Ich stolpere bei diesem Unternehmen immer wieder über Kennzahlen, von denen ich vorher nie gehört hatte:
In der aktuellen News berichtet GFG ja von "pro-forma Cash", das zum Jahresende mit 397 (alle Zahlen Mio. Euro) prognostiziert wird. Außerdem soll es "net pro forma cash" von 203 geben.
Im letzten Abschluss gibt es die zuletzt genannte Kennzahl gar nicht.
Sehen wir uns also die Entwicklung an:
1. Cash and Cash Equivalents: 2021: 400 2022: 323 (da gab es den Verkauf Lamoda) Halbjahr 2023: 226
2. Pro forma cash (PFC) 2021: 642 2022: 561 2023: 397
Net proforma cash kann man nicht vergleichen, weil es diese Kennzahl bisher nicht gab. Ich halte schon die Kennzahl PFC für schwierig, weil dort scheinbar auch Mittel ausgewiesen werden, die GFG bei Banken hinterlegen muss, um Garantien für Lieferanten zu erhalten (restricted cash). Diese Mittel stehen dem Unternehmen nicht zur Verfügung.
Ich folgere (mangels genauerer Informationen): Wenn die Differenz zwischen PFC und der (offiziellen) Bilanzposition "Cash and Cash Equivalents" jeweils ca. 240 ist, rechne ich mit C+CE in 2023 von 160. Wenn sich außerdem der operative Cashverlust aus Hj 1/23 von 72 auch nur teilweise fortsetzt, müssen bald die Investments verkauft werden und damit fehlen Erträge in der Kasse.
Die Abwärtsspirale ist im Gang. Und die Liquidität muss nicht bis 2027 reichen. Ich kann aus der letzten News keine Trendwende erkennen. Die Hoffnung besteht hier allein darin, dass ein womöglich etwas positiveres Quartal 04/23 die kommerzielle Trendwende darstellt. Das ist echt dünn.
Das Strohfeuer im Kurs ist die logische Konsequenz. |