Mindestlohn: Pro und Contra

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neuester Beitrag: 24.11.11 16:45
eröffnet am: 30.10.11 21:06 von: Kataster Anzahl Beiträge: 270
neuester Beitrag: 24.11.11 16:45 von: demode66 Leser gesamt: 18511
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30.10.11 21:06
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1953 Postings, 5473 Tage KatasterMindestlohn: Pro und Contra

Die Union rückt von ihrem NEIN zu einem flächendeckenden Mindestlohn ab. Sinnvoll? Ja oder Nein? Wird auch die FDP in Kürze umschwenken und damit ihr soziales Profil aufpolieren?

http://www.welt.de/debatte/kommentare/...et-der-Union-aufs-Spiel.html

Meinungen dazu!  

30.10.11 21:09

25086 Postings, 4685 Tage Lumberjack77denke mindestlohn ist nicht das

30.10.11 21:12

3595 Postings, 4655 Tage Lulea OstseeNatürlich Mindestlohn

30.10.11 21:18
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1953 Postings, 5473 Tage KatasterEs kommt

natürlich noch daran an, wie hoch der Mindestlohn angesetzt wird. Ich empfinde es seit langem als absoluten Skandal, dass es in Deutschland Leute (Friseurinnen, Handwerker, etc.) geben muß, die den ganze Tag arbeiten, aber noch immer Stütze dazu beantragen müssen, weil sie von ihrem Lohn nicht leben können. Noch schlimmer ist, dass "Volksparteien" wie die CDU und die FDP hier tatenlos zugesehen haben. Logisch: Die Volkswirtschaftslehre hat Einwände, aber das ist ja kein Grund, nicht zu handeln.  

30.10.11 21:22
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3595 Postings, 4655 Tage Lulea OstseeUm nicht bei der nächsten Wahl tatenlos zu sehen

zu müssen.
Rucki, zucki, Kehrtwende der CDU/CSU/FDP.  

30.10.11 22:01
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1953 Postings, 5473 Tage KatasterInteressanter Bericht

Merkels Kehrtwende
CDU schwenkt auf Mindestlöhne um
Reinigungskraft der Bahn: Merkel plant den Mindestlohn
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dapd

Reinigungskraft der Bahn: Merkel plant den Mindestlohn

Jahrelang war das Thema Mindestlohn in der Union umstritten, jetzt vollzieht die Partei auf Wunsch von Kanzlerin Merkel die Kehrtwende: Nach SPIEGEL-Informationen wird sich die CDU auf ihrem Parteitag Mitte November für die allgemeine gesetzliche Lohnuntergrenze aussprechen.
Info

Hamburg - In Leipzig soll der Kurswechsel beschlossen werden: Eine Beschlussempfehlung für den Parteitag im November sieht nach SPIEGEL-Informationen die Einführung von Mindestlöhnen vor. Die Partei halte es "für notwendig, eine allgemeine verbindliche Lohnuntergrenze in den Bereichen einzuführen, in denen ein tarifvertraglich festgelegter Lohn nicht existiert", heißt es in dem Antrag. Die Untergrenze solle durch eine Kommission der Tarifpartner festgelegt werden und sich "am Tarifabschluss für Zeitarbeitnehmer orientieren".

Vorbereitet haben den Antrag auf Wunsch von Bundeskanzlerin Angela Merkel Karl-Josef Laumann, der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmer, und Michael Fuchs, Unions-Fraktionsvize und Leiter des Parlamentskreises Mittelstand. Die CDU-Politiker hatten sich laut "Welt am Sonntag" am Montag der vergangenen Woche nach einer Vorstandssitzung in der CDU-Parteizentrale getroffen und darüber verständigt, dass eine Kommission eine Untergrenze für Löhne festlegen soll.

Zugleich wird die Zeitarbeitsbranche aufgefordert, sich schnell auf eine Einarbeitungsfrist zu einigen, nach der Leiharbeiter den gleichen Lohn wie die Stammbelegschaften in den ausleihenden Betrieben bekommen. Ansonsten soll die Bundesregierung im Frühjahr 2012 eine Kommission einsetzen, um diese festzulegen. In dieser Kommission sollen Vertreter von Arbeitgebern und Gewerkschaften sitzen. Aus dem Konrad-Adenauer-Haus hieß es am Sonntag, die Tarifparteien sollten stets die Hoheit bei der Festlegung von Lohnuntergrenzen haben, deren Autonomie solle nicht angetastet werden.

Verbindliche Untergrenzen notwendig

Es sei notwendig, eine allgemeine verbindliche Lohnuntergrenze in den Bereichen einzuführen, in denen ein tarifvertraglich festgelegter Lohn nicht existiert, hieß es. Bestimmen soll sie jeweils eine Kommission der Tarifpartner. Die Höhe soll sich am Tarifniveau der Zeitarbeit orientieren. Der Mindestlohn dieser Branche liegt bei 6,89 Euro im Osten und 7,79 Euro im Westen.

Die Einwände einzelner Branchenverbände, ein Mindestlohn könnte Arbeitsplätze vernichten, dürften bei der Diskussion auf dem Parteitag kaum noch Anhänger finden. Denn sechs erst jüngst von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen in Auftrag gegebene Studien belegen, dass ein solcher Zusammenhang nicht existiert. Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, haben Forscher dafür acht Branchen untersucht, in denen bereits Mindestlöhne festgelegt sind. Darunter etwa das Bauhauptgewerbe, wo es seit 1997 Mindestlöhne gibt, das Elektro- und das Maler- und Lackiererhandwerk.

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), dessen Präsident Wolfgang Franz ein entschiedener Gegner eines gesetzlichen Mindestlohns ist, nahm in diesem Zusammenhang das Dachdeckerhandwerk genauer unter die Lupe. Ergebnis: Fehlentwicklungen waren nicht festzustellen. Aber auch in den anderen untersuchten Fällen wurden die Forscher nicht fündig. In keinem einzigen Fall, konnten sie nennenswerte Folgen für die Zahl der Arbeitsplätze feststellen. Auch die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe hatte nicht gelitten.

Im Maler- und Lackiererhandwerk lobten die Befragten sogar die positiven Effekte für den Wettbewerb: Unseriöse Betriebe wurden aus dem Markt gedrängt.

Quelle: www.spiegel.de  

30.10.11 22:36
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15025 Postings, 5676 Tage Karlchen_VFür einen Mindestlohn können nur schlaffe

Gewerkschaften sein, die sich um alles mögliche kümmern, bloß nicht um eine vernünftige Tarifpolitik. Wer nen Mindestlohn will, verschafft den Gewerkschaften nur ein Ruhekissen, auf dem sie weiter pennen können, so dass sie sich um so ein Gedöns wie gender mainstreaming, Sozialpolitk, Vorruhestand scheren.

Und in Deutschland hat man sowieso einen am Appel. Nicht nur die niedrigen Löhne sind ein Problem, sondern die Lohnentwicklung auf breiter Front. Aber man meint, wenn man sich fürsorglich um niedrige Löhne kümmert, ist schon alles gut. Der Mumpitz mit dem Mindestlohn lenkt nur von der Hauptsache ab. Ist eher was für Leute, die nen Helfersyndrom haben und nicht merken, dass sie selbst bei den Lohnentwicklung in den Hintern gekniffen werden.  

30.10.11 22:41
1

69033 Postings, 7477 Tage BarCodeDu kannst aber

nicht jeden in den Tarifvertrag zwingen. Leider hat sich da die Landschaft reichlich verändert. Ist natürlich kein Allheilmittel. Die Gewerkschaften sind auch nur so stark, wie die Leute/Mitglieder sie machen. Ist wie in der Politik: so lange von unten kein Feuer unter dem Arsch angezündet wird , herrscht oben gemütliches Beisammensein...
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Große Verbindlichkeiten machen nicht dankbar, sondern rachsüchtig. (Nietzsche)

30.10.11 22:48
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15025 Postings, 5676 Tage Karlchen_VNatürlich kann man nicht jeden in einen

Tarifvertrag zwingen - aber vielleicht könnte man einfach mal den Hintern hochreißen, um überhaupt die Leute in die Gewerkschaft zu kriegen. Das geht aber nur mit einer offensiven Tarifpolitik. Manche Gewerkschaften können das doch, und in manchen Ländern muss man erst gar nicht über Mindestlöhne reden, weil sich das Thema nicht stellt.

Die Jammerei der Gewerkschaften ist doch nur noch peinlich, da sie sich über ihr eigenes Versagen beklagen. Aber klar, ist ja auch besser sich einen Flug von Lufthansa in die Südsee finanzieren zu lassen als mal selbst am Werktor zu stehen. Und solche Typen sind hierzualnde immer noch Gewerkschaftsvorsitzende.  

31.10.11 06:36

36845 Postings, 7525 Tage TaliskerDie FDP

ist bereits umgeschwenkt, faselt wie die Union noch was davon, dass er von den Tarifparteien, nicht von der Politik festgelegt werden müsse. So sinngemäß Herr Lindner gestern Abend in der Tagesschau.
Wir leben in erstaunlichen Zeiten, da muss man flexibel sein.
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Tja, kann ja so sagen, kann nichts dazu sagen, ob das sein kann, oder nicht.

31.10.11 07:01
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5827 Postings, 4607 Tage wouwww#10 Bevor du so ne komplizierte Mitteilung

rausgibst, erklär bitte erst mal, was das Kürzel "FDP" bedeutet???

Versteht doch sonst keinereiner.  

31.10.11 08:51
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1953 Postings, 5473 Tage Kataster#Talisker

Genau, wie weit die Flexibilität der FDP geht werden wir ja bald sehen. Die Liberalen in der Mehrheit berufen sich noch immer darauf, die wahren Sachwalter der freien Marktwirtschaft zu sein und glauben, damit beim Wähler punkten zu können. Bei der Wählerschaft aber - so mein Eindruck - hat sich über die vergangenen Jahre ein Umdenken vollzogen. Die sagen sich nämlich: "Was sollen wir von einem System halten, das nicht gewährleisten kann, dass man von seiner Hände Arbeit auch einigermaßen leben kann während die Einkommensschere zunehmend auseinanderdriftet!"
Was wird also passieren? Die FDP wird ebenfalls einschwenken, mit allerlei Begründungsakrobatik, sonst ist sie endgültig weg vom Fenster, auch wenn es bis zu den nächsten Wahlen noch etwas dauert.  

Kataster  

31.10.11 09:05
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129861 Postings, 7464 Tage kiiwiiin #12 falsch: es heißt "soziale Marktwirtschaft"

soweit bekannt, auch in der FDP
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"Life is a mountain, not a beach"

31.10.11 09:06
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24273 Postings, 8870 Tage 007BondEin Mindestlohn, der

in Deutschland unterhalb von 10,00 Euro / Stunde (brutto) liegt, ist ja wohl ein Witz ...  

31.10.11 09:19

24273 Postings, 8870 Tage 007Bond@kiiwii

Es kommt allerdings darauf an, wie es "gelebt" wird.

Sozial soll doch primär Seitens der FDP heißen: "Arbeit soll sich lohnen"?!

Rechne mal nach, wie weit ein AN mit einem Bruttostundenlohn von 7,49 (mit LSK 1) bei 40 Stunden pro Woche (also Vollzeit) kommt. Der verdient dann gerade mal so an die 900 Euro netto im Monat.  

31.10.11 09:26

129861 Postings, 7464 Tage kiiwiiklar soll Arbeit sich lohnen

..aber wenn LSK1 bei 7,49 €/h liegt (was ja dann evt allgemeinverbindlich werden soll nach dem Willen der Koalition), so ist das nicht die Schuld der FDP oder der CDU, sondern der Gewerkschaften, die bislang ja offenbar keinerlei Interesse daran hatten, die LSK 1 zu erhöhen...

...man muß schon die Richtigen adressieren...
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"Life is a mountain, not a beach"

31.10.11 09:30
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15025 Postings, 5676 Tage Karlchen_VVon der Hände Arbeit leben?

Da muss man nur Karl Marx zitieren, um so einen Unfug offen zu legen. Ein Alleinstehender mag ja mit nem Vollzeitjob mit 8 Euro rumkommen. Aber nen Familienvater als Alleinverdiener wird da ziemlich dicke Probleme haben. Und in einer sozialen Marktwirtschaft wird dem Mann dann geholfen, indem ihm beispielsweise mit Wohngeld unter die Arme gegriffen wird. Gibts schon seit den Sechziger Jahren - und hat sich niemand darüber aufgeregt, dass Leute das bekommen.

Wenn man aber sagt, dass jeder von seiner Hände Arbeit können sollte, dann müsste die Löhne nach der Größe und Zusammensetzung der Haushalte festgesetzt werden - was natürlich Blödsinn ist. Aber viele fallen eben auf so blöde Sprüche rein.  

31.10.11 09:32
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129861 Postings, 7464 Tage kiiwiiPutzhilfen werden hier längst übertariflich bezahl

t...

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"Life is a mountain, not a beach"

31.10.11 09:38

129861 Postings, 7464 Tage kiiwiidie blöden Sprüche machen sich aber immer gut...

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"Life is a mountain, not a beach"

31.10.11 09:42
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129861 Postings, 7464 Tage kiiwiiAG-Chef Hundt regt sich pflichtschuldigst auf

CDU-Vorstoß: Mindestlohn-Wende empört Arbeitgeberchef - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik
Die CDU-Spitze schwenkt auf einen Mindestlohn um - und erntet heftige Kritik von Arbeitgeberchef Dieter Hundt. Der Vorstoß sei "außerordentlich bedenklich". Auch in der Union gibt es Widerstand gegen die Kehrtwende.
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"Life is a mountain, not a beach"

31.10.11 09:45
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129861 Postings, 7464 Tage kiiwii...und bullshit ist, wenn er sagt, daß dies die

Jugendarbeitslosigkeit erhöhen könnte...

Wenn Jugendliche keine Jobs finden, ist dies ein Bildungs- bzw. Ausbildungsfrage (und natürlich auch eine Frage des Jobangebots...), nicht aber eine Frage des (Mindest-)Lohns...
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"Life is a mountain, not a beach"

31.10.11 09:51

15373 Postings, 5789 Tage king charles#21 nicht aber eine Frage des (Mindest-)Lohn

wie bitte?

siehe Beispiel Frankreich
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Grüsse King-charles

31.10.11 09:56
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15373 Postings, 5789 Tage king charlesJugendarbeitslosigkeit vs Mindestlohn

Die Erfahrungen anderer Länder belegen, dass gesetzliche
Mindestlöhne negative Auswirkungen haben.

So weisen viele Studien darauf hin, dass der gesetzliche
Mindestlohn in Frankreich mitverantwortlich ist für die hohe
Jugendarbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote von Arbeitnehmern
unter 25 ist in Frankreich mit über 21 % dreieinhalbmal
so hoch wie der deutsche Wert von knapp über
6 % (Eurostat, 2011).
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Grüsse King-charles

31.10.11 09:58
2

129861 Postings, 7464 Tage kiiwiies gibt auch sog. Nonsens-Korrelationen...

...seit es kaum mehr Störche gibt, sinkt die Zahl der Geburten immens...
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"Life is a mountain, not a beach"

31.10.11 10:03

15373 Postings, 5789 Tage king charles@kiiwi #24 soll heißen weniger Babys?

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Grüsse King-charles

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