Meine Analyse der Situation sieht – kurz zusammengefasst – so aus:
1.) Bei den bescheidenen Umsätzen bisher (was für den Vor-Erstattungs-Verkauf nicht beunruhigend ist) kann die Asynchronität zwischen den Berichtsintervallen (quartalsweise) und der Bilanzwirksamkeit der Umsatzblöcke (Abrechnung mit Partnern, Einlangen von Meilensteinzahlungen …) enorme Schwankungen in den Umsatzzahlen von Bericht zu Bericht hervorrufen, sodass ein Quartalsergebnis alleine keinen Trend begünden kann.
2.) Wenn Mogli recht hat (#10457 sehr interessant! Woher stammt die Info, Mogli? Das wäre wirklich aufschlussreich, ob diese Aussage verifizierbar ist.), dann sind die vom Polymedco-Vertrieb generierten Hauptumsätze in den USA seit Anfang des Jahres noch gar nicht öffentlich bekannt – ... und nicht vergessen: die Erstattung, die mit hoher Wahrscheinlichkeit bald für proColon implementiert wird, gilt rückwirkend per 01.01.2017; das wissen die Ärzte und können die Patienten dahingehend beraten. Also, warum sollte der US-Verkauf nicht seit 1. Jänner (das sind über 4 Monate) für Vor-Erstattungs-Verhältnisse relativ gut gelaufen sein? WIR wissen dazu rein gar nichts, wenn tatsächlich der bisherige Endkunden-Absatz 2017 nicht in die Q1-Zahlen eingeflossen ist. Epi weiß hingegen alles darüber und der Übernahme-Bieter wird detto im Bilde sein.
3.) „China-Entwicklung enttäuschend“ (lt. Knoppers81 hat der CEO im Conference Call eine dahingehende Äußerung getätigt): Entscheidend ist nicht, ob die Umsätze in China JETZT unter den Erwartungen (aus welcher Zeit? für welchen Zeitraum?) liegen, sondern, ob sie nach Anlaufen des China-Darmkrebs-Screenings in großem Stil – die werden sich bei zunehmenden Darmkrebs-Erkrankungen nicht ewig Zeit lassen – ordentlich anziehen werden. Es ist doch eine realistische Annahme, dass der Verkauf des lizenzbasierten Tests von Biochain erst nach landesweitem Anrollen des Screenings in die Gänge kommen wird. Wie hoch dann die Umsätze liegen werden, hängt natürlich davon ab, welche Rolle dem Bluttest in China dann tatsächlich eingeräumt wird – in dieser Hinsicht spricht m.E. alles dafür, dass es eine zentrale Rolle sein wird, was bei der gigantischen Zahl an Vorsorgeberechtigten jedenfalls ein immenses Marktpotenzial (in Bezug auf die derzeitige Marktkapitalisierung von Epi) darstellt.
4.) Wie ich gestern bereits gepostet habe, ist schon auffällig, dass nach dem offenbar gezielt getimten Übernahme-Zeitplan das Ende der Andienungsfrist gerade rechtzeitig VOR den Q2-Zahlen, die dann den US-Verkauf aus dem heurigen Jahr nicht mehr verbergen können, liegen wird.
Lasse mich nicht so leicht weichklopfen, der Spruch „Börse ist Psychologie“ ist momentan bei Epi hochrelevant!
Bin also ganz bei Dir, Knoppers81 – und vielen Dank für deinen CC-Live-Ticker.
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