Ich lese die FAZ seit meinem Studium und das ist schon recht lange her. Man konnte sich damals beim AStA fast täglich auch die NZZ abholen, ich habe sie auch recht häufig gelesen. Für jemanden in Deutschland spielt natürlich eine Rolle, daß deutsche Themen in einer deutschen Zeitung naturgemäß einen größeren Raum einnehmen - entsprechendes gilt für einen Schweizer bezüglich der NZZ.
Ich kann mich noch so einigermaßen an eine ältere amerikanische Studie zum Thema "Beste Zeitung der Welt" erinnern. Untersucht wurden damals einige Dutzend renommierte Tageszeitungen. Sieger war die japanische Asahi Shimbun, gefolgt von dem amerikanischen "The Christian Science Monitor", dann kam, glaube ich, die NZZ, dann "Le Monde" und dann die FAZ.
Le Monde hat seitdem, auch als Folge innerredaktioneller Spannungen und finanzieller Probleme, erheblich abgebaut. The Christian Science Monitor ist immer noch eine sehr renommierte Zeitung weit oberhalb des üblichen US-Zeitungsniveaus, erscheint aber nur noch online. Zu Asahi Shimbun kann ich mangels japanischer Sprachkenntnisse nicht viel sagen, die englische online-Ausgabe ist vermutlich ein wenig auf westliche Leserinteressen hin getrimmt.
Bleiben die NZZ und die FAZ. Wäre ich Schweizer, dann würde ich wohl auch die NZZ vorziehen. Aber da ich in Deutschland lebe, brauche ich halt eine Zeitung, die deutsche Angelegenheiten ausführlicher beleuchtet, also die FAZ.
Ach ja: Gelegentlich lese ich auch Artikel in der online-Ausgabe der taz. Manchmal lohnt sich das durchaus. |