Die Stimmung kocht
Weltweit mehren sich die Proteste gegen den Goldabbau. Dadurch könnte sich die Angebotssituation weiter verschärfen – gute Aussichten für den Goldpreis.
Die Nachricht war den großen Zeitungen in Europa und Nordamerika bestenfalls eine Randmeldung wert, für den Goldpreis hätte sie aber eine Schlüsselbedeutung haben können: Im August legten Bewohner des peruanischen Dorfes Combayo die Produktion in der Yanacocha-Goldmine still. Sie blockierten die Zufahrtsstraßen zur Grube und lieferten sich mit den Sicherheitskräften Straßenschlachten. Bei diesen Protestaktionen kam sogar ein Demonstrant ums Leben. Gegenstand der Auseinandersetzungen sind die Abbaumethoden in der Mine. Diese verbrauchen nach Meinung der Demonstranten zu viel Wasser, was nicht nur die Umwelt schädigt, sondern auch die Existenz vieler Bauern, die in der Umgebung ihre Felder bewirtschaften, gefährdet. Zudem sei es in der Vergangenheit zu Verunreinigungen mit Zyanid gekommen. Wortführer der Protestaktion ist der Bürgermeister von Combayo Luciano Llanos.
Nachdem der größte Anteilseigner der Yanacocha-Mine, Newmont Mining, zugesagt hat, eine Wasseraufbereitungsanlage zu bauen und die Wasserqualität in der Gegend durch Regierungsvertreter überprüfen zu lassen, räumten die Demonstranten Anfang September die Zufahrtsstraßen. Newmont geht davon aus, dass die Goldproduktion in den kommenden Wochen wieder auf das alte Niveau hochgefahren werden kann. Damit hat sich die aktuelle Krisensituation zwar deutlich entspannt, doch insgesamt bleibt die Lage prikär, und das nicht nur in der Yanacocha-Mine. Denn fast überall dort, wo Gold abgebaut wird, gibt es starke Protestbewegungen der Anwohner, die sich vor einer Vergiftung ihrer Umwelt fürchten. Nicht zu Unrecht, wie zum Beispiel der Fall „Baia Mare“ aus Rumänien zeigt. Anfang 2000 rutschte nach starken Regenfällen der Begrenzungswall eines Auffangbeckens der Aurul-Goldmine weg: 100.000 Kubikmeter Schlamm, vergiftet mit Zyanid und Schwermetallen, wurden in den Fluss Lapus gespült, zerstörten dort auf Jahrzehnte das ökologische System und verseuchten das Trinkwasser von 2,5 Millionen Menschen.Dies führte schließlich dazu, dass die Weltbank 2002 einen bereits zugesagten Kredit für eine neue Goldmine in Rumänien stornierte.
Angebotssituation bleibt angespannt
Da weltweit die Umweltstandards angezogen werden – so hat selbst China im März 2006 einen neuen 5-Jahres-Plan erstellt, der eine stärkere Beachtung der Luft- und Wasserqualität fordert – ist in den kommenden Jahren mit keiner deutlichen Ausweitung der Goldminenproduktion zu rechnen. Ganz im Gegenteil, einigen Gruben droht sogar das Aus, wenn es ihre Betreiber nicht schaffen sollten, kostendeckend die geforderten Umweltschutzmaßnahmen durchzuführen. Was das unter Umständen für den Goldpreis bedeuten kann, zeigt ein Blick auf die Yanacocha-Mine. In dieser wurden im letzten Jahr 3,3 Millionen Unzen respektive 103 Tonnen Gold gefördert. Das sind rund 4,3 Prozent der weltweiten Goldminenproduktion von 2005. Wären diese dem Goldmarkt aufgrund einer längeren Schließung der Mine schlagartig entzogen worden, hätte das zu einer deutlichen Verschärfung der Angebot-Nachfrage-Situation auf dem Goldmarkt geführt. Weitere Sprünge beim Goldpreis wären die unvermeidliche Folge gewesen.
St Barbara auf der Gewinnerseite
Damit bleibt ein Aktieninvestment in ausgesuchte Goldminenunternehmen hochinteressant. So zum Beispiel in St Barbara. Das australische Minenunternehmen wurde nach dem Einstieg der Private-Equity-Gesellschaft Resource Capital, die von ehemaligen Mitarbeitern der Privatbank Rothschild verwaltet wird, radikal umgebaut. So übernahm man 2005 die Gruben der in Konkurs gegangenen Sons of Gwalia. Im laufenden Geschäftjahr wird das Unternehmen rund 220.000 Unzen Gold fördern. 2010 sollen es dann schon knapp 500.000 Unzen sein. Das Researchhaus Southern Cross Equities gibt in einer aktuelle Studie für die Aktien von St Barbara ein 12-Monats-Kursziel von umgerechnet 0,57 Euro aus.
Spannung bleibt, jetzt investieren
Die Situation am Goldmarkt bleibt angespannt. Durch die Schließung einer großen Goldmine kann sich die Angebotssituation jederzeit dramatisch verschärfen. Für den Goldpreis sind dies gute Aussichten, er würde dadurch neuen Schwung bekommen. Anleger investieren in aussichtsreiche Goldminenaktien, unter anderem in St Barbara. Das Unternehmen wird seine Goldproduktion bis 2010 mehr als verdoppeln.
Quelle: deraktionaer.de
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