Das mit der Inflation habe ich sehr wohl verstanden, denn ich berücksichtige im Gegensatz zu dir dass es zwei verschiedene Arten der Inflation gibt. Beide heissen zwar so, beziehen sich aber auf verschiedene Subjekte. Das eine ist die Preisteuerung für Waren und Dienstleistungen, das ist die, die du meinst. Aber es gibt noch eine andere, die sich ausschliesslich auf Vermögenswerte bezieht. Die eine entstammt der Realwirtschaft und richtet sich nach dem dortigen Angebot und der der dortigen Nachfrage. Die andere ist die, von der wir auch zur Zeit profitieren, aber diese hat auch eine Kehrseite. Das ist die daran angekoppelte Verzinsung. Sowohl Guthaben wie Schulden. Da kommt der von mir beschriebene Faktor der Geldmenge ins Spiel, die höchst unterschiedlich verteilt ist. In den USA ist die Geldmenge nicht annähernd paritätisch verteilt. Das hat zur Folge, dass das Waren und Dienstleistungsangebot nur von einer minder großen Geldmenge hinterfragt wird. Aus der aber repräsentativ die Inflation berechnet wird. Dagegen sind die großen Geldmengen hinter dem geringen Angebot von Kapitalanlahen hinterher. Bei Waren und Dienstleistungen liegt die Inflationsrate sehr moderat, weil sie nur von einer kleinen Geldmenge getragen wird. Allerdings wird bei der Berechnung nur diese gezählt. Hier steht wie ursprünglich gedacht ein Erwerb einer bestimmten Geldmenge gegenüber. Bei den Kapitalanlagen ist das anders. Hier werden zwar auch Anlagen erworben, diese jedoch unter liegen nicht dem Verbrauch sondern der Wertzumessung (Marktpreis) Steigt dieser Marktpreis, so steigt er auch für alle nicht vom Handel betroffenen Anteile. So wie bei mir die Postaktien, die ich nur halte und die nicht vom Handel gezählt werden, so ist es dennoch die Inflation, die auch die nicht gehandelten Kapitalanlagen betrifft. Das ist bei der Errechnung der Realwirtschaft nicht der Fall, denn hier wird die Inflationsrate nur von den gehandelten Waren und Dienstleistungen berechnet. Das hat schwerwiegende Konsequenzen, die erst zu Tage treten, wenn die Kapitalmenge aus der Kapitalanlage in die Realwirtschaft oder in eine andere Währung (anderes Land) überwechselt. Das wird sich demnächst bemerkbar machen, wenn die USA merken, dass keiner mehr ihre Anleihen kauft, weil die Anleger nach Europa gewechselt sind. Das ist der Punkt, wo die vorhandene (Rest) Geldmenge Einfluss auf die Zinsen nimmt. Sie werden steigen. Ursächlich aber für den Anstieg ist nicht Angebot und Nachfrage sondern die Geldmenge, die nicht mehr ausreichen wird, weil sie die Bezugsgröße verlassen hat. Dann beginnen auch die Zinsen für die Realwirtschaft zu steigen, die aber niemand vorher berechnet hat, weil der Rücklauf in der Finanzwirtschaft länger als in der Realwirtschaft dauert. Deswegen ist mein Beitrag völlig richtig. Er berücksichtigt nämlich auch die indirekte Wirkung, die nirgends offiziell in die Inflationsrate hineingerechnet wird, aber dennoch vorhanden ist. Man kann sie direkt kaum berechnen, zumal auch keine damit verknüpften Steuerwerte vorhanden sind. Einzig das Geldmengenwachstum kann dabei indirekt als Rechengrundlage verwendet werden, aber nur der Teil, der nicht in der Realwirtschaft gewachsen ist. (Dieser hat ja die Inflation der Realwirtschaft erhöht und wurde berechnet). Kurz gesagt, wird nirgends der Preis der Kapitalanlagen in die Teuerung einberechnet, ansonsten würden alleine die horrenden Immobilienpreise ständig eine zweistellige Inflationsrate erzeugen - jedenfalls in den USA. Demnach sind aber auch alle hier im Forum angestellten Beispiele nur Teile des von mir geschilderten Ganzen, das aber in der Krise den bislang unbeachteten Ausschlag geben wird. Die Zinsen für die Staatsverschuldung werden nicht durch Hamburger, Handys oder Huren steigen, sondern durch die ständig schneller wachsende Geldmenge in den Kapitalanlagen, für die kein ausrechender reeller Gegenwert mehr vorhanden ist (Überbewertung von Aktien, zu teure Immobilienpreise usw.) Einzelne Beispiele für dieses Prinzip hat es auch jüngst gegeben. Das war die Apple-Aktie. Wenn nicht ein Wunder geschieht, werden die 730 Dollar nicht mehr erreicht werden. Ich habe sehr wohl verstanden. Der Chartlord |