... Yahoo! in einem ihm bekannten Fall einem "Senior Executive" $2,5 Mio. geboten hat, um das Unternehmen nicht zu verlassen, obwohl er es verlassen wollte. Grund hierfür soll sein, dass es "schlecht aussieht", wenn so jemand das Unternehmen verlässt.
http://www.forbes.com/sites/ericjackson/2016/01/...p;partner=yahootix
Ich bin mir nicht sicher, weshalb man jemanden mit so viel Geld halten möchte, den es offensichtlich wegzieht. Wie kann sich jemand, der sich schon so weit vom Unternehmen entfernt und sich bereits mit seinem neuen Arbeitgeber geeinigt hat, mit der gleichen Hingabe seinen Aufgaben beim bisherigen Unternehmen widmen? Es heißt, dass man Reisende ziehen lassen sollte, und das mit gutem Grund: Wenn es einem dort, wo er angekommen ist, nicht (mehr) gefällt, dann wird er auch unglücklich und weniger leistungsfähig werden. Die Resultate seiner Arbeit könnten bestenfalls "in Ordnung" sein, aber ganz sicher nicht (mehr) überragend. Ich selbst war viele Jahre lang Geschäftsführer eines kleineren Einzel- und Großhandelsunternehmens und habe die Erfahrung gemacht, dass frischer Wind dem Unternehmen auch gut tut, selbst wenn das auf Kosten von Erfahrungsverlusten geschieht. Um so schöner, wenn dann der eine oder andere ehemalige Mitarbeiter sich wieder blicken lässt und meint, dass er (rückblickend betrachtet) einen Fehler gemacht hat, als er die Firma verließ. Ich habe das niemals als "Ärgernis" empfunden, denn jeder muss seine Erfahrungen machen, gerade in jungen Jahren. Warum sollte ich das Geld der Firma "opfern", um die natürliche Entwicklung junger Menschen aufzuhalten!? Neben mir gabe es nur zwei weitere "gute Seelen", die das Unternehmen auch dann nicht verlassen haben, als es 1-2 Jahre nicht so gut lief und sogar Löhne gekürzt werden mussten. Solche treuen Seelen sind auch wichtig und wie willst Du denen erzählen, dass man die Treue der anderen nur durch die Ausstellung eines noch höheren Schecks sichern kann. Nein, das macht man einfach nicht...
Yahoo! hätte sich als alterndes Internet-Unternehmen schon längst eine "Frischzellen-Kur" verordnen müssen und sollte seine eigenen Verträge, die es einmal mit seinen Mitarbeitern gechlossen hat, mehr respektieren als diese. Jeder ist ersetzbar und kein Mensch ist es wert, dass man ihm $2,5 Mio. auf die Hand gibt, wenn er dafür (noch) nichts geleistet hat. Indem man auf Menschen setzt, die nur des Geldes wegen für ein Unternehmen tätig sind, beraubt man sich selbst der Möglichkeiten derer, die sich und der Welt noch etwas beweisen wollen. Gib' einem verheißungsvollen Neuling ein anständiges Gehalt und versprich ihm einen Bonus, wenn er etwas Unglaubliches auf die Reihe bringt, und er wird es womöglich auch schaffen. Gib' einem satten Mitarbeiter, der seine Schäfchen schon längst im Trockenen hat, einen Bonus in gleicher Höhe für seine pure Anwesenheit, und er wird Dich nächstes Jahr fragen, warum er für die gleiche Arbeit und das Absitzen seiner Zeit auf seinem Stuhl nicht noch mehr bekommt! Das ist wohl auch das Hauptproblem bei Yahoo! in den USA: Zu viele "alte" und "satte" Leute, die zum Teil seit über 20 Jahren überhöhte Gehälter erhalten und gar nicht wissen, weshalb sie sich noch den Hintern aufreißen sollen!? Wenn sie alle so wertvoll sind, dann sollte man ihnen das Gehalt um 50% kürzen und wenn das Unternehmen wieder auf Kurs gebracht wurde bzw. gewisse Ziele erreicht wurden, dann bekommt man sein altes Gehalt ausgezahlt. Ich wette, dass die größten Underperformer die ersten sind, die das Unternehmen verlassen werden...
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