man muss als Topmanager vorher nicht wirklich viel geleistet haben, man muss sich nur entsprechend gut verkauft zu wissen und nach oben schleimen.
Wenn du die Entscheidungen und Vorgehensweisen höherer Ebenen kritisierst weil du die Gefährdung des Unternehmenserfolgs siehst, kannst du dir noch so sehr den Arsch aufreißen, kannst große Einsparungen erreichen, du wirst letztendlich nicht weiter aufsteigen können. Im Gegenteil, man legt dir gar Steine in den Weg, weil so manch Manager ähnliche Projekte/Ziele verfolgt und seinen Bonus darin gefährdet sieht. Somit jede andere Einsparmaßnahme bewusst zunichte macht und entgegen des Unternehmenserfolges handelt, weil er nur seinen Erfolg im Blick hat.
Wenn du die Entscheidungen und Vorgehensweisen höherer Ebenen hingegen wohlwollend kommentierst, sie womöglich trotz Gefährdung des Unternehmenserfolgs durchsetzt oder jene Manager bei der Erfüllung bei ihren Zielen unterstützt ( natürlich kassiert dann nur der Manager den fetten Bonus ) dann hast du wesentlich besser Karten aufzusteigen.
Entscheidungen die laut Wirtschaftswissenschaft nach Möglichkeit so weit unten wie möglich getroffen werden, werden nach wie vor vorzugsweise von Oben getroffen, von Managern die denken sie wüssten es besser, am Ende wissen sie von den Problemen und Herausforderungen an der Basis nahezu nix und beruhen dessen Entscheidungen vorzugsweise aus theoretischen Annahmen, die jedoch mit der Praxis wenig zu tun haben.
Wie sollte es auch anders sein, wenn man jene Entscheider so gut wie nie an der Basis zu Gesicht bekommt? Wie sollen Entscheider eine Entscheidung über etwas treffen können, wenn sie selbst so gut wie nie vor Ort sind wo die Probleme bestehen?
Kommt noch hinzu, dass die Entscheider, d.h. das Management in den höheren Ebenen eine relativ hohe Flukuation hat, d.h. die Halbwärtszeit meist nicht länger als zwei drei Jahre ist. Man stelle sich vor, man würde erfahrene Ingenieure, Facharbeiter oder Techniker alle 2 Jahre auswechseln, man könnte davon ausgehen, dass man als Unternehmen nicht überlebensfähig wäre. Und wie es nunmal so ist, erzählt dir dann jedes neue Managementteam weshalb wir nicht erfolgreich sind und werfen die Konzepte ihrer Vorgänger um ( die letztendlich auch schon DIE Lösung für die Probleme hatten ) um dann wenige Jahre später festzustellen, dass außer Spesen nicht viel gewesen ist. Hat man dann mal über 10 Jahre 3 Managementteams hinter sich gebracht, ist man im Großen und Ganzen dann wieder dort wo man am Anfang war und verkauft die Rückkehr zu alten Verfahrensweisen als DIE große Neuerung. Letztendlich dass was die Basis bereits vor 10 Jahren hat dem Management nahe gelegt.
Ich spreche hierbei aus eigenen Erfahrungen.
Ich bin nicht der Ansicht, dass man kein Management benötigt. Die Prozesse sind schlichtweg so komplex geworden, dass ein gewisses Maß an Management notwendig ist. Auch braucht es ein Top-Management.
Doch was schlichtweg nicht passt ist die Verteilung der Kompetenzen.
Ein Top-Management sollte Kunden und Aufträge aquirieren, sollte das Unternehmen nach Außen vertreten, sollte Visionen in Einbezug entsprechender Fachleute erarbeiten und grobe Ziele definieren.
Ein Top-Management sollte sich hingegen nicht in die Entscheidungen der Basis einmischen, z.B. mehr oder minder aus dem Bauch heraus irgendwelche Headcounts festlegen oder irrwitzige Ziele setzen die lediglich dazu führen, dass blind irgendwelchen Zielen nachgeeifert wird und hinten der Unternehmenserfolg darunter leidet.
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