nachdem Lafontaine den Wahlkampf mit der Wahrheit verloren hatte und die SPD deswegen als Miesmacherpartei dastand, hat sie die Finanzierung der Einheitslasten, auch im Bundesrat nicht verweigert, um aus der Ecke rauszukommen.
Das war damals so ähnlich wie 2001 nach der Elbe-flut, als die Union auch den Schnellhilfen der SPD zugestimmt hat, um nicht zu blockieren und gleichzeitig sagte, wir würden es aber lieber anders machen (und werden es korrigeren nach dem 22.9., wenn wir drankommen).
Ich habe mich übrigens gefreut über die Einheit, ich wurde noch 1989 bei einem Besuch in Potsdam bei Freunden, die für einen Zivildienst in der DDR eintraten von der Stasi hinter doppelten Türen verhört. Das so ein Unrechtsstaat wie die DDR so unblutig dahinscheiden konnte und diese Geschichtliche Sonderrolle Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg endlich nicht mehr als Rechtfertigung für alles herhalten kann, habe ich sehr genossen. Leider konnte ich damals nicht nach Berlin oder sonstwo an die damalige Grenze fahren, denn ich hatte meine Dienstpflicht an behinderten Kindern zu erfüllen.
Einseitige Schuldzuweisung? Damals hatten wir nunmal 16 Jahre Unionsregierung, irgendwer war doch damals verantwortlich für Deutschland. Engholm? Lafontaine? Scharping? Schröder? Oder doch eher Kohl und Genscher? Aber auch sie waren natürlich teilweise getriebene der damaligen Sachzwänge. Es fand ja z.B. auch ein massiver Exodus aus "Neufünfland" statt.
@Thomas: Ein wichtiges vergaß ich in obiger Aufstellung: den Soli. Hätte man natürlich schon längst in die normale Steuertabelle integrieren sollen und müssen. Denn es ist letztlich wurscht, ob wir von Staatswegen solidarisch sind mit irgendwelchen Dörfern in MecVoPom oder mit Ostfriesland, wenn dort jeweils staatliche Hilfe gebraucht wird.
Grüße ecki |