Es kann ja auch sein, dass es anders kommt ! Der AR und der Ex-V haben die Prognosen von ihm in irgendeiner Art und Weise immer getoppt !
München. Dem spektakulären Abgang von Utz Claassen als Vorstandschef des Energieunternehmens Solar Millennium im März 2010 ging offenbar ein Streit um dubiose Aktiengeschäfte des Aufsichtsrats voraus. Das berichtet das Nachrichtenmagazin FOCUS. Demnach hatte Aufsichtsrat und Unternehmensgründer Hannes Kuhn 2009 privat Call-Optionen auf Aktien von Solar Millennium geordert. Nach einem Kurssturz im Januar 2010 fühlte sich Claassen offenbar vom Aufsichtsrat gedrängt, Kuhn ein Firmendarlehen zu gewähren. Mit diesem Kredit, so die Idee des Aufsichtsrats, könnte Kuhn sein Recht aus den Call-Optionen wahrnehmen, um Aktien zu kaufen und den Kurs zu stützen. Claassen lehnte ab. Dem Vernehmen nach ging es um mehrere 100.000 Aktien, für die Kuhn das Geld fehlte.
Daneben sah sich Claassen über die Gewinnaussichten des Unternehmens getäuscht, weil er erst Ende Januar 2010 von einem zweiten Geschäftsplan erfahren habe. Darin hieß es nach FOCUS-Informationen, Solar Millennium könne im Geschäftsjahr 2009/2010 einen Vorsteuergewinn in Höhe von 45 Millionen Euro erreichen. Zuvor hatte der Aufsichtsrat Claassen in einem Plan in Aussicht gestellt, dass ein Vorsteuergewinn von 90 Millionen Euro realistisch sei.
Der Aufsichtsrat erklärte auf FOCUS-Anfrage, Claassen habe beide Pläne vor seinem Antritt gekannt. Das 90-Millionen-Szenario sei ein ambitioniertes Ziel gewesen. Der Manager selbst wollte sich zum Fall Solar Millennium nicht äußern.
Claassen war in die Kritik geraten, weil er nach der Kündigung seine Antrittsprämie in Höhe von gut neun Millionen Euro behalten hatte. Im November 2010 kündigte er an, er wolle darüber hinaus eine Abfindung über 7,12 Millionen Euro einklagen.