Wie man liest - jede Menge Ärzteschaft war auch da, bei den toten Hosen für halbtote Hasen, bei den Kraftmeiern, bei Kasperle und Ko (wie Komiker), ganz zu schweigen von den Materialermüdeten (vom Stoff und so). Die vielen munteren, älteren Herrschaften waren wohl angereist, um zu demonstrieren, dass ihre Welt glücklich, bunt und wunderbar geblieben ist und dass ihr Zentralorgan mit Sicherheit nicht die Nationalzeitung oder Junge Freiheit ist - auch nicht das Neue Deutschland, eher schon Die BUNTE. Diese aufgeweckten, hellländischen Eventtouristen, waren wohl gekommen, um dunkeldeutschen Ossi-Irrlichtern ein ganz großes Licht aufzustecken. Ihnen sollten auch wir Jüngeren ein klitzekleines bisschen Respekt und Ehrfurcht - Ehrfurcht nicht nur vor dem Alter - nicht versagen. Wenn das @Fraeulein Elisa von Hof vom SPIEGEL das kann, dann darf ich das auch. Chemnitz soll nie wieder Karl-Marx-Stadt werden, dieser Beigeschmack soll mich auch nicht weiter stören.
Wie auch immer, zum guten Ende des schönen Artikels wurde das gesamtdeutsche Großereignis auf den Punkt gebracht. " Ärzte-Fan oder einer der Hosen. Heute gilt das nicht. Zusammen singen sie den Ärzte-Hit "Schrei nach Liebe", also von Faschisten, deren einziger Halt ihre Springerstiefel sind. Das Publikum in Chemnitz ist ein einziger, riesengroßer Chor. Am Ende grölt er "You'll Never Walk Alone". Und an diesem Abend, da stimmt das."
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