Sie sollten wirklich aufhören sich die Forenbeiträge in den Sozialen Medien durchzulesen. 90% der Personen dort haben schlicht weg keine Ahnung und schreiben nur unsinnigen Mist. Ich schaue gelegentlich mal dort vorbei und halte i.d.R. nur 3-5 Beiträge aus (kein Wissen über internationale Rechnungslegung, die strategische Ausrichtung von Unternehmen etc.) Stattdessen werden dort unentwegt Verschwörungstheorien gepostet. Die Hedgefonds drücken den Kurs um günstig einzusteigen, bald startet die Rakete, u.s.w. Diese Menschen sind Zocker, sie werden niemals im Leben zu Geld kommen (Unwissenheit, gepaart mit Überheblichkeit hat in der Weltgeschichte noch nie zum Erfolg geführt). Es gibt keine VERSCHWÖRUNG!!! Es gibt aktuell auch keine aktiv gemanagten Fonds, die eine nennenswerte Beteiligung an Steinhoff NV halten (Mit Ausnahme der PIC - die Altaktionäre sind). Schwab, Invesco, Vangaard, Blackrock sind über ETFs in Steinhoff investiert, es handelt sich also um "Stupid Money". Warum sind keine aktiv gemanagten Fonds in Steinhoff NV investiert? Die Fondsmanager verwalten Kundengelder treuhänderisch. Sie unterliegen somit Compliance-Regeln. Steinhoff NV ist akut von der Insolvenz bedroht. Investiert ein Fondsmanager momentan in Steinhoff NV, bricht dieser die nötige Sorgfaltspflicht und ist somit im negativen Verlauf strafrechtlich haftbar. Darüber hinaus hat ein Fondsmanager keinen Anreiz in Steinhoff NV zu investieren, denn sein Job hängt von der relativen Performance zur Benchmark ab. Er optimiert also seine Arbeitsplatz-Sicherheit indem er möglichst die Benchmark nachbildet. Sollte er 10% Verlust erwirtschaften, der Gesamtmarkt fällt aber auch um 10% ist für ihn alles super. Investiert er hingegen in riskante Projekte und macht deswegen einen Verlust, während der Gesamtmarkt steigt, verliert dieser seinen Job. Warum sind keine Hedgefonds in Steinhoff NV investiert? Nun die Wahrheit ist, es ist das deutlich bessere Geschäft (Chance zu Risiko-Verhältnis) auf Seiten der Gläubiger zu stehen. Sie haben die Schulden für 30% vom Nennwert erworben, bekommen darauf 10% Zinsen. Sprich sie erhalten eine sichere Rendite von über 30% pro Jahr ohne ein Risiko einzugehen. Denn die Assets von Steinhoff NV sind selbst bei einem Börsencrash locker 30% des Nennwertes der Konzernschulden wert. Hinzukommt, dass die Hedgefonds nicht mit Eigenkapital die Schulden von Steinhoff NV erworben haben, denn sie haben Zugriff auf Zentralbankgeld. Sie machen damit also eine sichere dreistellige Rendite pro Jahr. Warum sind keine Großinvestoren investiert? Ganz einfach, wenn man schon Reich ist, ist Reputation viel wichtiger als Rendite. Sie würden irrational handeln, wenn sie mit nennenswerten Positionen bei Steinhoff NV einsteigen ohne die absolute Sicherheit, dass Steinhoff NV überlebt. Wer ist aktuell in Steinhoff NV investiert? Rund 30% sind Altaktionäre und ETFs. Vielleicht 10% stammt von Leuten, die etwas von der Materie verstehen aber noch nicht reich sind (Junge Leute, spät angefangen, nicht zufrieden mit Ihrem aktuellen Wohlstand, etc.). Die große Masse der investierten haben keinen Plan (mangelndes Wissen, starke Emotionen, etc.) oder aber es sind Trader. Wodurch wird der Kurs aktuell bestimmt? Nahezu ausschließlich durch Trader. Denn fürs Traden ist eine hohe Volatilität unerlässlich. Deswegen sind Aktien wie Steinhoff, Tesla, Wireard, ... die am heißesten diskutierten Aktien in den Sozialen Medien. Sie ziehen Trader an, wie die Motten vom Licht angezogen werden. Die Frage, die sich für Investoren stellt, sind doch nur folgende: 1. Sind die Assets der Konzernmutter (Steinhoff NV) wertvoller als die Schulden? Aktuell ganz klares JA! Die Assets der Mutter sind bei einer Konservativen Betrachtungsweise rund 13-14 Mrd.€ wert. Demgegenüber stehen Schulden von rund 8,5 Mrd. €. 2. Schafft Steinhoff es rechtzeitig den benötigten Teil der Assets zu Geld zu machen, um so viele Schulden der Konzernmutter zu tilgen, dass eine Refinanzierung der restlichen Schulden zu Marktüblichen Zinskosten möglich ist? Dies lässt sich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, die Chancen stehen momentan allerdings sehr gut. Wichtig ist es zu beobachten wie sich die Schulden der Konzernmutter, die Assets der Konzernmutter und der Cash-Bestand entwickeln. |