Halte ich für nahezu ausgeschlossen. Würde ja strategisch auch nicht allzu viel Sinn machen für mich. Zwar würde dann Jinko auf eine riesige Fertigungskapazität von knapp 15 GW kommen bei den Modulen und bei den Zellen von etwas über 10 GW, aber JA Solar hat beispielsweise null bei Wafern zu bieten, aber genau dort spielt derzeit die Musik bei Solar. Außerdem beackern beide logischerweise die gleichen Märkte.
Ich glaube erst wenn der technologische Fortschritt bei Solar deutlich geringer wird könnte es zu einem solchen Kauf bzw. Fusionen kommen, aber das wird dann wohl noch gut 3 bis 5 Jahre dauern.Vorher besteht einfach viel zu viel Investitionsbedarf und der wäre bei Fertigungskapazitäten von über 10 GW riesig. Jinko wird z.B. in diesem Jahr alleine 400 Mio. $ in den Aufbau neuer Fertigungskapazitäten und dem Upgraden alter Fertigungskapazitäten investieren (müssen).
Es würde zwar viel Masse in MWs und Umsätzen bei einem Kauf von JA Solar zusammen kommen, aber sonst sehe ich da keine Vorteile. Man könnte die Vertriebskosten dabei senken. Aber das wäre dann schon alles. Außerdem will sich Jinko ja als global agierender Projektentwickler aufstellen wie man ja an den Projekten in Abu Dhabi, Bangladesh. Vietnam, Mexiko und Argentinien sieht. Schon alleine darum wäre für mich ein JA Solar Kauf kontraproduktiv, denn dann würde der Schritt in das globale Projektgeschäft (Entwicklung, Finanzierung, EPC) bei den Zahlen bzw. innerhalb des Unternehmens komplett untergehen und wäre nur ein Minibeiwerk bei den Zahlen ab 2018. Zumal dann auch noch die Bilanz in Punkto Verschuldung, Eigenkapital und Risiko sicher nicht vorteilhaft wäre für den Ausbau des globalen Projektgeschäftes sprich bei den Projektfinanzierungskosten.
Bei Solar und den Chinesen weiß man nie, aber es spricht meines Erachtens viel zu viel dagegen, dass Jinko JA Solar kaufen wird.
In Punkto Trump kann man gar nichts einschätzen. Anfang Mai gab es ja z.B. etliche Schlagzeilen als Trump die angeblichen ach so billigen mexikanischen Zuckerimport untersuchen lies. Nun hat man sich mit Mexiko geeinigt, dass die Importe von raffiniertem Zucker in die USA in den kommenden Jahren deutlich verringert werden. Man sieht an dieser Einigung zwei Sachverhalte. Erstens ist es der Trump Administration sehr wohl bewusst, dass Importzölle die Inflation extrem anheizen würde und zweitens, dass Trump seiner nationalistischen Ideologie trotz dem einen oder anderen Zugeständnis wohl weiter voll fahren wird. Das Problem bei Importzöllen in den USA - Trump muss niemand fragen. Er kann das fast ganz alleine entscheiden, denn sehr viele republikanische Abgeordneten im Kongress stehen für Freihandel und gegen Protektionismus. Trump wird aber wohl seinen nationalistischen Weg weiter fortführen. In der letzten Woche wurde in den USA z.B. ein Antidumpingverfahren gegen spanische Oliven aufgenommen. Die Gefahr eines aufkommenden Wirtschaftskrieges ist durchaus gegeben und das würde dann allen Aktien schaden wie auch dem Weltwirtschaftswachstum. |