Mindestlohn: Pro und Contra

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neuester Beitrag: 24.11.11 16:45
eröffnet am: 30.10.11 21:06 von: Kataster Anzahl Beiträge: 270
neuester Beitrag: 24.11.11 16:45 von: demode66 Leser gesamt: 18497
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02.11.11 04:50
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3030 Postings, 7055 Tage ORAetLaboraEs ist ein Armutszeugnix in Deutschland:

Dass es um Mindestlohn geredet werden muss...  

02.11.11 07:12
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7774 Postings, 5385 Tage FischbroetchenWenn man der Wirtschaft nicht zuviel zumuten möcht

e, sollte man als Mindestlohn doch das Ärztehornorar nehmen, denn nach angaben der Ärzte ist es so niedrig, dass eine Putzfrau mehr Verdiener.  

Somit würde es eine Lohnuntergrenze, soll ja kein Mindestlohn werden geben, ohne das jemand Angst haben muss für eine Diensleitung tiefer in die Tasche zu greifen
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Im Sparmenü mit Softdrink und Pommes für 2,99
http://www.youtube.com/watch?v=l_3tdRClhfI

02.11.11 11:16
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10765 Postings, 6592 Tage gate4shareWer Vollzeit arbeitet muss seine Familie ernähren

können!

oder auch

" sich selber ernähren können"!

Diesen Satz findet jeder gut und jeder meint so muss es sein!

Aber wo, in welcher Familien mit Handwerker als Verdiener, oder Sachbearbeiter , und 3 oder mehr Kindern , ist das denn noch so?
Wohl nirgendwo! Mit EINEM Durchschnittseinkommen, kann man keine 6 oder mehrköpfige Familie komplett ernähren!

Für sich selber sorgen, das muss das geringste Ziel sein.
Also, dass einer der arbeitet, zumindest für sich allein genug verdienen.

Aber dafür langt nicht, einne Arbeitsvertrag zu unterschreiben. Im öffentlichen Dienst ist das so, Vertrag, Anstellung = Posten =Geld. Egal ob es was bringt oder einen Sinn hat.

Doch, das kann kein privater Arbeitgeber ! Er muss fast mit jedem Euro rechnen. Und schon gar nicht, kann er Leute mit durchfüttern, die weder leistungsbereit noch leistungsfähig sind.

Wir reden ja bei den untersten Einkommen, nicht von Müllmännern, oder von Kellner, oder Verkäuferinnnen. Die bekommen in der Regel schon soviel , dass sie bequem davon leben können, die städtischen Müllleute haben ein fürstliches Gehalt!

Es geht um die, die immer wieder oder teilweise schon ihr ganzes Leben bisher nichts machten. Bei diesen ist ja auch die Fehlzeit extrem hoch.

Wir hatten gerade ein Jahr lang ein junges Mädchen im Betrieb, die offiziell die Lehre über eine Organisation machte, und nur bei uns die betrieblichen Erfahrungen sammelte.
Das Mädel ist von ca normalen 200 Arbeitstagen im Betrieb, ca 80 Tage krank gewesen, ca 21 Tage waren Urlaub, 4 Tage wurden unentschuldigt gefehlt, und an mind 40 Tagen, also im Schnitt einmal in der Woche, kam man zu spät!

Die Organisation , die die Lehre durchführt, fand nichts dabei. Krank ist krank, da kann man nichts machen. Zu spät? unentschuldigt gefehlt?- ja deshalb machen wir ja die Lehre, weil sie sonst keine Chance auf dem freien Markt haben.

Richtig! Aber das Ziel muss doch sein, dass man mit dieser Lehre die Menschen dauerhaft in ein normales Arbeitsverhältnis hineinbekommt. Und da schon die dritte Verspätung, auch innerhalv von 2 Jahren zur fristlosen Kündigung führen kann, wie auch nur ein unentschuldigter Tag  kann doch eine Organsiation, die von Staatsgeldern diese leute "anleiten" soll, so nicht agieren.

Also solche Leute, das ist die klassische Klientel für den Mindestlohn- auch wenn wir bei uns, in der Branche und im Betrieb weit über Mindestlohn liegen.
Denn wenn einer 30% der tage krank ist, 15% der tage zu spät kommt und weitere 15 % der tage "schlecht drauf ist" und auch wenig tut, dann kann man für so einen sogar nicht mal die hälfte des Gehaltes zahlen, als für jemanden der normale arbeitet, tag für tag und vielleicht mal alle 3 Jahre 1 bis 2 Wochen krank ist.

Dieses muss man in der Diskussion immer mit berücksichtigen.

Denn es geht ja nicht nur darum, je Stunde muss man genug verdienen, sondern man muss auch mindestens annähernd soviele Stunden wirklich arbeiten, wie es die meisten tun.

Wenn jeetzt der Mindestlohn kommt, dann haben die Blaumacher, die abeer auch oft so sind, und es nicht anders schaffen, als mit 20% Fehlzeiten, überhaupt keine Chance mehr!

Es ist ja gut und richtig, wenn Kranksein, keinen grossen Nachteile bringt und man weiter den Lohn bekommt. Aber gerade das führt dann dazu, dass die besonders Kranken, keiner mehr einstellt .

Darüber hinaus muss man sehen, dass ein erheblicher Anteil an Arbeitszeit der Führungskräfte bei solchen Leuten für Sozialarbeit drauf geht.

Doch all das ist richtig und notwendig. Denn wir müssen dafür sorgen, dass alle menschen einen Platz in der Gesellschaft haben.
Nur, wenn der wenig leistende schon soviel bekommen soll, wie jemand der jeden Tag fleissig arbeitet, eine dreijährige Lehre gemacht hat  dann bleiben die schwächsten  immer zuhause und bleiben für immer ausgeschlossen und werdne nie eine Chance bekommen!  

02.11.11 11:44
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11942 Postings, 6291 Tage rightwinghmmm ...

ich finde man sollte das thema nicht zu hoch hängen - insofern agiert die cdu recht klug. wenn man ostdeutsch/polnischen grenzgebiet sofort 8,50/h - 9,50/h durchsetzt, könnte man schon die eine oder andere überraschung erleben - wesentlich ist doch, dass man leuten, die die wirklich absurden löhne (4,30/h und solche scherze) zahlen endlich mal kräftig in den hintern tritt ... ebenso, wie diese verdeckten lohndrückereien mit bewusst uneinhaltbaren zeitvorgaben - z.b. bei reinigungskräften  

02.11.11 12:13

1299 Postings, 6702 Tage ernst thälmannoh oh oh

so ein scheiß ,fern jeder realität,der hier abgelassen wird ist unglaublich.wer soll mit 8 oder 9 euro sein leben oder das seiner familie bestreiten.dafür geht in deutschland kein pole arbeiten.ein lohn von 10 euro ist das mindeste.warum sollen menschen die nicht im öffenlichen dienst oder bei VW ,BASF, SIEMENS usw arbeiten wie sklaven behandelt werden.
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--das leben ist eines der härtesten--

02.11.11 12:19
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3875 Postings, 5521 Tage HoloDocIch war früher strikt gegen einen Mindestlohn

Jetzt finde ich es allerdings sehr übel, dass es in Deutschland Unternehmer zu geben scheint, die eine Arbeit für ihre Firma verrichten lassen, diese dann nur sehr niedrig entlohnen, sodass der arbeitnehmer dann noch mit Steuergeld aufgepeppelt werden muss um nicht zu verhungern.

Die Gewinne hingegen, die so ein Arbeitsplatz erwirtschaftet, darf dieser Unternehmer einstecken.

Wo sind wir hier eigentlich inzwischen??? Wer nicht willens ist einen Arbeitnehmer vernünftig zu entlohnen, der soll die Arbeit eben selber machen oder seine Firma aufgeben. Das ist ja wie inzwischen auch bei den Banken, die sich vom Steuerzahler subventionieren lassen umd die Gewinne dann privat einstreichen.

Eine Frechheit ist das!
Ein Mindestlohn muss her.  

03.11.11 14:57
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7114 Postings, 8298 Tage KritikerWas mich immer stutzig macht ?

Da stellen sich Viele Unternehmertum wie ein Paradies vor, wollen aber vom Arbeitsamt einen Job, um diesen Unternehmern zu dienen.

Warum gehen diese "Superschlauen" nicht zum Gewerbeamt, melden ein Unternehmen an (unter € 50,-) - und beschäftigen dann Dutzende zum Mindestlohn?

Weil - Geld von "Anderen" per Gesetz zu fordern, der bequemere Weg scheint - als Geld FÜR Andere zu zahlen! - Deshalb halte ich nix von Sozialisten!  

03.11.11 15:29

36845 Postings, 7524 Tage TaliskerWas mich immer stutzig macht ?

Da stellen sich Viele Niedriglohnjobberei wie ein Paradies vor, wollen aber vom Arbeitsamt einen Jobber, um diesen Unternehmern zu dienen.

Warum gehen diese "Superschlauen" nicht zum Arbeitsamt, melden sich arbeitslos (unter € 00,-) - und arbeiten dann für noch nicht mal Mindestlohn?

Weil - Niedriglohn von "Anderen" und ohne Gesetz zu fordern, der bequemere Weg scheint - als anständiges Geld FÜR Andere zu zahlen! - Deshalb halte ich nix von Manchesterkapitalisten!
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Tja, kann ja so sagen, kann nichts dazu sagen, ob das sein kann, oder nicht.

03.11.11 15:47
1

7114 Postings, 8298 Tage Kritiker@ # 83 - Talisker, wieviele

Leute bezahlst Du denn "anständig"?

Du siehst also auch ein Recht von irgend-Jemandem Geld zu fordern, nur weil sich dieser selbständig gemacht hat? - weil Er sich um sich selber kümmert, statt Andere anzupumpen?

Schulst Du Deine Schüler zu Bittstellern oder zu aktiven Bürgern?
Und - hast Du ihnen schon verklickert, Wer an den dtn. Staat künftig die Steuern für HartzIV zahlen soll?  

03.11.11 15:51

50950 Postings, 7457 Tage SAKU@kritiker:

Wenn er Löhne zahlt, von denen man in Deutschland nicht leben kan, dann finde ich "kümmern" ne komische Vokabel in diesem Zusammenhang...
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Doppel-ID, Doppel-D, alles eine Baustelle!

03.11.11 15:55
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15373 Postings, 5788 Tage king charlesganz einfach

Mindestlohn = Mindestpreise

ach nee geht ja nicht

viel verdienen wenig zahlen ist die Devise

auch genannt geiz ist geil
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Grüsse King-charles

03.11.11 22:04

10765 Postings, 6592 Tage gate4shareWo sind eigentlich die Arbeitsplätze

aus der Textilindustrie hingegangen?

Ins Ausland!

Und warum? Weil dort die Löhne niedriger sind!

Also, wir meinen, wir sind ja reich, in Deutschland muss jeder mindestens xx Euro verdienen. Wenn man dieses hier in Deutschland nicht erwirtschaften kann, dann bleiben diese Leute, die eben die einfachen Tätigkeiten machen lieber zu hause und wir ziehen diese mit unseren Steuerngeldern mit durch. Die können dann besser faullenzen als wir xx Euro zu arbeiten.
Haben wir doch nicht nötig!

Ist das so?

Damit ist keinem geholfen, werden denen die ohne Arbeit zuhause sitzen und schon gar nicht, die die das Nichtstun bezahlen müssen.  

03.11.11 22:08
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69033 Postings, 7476 Tage BarCodeWer nix verdient,

braucht billige Klamotten aus Fernost...
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Große Verbindlichkeiten machen nicht dankbar, sondern rachsüchtig. (Nietzsche)

03.11.11 22:29

10765 Postings, 6592 Tage gate4shareDas war aber umgekehrt!

Zuerst wurden die Löhne massiv erhöht und dann erst kamen die billigen Güter aus China etc.  

03.11.11 22:35
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29411 Postings, 6264 Tage 14051948KibbuzimArbeitsplätze der Textilindustrie wurden erst

nach Portugal ausgelagert (noch in den 60ern), spääter gings nach Nordafrika und schließlich Asien.
Klausi,willst du das ein modernes,entwickeltes Land mit Löhnen in Marokko,Algerien und Bangla Desh in Konkurrenz tritt ?

Und wohin die Geiz ist Geil und BilligBillig Discounter Strategie hierzulande geführt hat,das sieht man doch an der Ausweitung des Billiglohnbereichs, Leute können kaum von ihren Löhnen leben,keine Familien gründen,keine Sparquote,keine Altersvorsorge,kein Beiztrag zur Binnenkonjunktur,keine Zeit für Bildungt und Muße -- wohon wohl steuert eine solche Gesellschaft ?
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Proletarier Aller Länder vereinigt Euch !

ONE BIG UNION

03.11.11 22:54

10765 Postings, 6592 Tage gate4shareNatürlich möchte ich, dass jeder einen

ordentlichen Lohn bekommt der vernünftig arbeitet!

Und genau da happert es ja bei den untersten Lohnempfängern. Glaube eher , dass kaum einen Bereich gibt, wo Branchenweit so wenig gezahlt wird, dass ein lediger nicht davon leben kann.


Aber, Arbeit ist ja nicht gleich Arbeit! Auch die Tätigkeit einfach Woche abzusitzen, wird auch nicht von allen gleich gut oder schlecht erfüllt. Der eine, passt auf und kommt jeden pünktlich, ist vielleicht mal alle 2 oder 3 Jahren für ein bis zwei Wochen krank.

Der andere indes, hat lange Zeit in der Arbeitslosigkeit gelebt, hat Probleme in der Beziehung, ist ein Suchtcharakter, und schafft es nicht unter ca 30 Krankheitstage im Jahr. Auch die Konzentrationsfähigkeit ist nicht immer so gegeben. Darüber hinaus, schafft er es oft nicht, morgens pünktlich auf zu stehen, und so kommt er vielleicht 30 mal im Jahr zu spät.

Und diese Leute, das sind diejenigen, die dann zuwenig, zu Beginn der tätigkeit, praktisch in der Eingewöhnungsphase bekommt, bis sie endlich als vollwertige Mitarbeiter zu zählen sind.

Und ein Mindestlohn, würde diese Leute sofort chancenlos machen. Dann stellt der Arbeitgeber solche leute gar nicht mehr ein.

Also ich glaube es einfach nicht, wie das manchmal dargestellt wird, dass hier Firmen oder der Arbeitgeber, dann den Arbeitnehmern nur  5,50 brutto zahlt, aber seine ganze Kalkulatoin auf vielleicht 8,50 je Stunde ausgerichtet ist und sich diese Differenz zusätzlich, als Extragewinn in die Tasche steckt. Wenn es so wäre, dann wäre es sicher nicht in Ordnung.

Aber das ist die Ausnahme!

Wollen wir künstlich den Lohn so sehr erhöhen, dass wieder Tätigkeiten ins Ausland abwanderen, und wir haben dann wieder mehr Arbeitslose, weil diese ja nicht nötig haben, für das Geld zu arbeiten, wo es Menschen in Eastland oder China sehr gern tun.

Er darf faullenzen und, die, die 9,50 schon immer bekommen , müssen dann für diesen , der keinen Job finden kann, der ihm 9,50 bringt, weil er eben wenig leistungsfähig ist,hohe Abgaben leisten.
Das ist extrem ungerecht und bringt auch keinem etwas - am wenigsten demjenigen der keinen "normalen" Job finden wird.  

04.11.11 10:15
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1953 Postings, 5472 Tage KatasterEs wird immer argumentiert,

ein Mindestlohn verstärke den Druck auf ein Unternehmen, Produktionskapazitäten in Billiglohn-Länder auszulagern und hierzulande Personalkosten einzusparen. Viele der Leser hier waren sicher schon mal in China oder in den Tigerstaaten und haben gesehen, was da an Lohnhöhe und Arbeitszeit zumutbar ist und das bei einem schier unerschöpflichen Arbeitskräftereservoir. Daher ist an diesem Argument schon was Wahres dran, insofern hat die vielbesprochene Globalisierung für viele Arbeitskräfte hier gravierende Nachteile.

Meine Beobachtung aber ist, dass ein Mindestlohn nicht alle Branchen gleich trifft, auch nicht treffen kann. Ein größeres Unternehmen, das zudem prominent dem Grundsatz des shareholder-value folgt, wird eher aus Deutschland abziehen, als die breite Masse an Mittelständlern und Familienunternehmen, die schon immer fest in Deutschland ansässig sind.
Ein weiterer Punkt, mit dem nicht klar komme, ist die politische Forderung nach "der Stärkung der Binnennachfrage"!  Das geht ja über drei Wege.
Entweder Niedrigpreis-Güter anbieten oder die Lohnstruktur anheben. Dort wo Niedrig-Preis-Güter angeboten werden, sind erfahrungsgemäß auch die Löhn niedrig (und meist auch die Qualität mehr als dürftig!). Funktioniert also nicht.
Die Löhne anheben muß sich irgendwann im Preis der Güter niederschlagen oder in der Absenkung der Lohnstückkosten, meist verbunden mit Rationalisierungsmaßnahmen. Ein nachteiliger Effekt für die Beschäftigung ist nicht ausgeschlossen.
Der dritte Lösungsweg besteht in der Absenkung der Steuer- und Abgabenlast. Unternehmen freuen sich darüber, weil es ihre Gewinnspannen erhöht. Ob dadurch mehr Arbeitsplätze geschaffen werden oder die Preise runtergeschraubt werden, ist aus meiner Sicht zweifelhaft. Natürlich wird sich jeder Bürger über "mehr netto vom brutto" freuen. Die Folge wäre dann aber ein Abspecken bei den Leistungen von Bund, Land und Kommunen.....und - wie häufig gesehen -  weitere Sparmaßnahmen in Verwaltung und Personal. Den Ausweg über die Privatisierung staatlicher Leistungen ist mMn auch ne Sackgasse.

Ein Kreislauf, bei dem ich mich frage, wenn ich Kaiser von Deutschland wäre, wo ich vernünftig ansetzen sollte.  
     
Kataster  

04.11.11 10:26

1471 Postings, 4714 Tage izhevski ink.@91

"Und genau da happert es ja bei den untersten Lohnempfängern. Glaube eher , dass kaum einen Bereich gibt, wo Branchenweit so wenig gezahlt wird, dass ein lediger nicht davon leben kann."

es sind ja nur 1,3 millionen. die können es bestimmt auch kaum glauben oder eher nicht fassen!!
http://de.statista.com/statistik/faktenbuch/259/a/...eruf/aufstocker/

das "tolle" ist das die lohndumpingsubvention für den steuer und abgabenzahler richtig "billig" ist.
http://www.heise.de/tp/blogs/8/148180

gute nacht billig republik deutschland.  

04.11.11 10:36
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3875 Postings, 5521 Tage HoloDocVollzeitjobs die den Arbeitnehmer nicht

in die Lage versetzt das man davon leben kann sind keine Jobs und sollten daher nicht erlaubt werden. Sie dienen einzig und allein dazu den Unternehmer höhere Profite zu sichern und das auch noch durch Subvention des Steuerzahlers.

Eine grobe Unverschämtheit ist das. Würde ich jemanden so niedrig bezahlen das er nicht mal davon leben kann nur um mein eignes Einkommen zu sichern bzw. zu erhöhen; würde ich mich dermaßen schämen das ich mich wegen Kopf- und Bauchschmerzen sofort krank melden müsste!  

04.11.11 10:40

1471 Postings, 4714 Tage izhevski ink....

noch ne anmerkung. löhne unter 5,50 brutto sind auch keine seltenheit mehr, wie der arbeitgeber kalkuliert in dem fall kann dem arbeitnehmer und der gesellschaft die den unsinn subventionieren muss egal sein.

das bei höheren löhnen tätigkeiten ins ausland verlagert werden ist pauschal einfach nicht richtig.  dienstleistungen werden vor ort erbracht. ich fahre nicht nach tschechien oder polen um 5 euro beim friseur zu sparen um dann für 12 euro nachzutanken.  es doch bemerkenswert das gerade die exportindustrie, die wirklich abwandern könnte ganz anständige löhne (zumindest bei festangest. fachkräften) zahlt, obwohl dort das argument mit der billigen fernost konkurrenz gilt.  

04.11.11 10:48
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1471 Postings, 4714 Tage izhevski ink.richtig HoloDoc

zudem ist die dumpinglohnsubvention marktverzerrend. wenn ein unternehmen 5 aufstocker bekommt und ein anderes konkurrenzunternhmen aus welchen gründen auch immer weniger oder gar keine aufstocker bekommt, dann kann das eine unternehmen auf staatskosten das andere in gefährliches fahrwasser bringen.
das ist keine marktwirtschaft, das ist planwirtschaft. wenn sich arbeit nicht rentiert wird sie nicht gemacht. bis jemand einen preis bezahlt wo es sich wieder rentiert. das funktionierte 50 jahre so, aber leider seit schröder nicht mehr. das geheule der arbeitgeber kann ich nicht mehr hören. sie haben keine angst um arbeitsplatzabbau sondern um den abbau ihrer rendite. wenn die rendite zu klein ist dann sollen sie doch in die insolvenz gehen oder ein anderes rentables geschäft eröffnen, aber nicht beim steuerzahler schmarotzen !  

04.11.11 12:09
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1953 Postings, 5472 Tage Kataster@izhevski

"ich fahre nicht nach tschechien oder polen um 5 euro beim friseur zu sparen um dann für 12 euro nachzutanken."

Na, dann fahr mal beispielsweise in Sachsen oder Brandenburg über die Grenze nach Tschechien oder Polen und schau Dich dort mal um. Es gibt dorthin einen richtigen Einkaufs- und Dienstleistungstourismus, von dem einige Branchen im polnischen oder tschechischen Grenzgebiet sehr gut leben können: Friseurinnen, Tankstellenpächter, Handwerker, etc.

Mittlerweile fliegen Tausende, die sichs leisten können, nach Budapest oder Karlsbad und lassen sich etwa die Raffel aufmöbeln oder gehen dort zu medizinischen Anwendungen. Und die Kassen zahlen das sogar.
Sicher keine Massenerscheinung und auch schon bekannt von westdeutschen Grenzregionen. Natürlich funzt das auch in der Gegenrichtung. Etwa von der Schweiz nach Süddeutschland. Da machen die Einzelhändler glänzende Geschäfte, hier wegen des Wechselkurses.

Kataster  

04.11.11 12:31

1471 Postings, 4714 Tage izhevski ink.@kataster

damit sich der grenztourismus (pl/cz) überhaupt noch lohnt muss sollte man nicht mehr als 25 km (50km hin und zurück)) von der grenze entfernt wohnen. zufällig komme ich aus sachsen und kann dir sagen das sich die fahrt gar nicht mehr lohnt. die benzinpreise haben angezogen und wer nicht raucht oder viel harten alk trinkt der kann sich die fahrt und die zeit für den friseur sparen.  ansonsten ist es richtig das viele billige handwerker nach deutschland kommen. da geht es den deutschen privaten auftraggeber nicht mehr ums sparen sondern ob sie sich überhaupt noch so eine dienstleistung leisten können.
und da wären wir wieder bei der ursache. wer zu wenig verdient kann nichts sparen um sich investitionen in dienstleistungen oder gebrauchsgegenstände (auto) leisten zu können.
niedriglöhne führen zudem zu geringen einzahlungen in die sozialkassen , zu weniger konsum also weniger steuereinnahmen und führen in die altersarmut.
die frage ist ob das für die mehrheit der gesellschaft einen sinn ergibt. ich denke nicht.  

04.11.11 12:36

15373 Postings, 5788 Tage king charles#98 überhaupt noch so eine dienstleistung leisten

bei steigenden Löhnen wird es ja noch schwieriger

der Handwerkslohn besteht ja nicht nur aus dem Lohn für den Angestellten

die Lohnnebenkosten treiben die Verrechnungslöhne der Handwerker dramatisch in die Höhe

hier lohnt es anzusetzen
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Grüsse King-charles

04.11.11 12:42
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1953 Postings, 5472 Tage KatasterWomit wir schon

beim nächsten Hinkefuß wären: Der Altersvorsorge. Wer zu wenig in der Kasse hat, der hat auch wenig Motivation für Alter ne Zusatzversorgung zu organisieren. Die allerdings ist für die Regierenden wichtig, weil man in einigen Jahren das Gespenst der Altersarmut aufziehen sieht. Umso mehr scheint es geboten zu sein, das Grundübel der Niedriglohn-Gestaltung von Grund auf anzugehen. Das aber geschieht nicht. Eines ist jedenfalls sicher, dem freien Markt kann ich die Lösung des Problems nicht überlassen.

Kataster  

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