von Julia Groß, Euro am Sonntag
Der Krieg hat an den Börsen zu einer Flucht aus riskanten Investments geführt, dazu zählen auch Biotech-Werte. Valneva stemmte sich mit positiven Phase-3-Daten des Chikungunya-Impfstoffs gegen den Trend, die Kursgewinne konnten jedoch die Verluste der vorangegangenen Tage nicht wettmachen. Chikungunya ist eine dem Dengue-Fieber ähnliche, schmerzhafte Tropenkrankheit, die von Mücken übertragen wird. Ihre Häufigkeit nimmt zu, etwa ein Viertel aller Infektionen verläuft schwer. Valnevas Impfstoff erzielt eine gute Schutzwirkung mit nur einer Injektion, die Wettbewerber Merck & Co. und Emergent Biosolutions hinken zeitlich und qualitativ hinterher. Valneva winkt deshalb bei FDA-Zulassung ein "Gutschein" für bevorzugte Zulassung, den die Firma für 100 bis 150 Millionen Dollar weiterverkaufen kann. Der Impfstoff könnte einen Umsatz von bis zu 220 Millionen Dollar pro Jahr erreichen.
Sanofi will bis 2026 rund eine Milliarde Dollar in mRNA-Technologie investieren, im Fokus stehen die Verbesserung der Lagerfähigkeit und die Verringerung von Nebenwirkungen. Investoren nahmen auch positiv auf, dass BioNTech und Regeneron ihre Zusammenarbeit bei Krebstherapien ausbauen. Dabei geht es um Regenerons Medikament Libtayo, das von Sanofi mitentwickelt wurde. |