Im verlinkten Artikel steht, dass Russland die niedrigsten Breakeven-Kosten der Welt hat, mit 20 $ pro Fass. Dann macht der Preisdruck, den die Russen mit ihrem "No" zur Verlängerung der OPEC-Förderbegrenzung ausübten und der den 10 % Absturz von WTI am Freitag auslöste, sogar noch mehr Sinn.
Auf der Minusseite bleibt allerdings der stark fallende Rubel.
Ich hatte geschrieben, dass Russland die US-Fracker platt machen will. Das ist ein primär ökonomisches Argument. Im ZH-Artikel steht das im Prinzip ebenfalls drin. Allerdings wird zusätzlich politisches Interesse postuliert. Russland wolle sich rächen für die endlosen Sanktionen/Schikanen des Westens.
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Even after paying their taxes to the government [the Russian] costs are far lower, close to $20 per barrel break-even point
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Demnach haben die Russen die Preismacht. Lediglich die Saudis fördern ähnlich billig, haben aber, so der Autor, viel höhere Staatsausgaben, so dass sie nicht einfach "No" sagen können.
Im Artikel steht aber auch der übliche Bullshit:
"A majority of their oil is now sold in non-dollar currencies – rubles, yuan, euros, etc. – to lessen their exposure to capital outflows"
Das ist Unfug, weil: Wenn Öl in Dollar fällt, dann fällt auch Öl in Euro.
Im Klartext: Der Preiseinbruch beschert den Russen grundsätzlich niedrigere Einnahmen, egal ob sie ihr Öl in Euro oder in Dollar verkaufen. |