Rocco Gräfe schreibt weiter oben davon , dass das US-Sentiment für ein mittelfristiges Aktienmarkttief spreche. M.E. vermischt er hier seine DAX-Analyse mit dem US-Sentiment. Das halte ich für falsch. Es ist die logische Folge, dass der Ukraine-Krieg zu einer unterschiedlichen Bewertung der Märkte führen wird. Während die USA von dem Krieg stark profitieren, zahlen die Deutschen einen großen Teil der Rechnung.
Es mag sein, dass der Sentimentindikator für die USA funktioniert; das muss aber keinesfalls für Deutschland der Fall sein. Weiterhin bezweifele ich momentan die Aussagekraft des Indikators. Warum notieren die Indikatoren nahe den Tiefs wenn die Märkte gleichzeitig zuletzt haussiert sind. Der Nasdaq hat 10% nach oben gemacht! Bei gleichzeitig steigenden Zinsen. Ich bleibe dabei, dass hier etwas nicht stimmt und warne davor Charts und Indikatoren momentan so zu bewerten wie in der Vergangenheit. Der Krieg findet auch an den Finanzmärkten statt und man möchte uns eine Normalität vorgaukeln, die nicht vorhanden ist. Insbesondere einige europäische Märkte würde ich weiterhin nicht kaufen wollen. Seitenlinie bleibt angesagt auch wenn man Angst hat etwas nach oben zu verpassen.
Selbst eine Einigung zwischen Russland und der Ukraine ändert nur wenig an den Folgen. Marode Staatsfinanzen durch höhere Rüstungsausgaben; höhere Energiekosten durch Kappung der Russland-Beziehung. Eine Freudenrallye ist auch in dem Fall eher zu verkaufen. |