Ich hatte ja bereits gestern geschrieben, dass endlich mit zwei Dingen aufgeräumt wurde, die hier immer wieder angebracht wurden, um das Management schlecht darstehen zu lassen. Ein dritter Punkt stammt aus dem Westwing Forum, wurde hier auch immer wieder angebracht.
Punkt 1) CIS Region
Endlich wurde damit aufgeräumt, aus welchen Ländern die CIS Region doch besteht. Somit können wir diese unsägliche Diskussion darüber über die nicht vorhandene Transparenz beenden.
Punkt 2) Zahlung von Geschäftsaktivitäten / Investments
Geschäftsaktivitäten werden größtenteils und so ließt es sich für mich, in der jeweiligen Landeswährung abgefahren. D.h. für mich auch nochmal, dass die Thesaurierung in auf Konzernebene insb. bei einem stark wachsendenen Unternehmen wie GFG zu erst einmal einen proforma Charakter einnimmt und hier nicht wirklich große Summen hin und her geschoben werden.
Punkt 3) Die Mär der similarweb-Daten
Vorweg: Ich habe mich intensiv mit den similarweb-Daten beschäftigt, nachdem die Sau auch bei Westwing immer wieder durchs Dorf getrieben wird. Meine erste Beobachtung war es, alle - wirklich alle E-Commerce Buden, selbst ein Schwergewicht wie Amazon, Zalando und Co haben insb. im Jahr 2022 mit niedrigeren Besuchszahlen "zu kämpfen". Doch gerade im Hinblick mit den Aussagen des Management, das die Bestellungen sich jetzt schon auf Vorniveau des Q4 bewegen, muss ich immer wieder feststellen, dass diese Daten mit Vorsicht zu genießen sind. Ich stelle sie nicht grundsätzlich in Frage aber seine Investmententscheidung grundsätzlich nur davon abhängig zu machen, halte ich schlichtweg und ergreifend für falsch. Das ist aber nur meine persönliche Meinung.
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Aus Sicht eines Investors ist es vielleicht klug und sinnvoll, im ersten Schritt, Lamoda gedanklich abzuschreiben. Aus Sicht von GFG, Lamoda gänzlich abzuschreiben, halte ich für absoluten Unsinn & Quatsch. Lamoda ist für mich auch ein digitales Asset (gerne sich mal die Einkaufs und Erlebnismöglichkeiten anschauen). Lamoda hat auch einen großen Stellenwert in Russland, ähnlich wie ein Zalando bei uns. Kenne auch Menschen aus der Ukraine, die bereits vor dem Krieg in Deutschland gelebt haben und Lamoda sehr gut kennen und überrascht waren, dass ich mich bei Ihnen nach Lamoda erkundigt habe (okay, aus meiner eigenen Bubble heraus).
Das Fahrwasser ist aktuell mit dem Währungsverfall, sowie den wirtschaftlichen und politischen Verschiebungen in und um Russland herum sehr kritisch zu bewerten. Ich wäre sehr sehr überrascht, wenn GFG dort das Umsatzniveau über das Gesamtjahr halten kann, geschweige den die Profitabilität. Aber und davon bin ich überzeugt, es wird auch ein Leben nach Putin und nachdem Krieg geben. So hart und blöd sich das jetzt vielleicht moralisch aus der Brille eines Investors anhören mag. Ich würde mir nichts mehr wünschen, als wenn dieser Mist beendet wäre. Jetzt nicht wegen GFG, sondern wegen diesem unsäglichem Leid und Ungerechtigkeit welches diesen Menschen dort zu Teil wird. Auch wenn die großen BIG Player aus Russland aussteigen, sind es aber auch noch viele deutsche Unternehmen und auch die Mehrheit, die dort weiterhin und aktuell Business betreibt.
Ich halte weiterhin auch die Gewinnwarnung von GFG Endes des letzten Q4 für falsch. Dagegen hin freue ich mich über die Überlegungen, eine vernünftige Kapitalallokation jetzt vorzunehmen und Kosten in der Zukunft zu sparen.
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