Es macht meiner Meinung nach nicht viel Sinn Gas- und Braunkohlekraftwerke einfach so zu vergleichen.
Braunkohlekraftwerke sind sehr teuer im Bau, dafür aber sehr günstig im Betrieb. Braunkohle ist so ziemlich der billigste fossile Energieträger den es überhaupt gibt. Daher ist man als Betreiber eines Braunkohlekraftwerkes bestrebt, das Kraftwerk möglichst rund um die Uhr bei voller Leistung laufen zu lassen.
Bei einem Gaskraftwerk ist es genau anders herum: Die Baukosten sind hier im Vergleich zur leistung niedrig während der Energieträger, auch durch die Ölpreisbindung sehr teuer ist. Ein Gaskraftwerk lohnt sich daher nur zu Spitzenlastpresisen wenige Stunden am Tag. Der von dir verlinkte Artikel vermittelt zu dem ein falsches Bild von Gaskraftwerken. Hier wird als Beispiel die herunterfahrdauer eines Gas und Dampfkraftwerkes genannt. Die Trägheit beim Herunterfahren liegt hier vor allem durch Abwärmekessel bedingt. Interessant ist erst die Dauer die zum Hochfahren eines Kraftwerkes benötigt wird. Eine Gasturbine kann bei einem Schwarzstart innerhalb von 5 Minuten auf volle Leistung hochgefahren werden, ein Kohlekraftwerk benötigt dazu mehrere Stunden.
Ich glaube es behauptet hier niemand, Braunkohlekraftwerke würden durch die Energiewende sofort obsolet werden, aber ohne Gasturbinenkraftwerke kann die Rechnung gar nicht aufgehen. |