- es lebe die Erholung! Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, hat die Rezession ad acta gelegt. "Die konjunkturelle Erholung ist weltweit unterwegs", so der Ökonom. In den USA sind Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung zuletzt wieder gestiegen; in Deutschland hat sich das ifo-Geschäftsklima im Oktober deutlich aufgehellt; asiatische Volkswirtschaften sind wieder auf Expansionskurs. So kletterte in China das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 8,9 Prozent. "Der weltweite Wirtschaftsaufschwung scheint sich jetzt etwas stärker verfestigt zu haben", resümieren die Analysten von dbresearch in ihrem Ausblick für das 4. Quartal. Die globale Wachstumsprognose für das kommende Jahr wurde prompt um einen Prozentpunkt auf 3,5 Prozent nach oben revidiert.
Dow Jones nimmt psychologisch wichtige Hürde
Die Zuversicht zeigte sich zuletzt auch an den Börsen. Der US-Leitindex Dow Jones knackte Mitte des Monats die wichtige 10.000er-Marke und notierte damit erstmals seit dem Krisenmonat Oktober 2008 wieder fünfstellig. Vorausgegangen waren überraschend gute Zahlen wichtiger US-Unternehmen. Neben Technologiewerten wie Intel zeigten sich auch die Banken robust. So schraubte die Großbank JP Morgan ihren Gewinn im 3. Quartal auf 3,6 Milliarden US-Dollar hoch; Goldman Sachs fuhr satte 3,2 Milliarden Ertrag ein. Selbst die angeschlagene Citigroup, die im Vorjahr tief in den roten Zahlen steckte, gab ein Quartalsplus von immerhin 101 Millionen US-Dollar bekannt.
In Deutschland konnte BASF im dritten Quartal positiv überraschen, der Stuttgarter Autobauer Daimler steuerte nach drei negativen Quartalen erstmals wieder in die Gewinnzone und auch die Deutsche Bank fuhr wieder einen Milliardengewinn ein. Das spiegelte sich auf dem Frankfurter Parkett wider. Der DAX hat seit seinem Tief im Februar in der Spitze 60 Prozent zugelegt.
Holpriger Aufschwung
Ein ruhiger Börsenherbst ist dennoch kaum zu erwarten. "In der Nach-Krisen-Welt werden weiterhin Aufräumarbeiten auf der Tagesordnung stehen", so die Analysten der DekaBank. Der Aufschwung könnte also holprig werden. Risiken entstehen zum Beispiel durch eine mögliche Kreditklemme und steigende Unternehmensinsolvenzen. Auch ein unerwartet starker Anstieg der Arbeitslosigkeit könnte die Erholung ausbremsen. Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutsche-Bank-Gruppe, rechnet damit, dass der Konsum infolge steigender Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten einbrechen wird. Die Aussichten drücken bereits jetzt die Kauflaune der Verbraucher. Trotz verbesserter Konjunkturaussichten verschlechterte sich das von der Gesellschaft für Konsumforschung ermittelte Konsumklima im Oktober erstmals nach sechs Monaten Anstieg wieder.
Risiken managen
Anleger sollten sich also weiterhin auf Wackelbörsen einstellen und die Risiken managen. Vermögensverwalter wie Klaus Hinkel haben bereits erste Gewinne mitgenommen. "Aufgrund der fulminanten Rally gehen wir davon aus, dass die Risiken derzeit überwiegen", erklärt der Vorstand der Düsseldorfer Vermögensverwaltung Artus Direct. "Deshalb haben wir in unserem vermögensverwaltenden Dachfonds die Liquiditätsquote erhöht." Privatanleger, die keine Risiken eingehen möchten, können ihre Depots über Stop-Kurse oder Short-Strategien absichern.
-----------
Keine Kauf Empfehlung!!
WKN: A0MU2J
ISIN: SG1V08936188
brunneta