23.05.13 | FONDS professionell - Afrikas Aktienmärkte könnten Erwartungen sogar noch weit übertreffen
§ Weil der Wohlstand in Afrika zunimmt und die Bevölkerung wächst, sind nach Ansicht von Fidelity-Fondsmanager Nick Price Aktien von Lebensmittelproduzenten, Einzelhändlern und Mobilfunkbetreibern für Anleger interessant.
Die afrikanischen Aktienmärkte könnten die Erwartungen der Anleger in den kommenden zehn Jahren weit übertreffen, meint Nick Price, Fondsmanager des Fidelity EMEA Fund – verantwortlich dafür sei vor allem die aktuelle Welle der Infrastrukturinvestitionen. "Sie haben das Wirtschaftsmodell Afrikas gewandelt und für einen enormen Aufschwung auf dem Kontinent gesorgt." In den vergangenen zehn Jahren haben sich die ausländischen Direktinvestitionen auf dem afrikanischen Kontinent verdreifacht. Mit der rasanten Industrialisierung wachse auch der Wohlstand der jungen Bevölkerung, so dass der inländische Konsum das Wirtschaftswachstum zusätzlich befeuern werde, sagt Price.
Bis zum Jahr 2050 wird sich die Bevölkerung Afrikas laut Prognosen auf zwei Milliarden Menschen verdoppeln. Das größte Potenzial für Investoren bietet daher die Konsumgüterbranche. "Da die Entwicklung in Afrika von einer sehr niedrigen Basis ausgeht und die Einkommen steigen, wird zunächst vor allem der Konsum von alltäglichen Bedarfsgütern wie Lebensmitteln nach oben schnellen", erwartet Price. Prognosen gehen davon aus, dass sich die Verbraucherausgaben in den kommenden zehn Jahren verdoppeln. Davon dürften zum Beispiel Brauereien wie SABMiller profitieren, außerdem Lebensmittelhersteller wie Nestlé.
Rasantes Wachstum in Nigeria erwartet Das jährliche Durchschnittseinkommen pro Kopf hat erst in weniger als der Hälfte der 54 afrikanischen Länder die Marke von 1000 US-Dollar überschritten. Schon bald wird das aber in drei Viertel der Länder der Fall sein. Ein Paradebeispiel sei Nigeria, meint Price: Dort habe sich das Pro-Kopf-Einkommen in den Jahren 2000 bis 2012 auf 1.600 US-Dollar vervierfacht. "In den nächsten Jahren wird Nigerias Wirtschaft weiter rapide wachsen, das deuten die anziehenden Investitionen außerhalb der Ölbranche an", sagt Price.
Weil der Binnenkonsum anzieht, seien Supermarktbetreiber für Investoren interessant, meint der Fidelity-Portfoliomanager. So sei die südafrikanische Supermarktkette Shoprite auf dem gesamten Kontinent erfolgreich und gemessen an der Marktkapitalisierung der größte Einzelhändler Afrikas. "Schon seit einigen Jahren liegt Shoprites Eigenkapitalrendite bei rund 40 Prozent pro Jahr", sagt Price.
Im Fokus des Fondsmanagers stehen außerdem Mobilfunkbetreiber. Zu den führenden Anbietern gehöre die südafrikanische MTN. "Ein Blick auf Nigeria verdeutlicht das Tempo, mit dem die Technologie den Kontinent erobert hat", sagt Price. "Gab es dort im Jahr 2000 lediglich 500.000 Festnetzanschlüsse und praktisch keine Mobiltelefone, sind heute sage und schreibe 90 Millionen Mobiltelefone registriert."
Quelle: FONDS professionell |