicht weit weg von der Partei, die ich jetzt vertrete", sagte Lafontaine am Dienstagabend in der ARD-Sendung "Menschen bei Maischberger". Auch zu seiner früheren Partei SPD, deren Vorsitzender er war, machte er eine Annäherung in der Sache aus. Lafontaine sagte auch: "Ich bin sofort bereit, Politik zu gestalten." Allerdings blieb unklar, ob er damit eine Beteiligung an einer Regierung meinte, da er sich bisher scharf von der SPD abgegrenzt hat. Die Linkspartei hat nach den Worten ihres zweiten designierten Fraktionschefs Gregor Gysi "keinen Partner für ihre Politik". Sie werde demnach keine andere Partei unterstützen. Devise der Partei sei, Politik auch in der Opposition gestalten zu können. Lafontaine sagte: "Das revidierte Programm der SPD vor der Wahl hatte weniger zu tun mit dem Handeln der letzten sieben Jahre. (...) Würde man sich an der Sache orientieren, dann gäbe es jetzt tatsächlich eine spannende Situation." Zur Absage von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) an Koalitionsgespräche mit der Linkspartei und mit ihm persönlich, sagte Lafontaine: "Ich hätte Herrn Schröder verstehen können, wenn er gesagt hätte: Wir wollen nicht mit einer Partei reden, die bestimmte Forderungen stellt. Aber das war nicht nachvollziehbar." Schröders Haltung, trotz der SPD-Verluste Kanzler bleiben zu wollen, verglich Lafontaine mit dem Verhalten eines Kleinkindes. "Ich kann doch nicht einfach wie ein Kleinkind auftreten und sagen, ich will das und das haben." Schröder müsse jetzt verarbeiten, dass er keine Mehrheit mehr habe. "Und in solchen Situationen reagieren Menschen, die die Macht sehr schätzen, so wie er."
haut das emmi platt
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