Die Digitalwährung Bitcoin ist am Dienstag unter Druck geraten. Im Tief fiel die älteste und bekannteste Kryptowährung auf der Handelsplattform Bitstamp auf 64 050 US-Dollar. Das war der tiefste Stand seit gut einem Monat. Zum Vortag betrugen die Verluste etwa 2000 Dollar (Dollarkurs) oder rund drei Prozent. Auch die nach Marktwert zweitgrößte Digitalanlage Ether gab deutlich auf rund 3350 Dollar nach. Kryptoexperte Timo Emden führte die Kursverluste vor allem auf geldpolitische Risiken zurück: "Solange die Fed in puncto zukünftiger Geldpolitik im Nebel stochert, dürften Investoren riskante und zinslose Anlagen tendenziell meiden." Vor allem in den USA ist derzeit unklar, wann die Notenbank Federal Reserve ihre straffe Haltung lockern könnte. Die hartnäckige Inflation und die robuste Wirtschaft halten die US-Währungshüter von Zinssenkungen ab.
Der ungewisse geldpolitische Ausblick führt dazu, dass Anleger Kryptowerten wie Bitcoin den Rücken kehren. Nach Angaben von Coinshares, einem Anbieter von Digitalanlagen, sind in der vergangenen Woche 600 Millionen Dollar aus digitalen Vermögenswerten abgezogen worden - so viel wie seit Mitte März nicht mehr. Auch Coinshares nennt die anhaltend straffe Geldpolitik in den USA als Grund.
Quelle: dpa-AFX |