Nein, ich gehe nicht short, dazu geht mir das da zu schlagartig. Ich bin nur genervt vorhin kurz mal beim DZ8 eingestiegen zu sein. Bei 0,50 hatte ich mal kurz den Finger am Drücker, aber da war die Lage noch unklar. Jetzt hat der Schein 120 % gemacht in 2 Stunden und da bin ich gerade bisschen sauer auf mich, denn 3000 Euro hätte ich locker riskieren können als Daimler bei 43,50 stand. Aber egal....ist eben so. Das Problem ist nicht Daimler, da sehe ich in jedem Fall mehr Chancen als Risiken in der Kursentwicklung. Aber jetzt ist der Kurs eben nicht mehr eigendynamisch und legt nur noch mit dem Dax zu und auch ab. Noch vor 2 Wochen hätten sich jetzt alle drauf gestürzt wie die Tiere, aber das war eben was ich meinte, der Aufwärtstrend ist gebrochen. Wenn ich schreibe ich sehe weniger Risiken, dann muss ich an ein Gespräch denken das ich vor kurzem mit einem E2er hatte bei dem auch der Kurs und die Marktkapitalisierung ein Thema war. Dann wurde der Witz gerissen, dass Daimler eigentlich der ideale Pleitekandidat ist :-) Es gibt neben der Tatsache, dass wir die besten Autos der Welt bauen und einen fast ungebrochenen Nimbus haben, zwei ganz entscheidende Schwachpunkte. Das ist die Anlegerstruktur und der Riesige Streubesitz der die ganze Konzernpolitik fast ausschließlich auf ein Thema lenkt, Shareholder Value. Alles aber auch wirklich alles ist auf dieses Thema am Ende des Tages reduziert. Das hat natürlich entsprechende Auswirkungen auf die innere Führung und Entscheidungsfreudigkeit, aber da müsste ich dann hier ein Buch schreiben. Gerade in der 2008er Krise kam das ganz stark auf und wenn man bedenkt, dass wir nur noch für 2 Monate Geld hatten um die Gehälter zu bezahlen und am Rande der Liquiditätsinsolvenz standen. Da hat BMW einen ganz entscheidenden Vorteil, das muss man den Münchnern schon lassen. Der Laden ist fast zur Hälfte im Familienbesitz und die können dann auch mal eine Krise wesentich länger aussitzen ohne gleich in Riesen Panik zu verfallen. Der zweite Schwachpunkt ist das Verhältnis Gewinn pro Mitarbeiter oder anders gesagt, wir haben ganz sicher locker 10.000 Mitarbeiter zu viel an Bord. Es gibt Bereiche und Abteilungen die teilweise 3- oder 4fach existieren. Neulich war ich mal in UT und dort irgendwo zwischen Werk 18 und 20 unterwegs. Da bin ich durch eine Uraltbracke gegangen die sogar eine Rolltreppe nachträglich installiert hatten weil das billiger ist als Aufzüge. Also auf jedem Fall waren da an jeder Ecke kleine Versammlungen von Mitarbeitern die sich über eine Stunde über dieses oder jenes unterhalten haben. Die waren auf jeden Fall da als ich kam und auch noch dort als ich ging. Aus Erfahrung weiß ich, dass man die Urlaubszeit quasi überhupt nicht spüren kann, da gerade in den Verwaltungen fast alle nur auf 60 -70 % ihrer Kapazität arbeiten und es wahnsinnig viele Redundanzen gibt. Von der doppelten Vertriebsorganisation in Möhringen und der MBVD Berlin ganz zu schweigen, das war der Wahsinn des Jahrtausends. Hätte ich was zu melden, ich würde die Hochäuser am Potsdamer Platz sofort abschließen, die 30 % Leistungsträger mit Bussen nach Möhringen karren und weiter ginge es im Takt ohne irgendeine Einschränkung, darauf wette ich einen Kiste Veuve, wahlweise 10 Daimler Aktien :-) Will sagen, es gibt da Leute von denen ich glaube dass sie selbst nicht wissen was sie da eigentlich genau machen und vor allem warum. Sämtliche externen Unternehmensberatungen werfen das der AG immer wieder vor, zu viele Mitarbeiter in unübersichtlichen Mehrfachstrukturen. Die schon seit Jahren angepriesene "konstruktive Zerstörung" verkrusteter Strukturen hat sich nie wirklich durchgesetzt. Die Gefahr die dahinter steckt liegt klar auf der Hand. Eine etwaige Durststrecke kann nur wesentlich kürzer überbrückt werden als bei straffer organisierten Herstellern und das haben wir damals auch schnell gemerkt. Ich glaube das ist auch einer der Gründe dafür, dass BMW so mit dem Kurs vorbeigezogen ist, eine einfach Effizienzrechnung. Das sollte man immer im Auge behalten wenn die Konjunktur mal nachgibt und das "Autowunder" mal etwas abebben sollte. Im Ausblick rechne ich mit einem nochmaligen Test der 42xx, vorausgesetzt die Nervosität um den Showdown morgen Nacht kommt nochmals auf. Die 6650 / 6675 scheinen gerade echt zur Hürde zu werden und grenzen den Dax im Augenblick ein. Grüße, Stuggi0711 |