Ja, es wäre zu wünschen, mehr Infos über erhaltene Zahlungen zu erhalten, damit man den Fortschritt auch ohne medizinische Fachkenntnisse wahrnimmt. Ansonsten nur "Neins" zu dem was, ich hier lesen konnte über den Tag.
Die Umsätze wurden um 20% aufwärts gesteigert. Und auch nicht nur, weil man an den Preisen drehte (sondern die "Volumina" erhöht werden konnte, also die Aufträge und Partnerschaften mehr wurden, statt der Stundensatz) und Währungsglück hatte. Das spricht erstmal für eine wachsende Nachfrage und ist eine Bestätigung des Unternehmenszwecks. Die Treiber für Evotecs Business sind also weiterhin intakt.
Eine sonderliche EBITDA-Schwäche ist auch nicht zu erkennen. Denn, wie für Beteiligungsarme üblich, kann man nicht immer Zuschreibungen haben, sondern auch mal Abschreibungen, wie nun bei Exscentia. Da das cashunwirksam ist, würde ich da eh wenig draufgeben. Und auch sonst gilt: Man investierte Geld für den Kapazitätsauf- bzw. ausbau. So ist Amazon groß geworden und so macht es ein weiteres deutsches Wachstumsunternehmen wie Einhell auch, nur halt in dem sie Vorräte aufbauen, um lieferfähig zu bleiben. Das drückt etwas auf die Marge, aber ist doch nur jetzt so. Man muss immer erst sähen, um zu ernten. Es gibt ja noch nicht mal einen Verlust, nur etwas weniger EBITDA, als erhofft und gedacht, von Leuten, denen man offensichtlich vom Denken abraten muss. Und man hat sogar Geld über, um die Evotec-eigene (aka unverpartnerte) Forschung auszubauen. Und irgendwann fallen auch die Energiepreise, und selbst wenn nicht, hat man in seinem Forecast die ganze Auswirkungen aus der geopolitischen Situation berücksichtigt, und muss von seinen Mittelfristzielen dennoch nicht abweichen. Kann nicht jeder von sich behaupten.
Und das die Meilensteinzahlungen geringer ausfallen, darf nicht verwundern, da man je weiter man in der Pipeline voranschreitet, dies umso langsamer passiert und man Meilensteine nicht so schnell erreicht, als wenn man, wie bislang, viele Projekte beginnt und dann z.B. Zahlungen für "die Nominierung eines Kandidaten für die präklinische Entwicklung" erhält. Viel in die präklinische Phase zu bringen ist leichter, als viele in Phase I-III. Das dauert länger und ist schwieriger, und nicht alle schaffen es. Dafür sind die Zahlungen beim Erreichen aber auch größer.
Ich finde es gut, dass Evotec weiterhin um 20% wächst trotz Investitionen und trotz zunehmender Größe.
Was ist eigtl. so schwer daran, eine ausgeprägte Seitwärtsphase zu akzeptieren? Warum kann man an der Börse nicht auf alles gefasst sein, statt ständig ungläubig oder verschwörerisch zu sein? Woran kann man eigtl. festmachen, dass Evotec derzeit unterbewertet sei? Woran will man im Vorhinein wissen, wie sich der Kurs zu verhalten hat? Warum also enttäuscht sein?
Ich sehe aktuell eine Firma, die sehr solide Zahlen abliefert, deren Geschäftsmodell funktioniert und die in den nächsten Jahren Medikamente auf den Markt bringen wird. Denn genug hat man in die Pipeline reingeschoben. Jetzt gilt es in den nächsten Jahren (Jahren!), auch etwas rauszuschieben mittels Marktzulassung. Und dann natürlich noch, dass JPOD, PanHunter und EMPD usw. an Nutzung zunehmen und damit auch ordentliche Erlöse und Erträge beitragen. Erstmal auf kleiner Flamme, aber dann wird schon noch. Mich erinnert es an Waipu.tv bei Freenet. Das wird auch immer mehr zu guten Cashcow, brauchte auch gut 5 Jahre Anlauf. Profitables Wachstum dauert, bis es groß wird...
Quelle: https://www.evotec.com/de/investor-relations/news/...entwicklung-6236 |