Markus Krall ist ebenfalls kein bedeutender Ökonom, er ist allerdings ein wahnsinniger Ehrgeizling der um jeden Preis Karriere machen wollte und das ja auch geschafft hat. Dafür musste er halt permanent den Laden wechseln und ständig ein neues Lied singen, nämlich das seines jeweils neuen Dienstherren. Permanent brauchte er Aufmerksamkeit und war opportunistisch wie ein BWLer in Lackschuhen. Mir ist der Mann völlig suspekt und seine These über den nächsten Bankencrash viel zu generalistisch. Was er sagt ist nichts anderes als: Es wird bald regnen in der Sahara, ich weiß nicht wann, aber irgendwann wird es dort regnen.
Und falls es Dich interessiert, Krall und ich haben beide VWL studiert, am selben Lehrstuhl in Freiburg und wir hatten ebenfalls den selben Prof. Allerdings war Krall 4 Jahre vor mir dort und wir haben lediglich 1 Jahr Überschnitt. Und unser damaliger gemeinsamer Prof. Francke, tatsächlich ein bedeutender Ökonom, war zu dieser Zeit bereits beratend bei LZB /BuBA in Fragen der Transfers vom ECU zum Projekt Euro. Allerdings war Francke nicht sein Dr. Vater und ich habe immer gerätselt wo Krall wohl seine Dissertation geschrieben haben will. Ich selbst war nie so schlau und auch nicht so ehrgeizig und habe gerade so meine Diplomarbeit geschafft und bin anschließend zu Daimler. Seinerzeit gab es ja noch keinen Bachelor / Master.
Wie gesagt, kein bedeutender Ökonom im Sinne von Bedeutung verhält sich so wie Markus Krall. Die Probleme und die Schieflage im Hinblick auf die Geld- und Zinspolitik der EZB ist aus unserer Sicht bekannt und es bedarf keinem weiteren Marktschreier der noch ein Buch schreibt und die wertvolle Prognose streut, dass der nächste Crash schon irgendwann kommen wird. Diese Roland Berger Mentalität und Effekthascherei geht mir völlig gegen den Strich.
Ich teile insofern seine Meinung, als das es irgendwann zu einer massiven Kontraktion kommen wird, allerdings werden diese exogenen Schocks nach meiner Meinung nicht in Europa ausgelöst werden, schon gar nicht wenn Weidmann übernimmt. Das allergrößte Risiko und Potential für ein Rezidiv wie 2008-10 liegt in den USA. Mich würde ein 4-6 Billionen Dollar Vakuum nicht wundern und das wäre der Stoff für eine ausgewachsene Krise oder Depression.
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