1. "Und ihnen ist es auch egal, dass eine Umwandlung der Senior-Vorzugsaktien in Stämme laut letztem Geschworenen-Gerichtsurteil und aktuellem Rechtsstand gegen das Gesetz verstößt"
Die Geschworenen im Lamberth-Prozess haben über die Rechtmäßigkeit des Net Worth Sweep aus 2012 abgestimmt. Sie haben entschieden, dass er gegen die guten Sitten verstößt. Über die Umwandlung der Vorzugsaktien zu urteilen steht (und stand) ihnen überhaupt nicht zu! (Das ist eine Entscheidung, die Regierung und Finanzministerium vereinbaren.) Bei Lamberth ging es lediglich um einen Schadensersatz, und selbst dieser wurde nur in mickriger Höhe bewilligt und bislang noch immer nicht ausgezahlt, was ein doppelter Hohn ist.
Nach "aktuellem Rechtsstand" scheint die Regierung sich überdies darauf festgelegt zu haben, dass eine SPS-Löschung illegal sei (siehe die von mir mehrfach geposteten Zitate aus Calabrias Buch.) Sie vertritt auch sonst vorwiegend Meinungen und Rechtsauffassungen (siehe Scotus), die ihr nützen.
2. "Die einzigen, die wirklich ein finanzielles Interesse daran haben, dass die Stammaktien möglichst wenig wert sind, sind die Halter der Junior-Vorzugsaktien wie Paulson und Berkowitz. Denn im theoretischen Falle einer Umwandlung der Juniors in Stammaktien erhalten sie dann mehr vom Kuchen."
Das ist sogar grotesk falsch. Wenn eine SPS-in-Stammaktienumwandlung kommt, müssen die JPS aller Wahrscheinlichkeit nach einen Haircut von 50% auf den Nennwert hinnehmen. (Das wurde von Calabra/Mnuchin im Sommer 2020 ausgeheckt, steht in C's Buch.) Wenn hingegen nur die Warrants ausgeübt werden, erhalten die JPS höchstwahrscheinlich den vollen Nennwert. Wie können sie unter diesen Umständen Interesse haben, eine SPS-Umwandlung zu "pushen"?? Sie erhalten dann nämlich - im genauen Gegenteil von dem, was oben behauptest - WENIGER vom Kuchen. In Zahlen: ca. 50% weniger. Will das irgendein JPS-Halter freiwillig?
Der Kampf läuft ohnehin nicht zwischen JPS und Stämmen, wie du es darstellst, denn die Stämme haben in der Zwangsverwaltung "dank" HERA null Rechte und werden deshalb höchstwahrscheinlich auch gnadenlos verwässert. Der Kampf um die Verteilung des Kuchen läuft hauptsächlich zwischen der Regierung und den JPS-Haltern, weil die JPS klare vertragliche Rechte haben, die ihnen die Regierung nicht einfach vorenthalten kann.
Die JPS können allerdings zu einem Haircut erpresst werden, weil die Regierung das Druckmittel hat, die Zwangsverwaltung sonst ewig weiter laufen zu lassen, und dann sehen auch die JPS "ewig" kein Geld. Der Deal für sie lautet: "Die Hälfte jetzt, oder Alles nie" ;-)
Schon um die JPS abzuledern, dürfte die Regierung die SPS-in-Stammaktien-Umwandlung vollziehen. Denn nur dann muss sie auch selber einen Haircut auf die SPS (bzw. auf die LP) vornehmen. Wenn sie - bei einer Nur-Warrants-Ausübung - die SPS löscht, bräuchte sie KEINEN Haircut auf die SPS vorzunehmen. Also NIMMT sie diesen Haircut vor, weil dieser eben auch die JPS zu besagtem 50% Haircut zwingt. Dabei verliert sie selber nichts, sondern erhält im Gegenteil sogar MEHR vom 120 Mrd. Kuchen, der zu verteilen ist.
Siehe meine Berechnung in #554. Dort steht:
Bei einer SPS-Umwandlung werden die 120 Mrd. $ wie folgt verteilt:
18 Mrd. $ an die JPS (50% Haircut) 101,5 Mrd. $ an die Regierung. 0,5 Mrd. $ an die alten Stämme.
Die 120 Mrd. sind der (unveränderliche) Kuchen, um den die Regierung, die JPS und die Stämme "streiten". In der obigen Variante erhält die Regierung mit 101,5 Mrd. $ am MEISTEN. Die JPS erhalten nur die Hälfte von dem, was sie bei einer Nur-Warrants-Ausübung erhielten. Und die Stämme erhalten statt 10 $ (bei "illegaler" SPS-Löschung) nur 50 Cents (bzw. 10 Cents, wenn auf den SPS-Swap noch eine Warrantsausübung folgt).
Du kannst getrost davon ausgehen, dass die Regierung sich für diejenige Variante entscheiden wird, bei der sie das meiste für sich rausholt. Und das ist die OBIGE (mit 101,5 Mrd.$).
(All diese Zahlen basieren auf Abschätzungen, sie stimmen aber in ihrer relativen Gewichtung).
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