Ich sehe den Wechsel an der AR-Spitze uneingeschränkt positiv. Dass bei einem solchen Unternehmen, dessen Geschäftsdynamik enorm ist, dessen Geschäftsmodel noch im Wandel begriffen ist und das aber auch gleichzeitig massiven Shortseller-Attacken ausgesetzt ist, eine Verjüngung dringend notwendig war, sollte ja klar sein. Dass Thomas Eichelmann als Gegentyp zu Markus Braun stilisiert wird, finde ich gerade gut. Der AR soll ja die Arbeit des Vorstandes überwachen. Da ist eine gewisse Distanz und Diversität in den Ansichten sehr förderlich. Ich glaube, dass Wirecard noch weiter an den Strukturen arbeiten muss, sowohl im AR als auch im Vorstand. Vielleicht war es das, was MB mit seinem Tweet meinte (more to come). Dann noch für die größten Kritiker unter uns: Auch Herr Eichelmann wird ja überwacht und zwar von den Aktionären. Er kann ja nicht einfach mal so den CEO, der dann auch noch größter Einzelaktionär ist, ablösen. Das Timing hat mich allerdings auch gewundert. Nach Bekanntgabe des KPMG-Ergebnisses wäre sicher klüger gewesen, aber vielleicht gibt es tatsächlich gesundheitliche Gründe (was ich nicht glaube und Herrn Matthias schon gar nicht wünsche). Wahrscheinlicher ist für mich allerdings, dass Thomas Eichelmann gerne die Lorbeeren für die Sonderprüfung für sich alleine beanspruchen möchte (was dann auf eine positive Zwischenbilanz hindeutet) und dann im Juli als AR-Chef die ganzen positiven News, die bis dahin sicher noch kommen werden sich in seine Bilanz schreiben läßt. Und die Börse hat heute morgen auch ein klares Urteil abgegeben (zunächst). |