aber es wurde von manchen so gesehen, trotz der für damalige Verhältnisse ausgesprochen liberalen Nationaltätenpolitik der Habsburger - sieh Dir mal die vielen nicht gerade originär deutsch-österreichischen, aber einflussreichen Namen in der Wiener Politik- und Geschäftswelt an. Und dieses "Völkergefängnis"-Denken war immerhin so verbreitet, dass es zum Ausbruch eines Krieges führte, der Europa in die bis dahin größte Katastrophe seiner Geschichte führte.
Die Ähnlichkeiten zwischen einem Mammut-Europa und dem Habsburger Reich liegen auf der Hand: In beiden Fällen handelt es sich um Nationalitätenstaaten, im Falle der EU sogar um einen noch größeren als im Falle des Habsburger Reiches. Jeder Nationalitätenstaat ist in der Gefahr, daran zu zerbrechen, dass manche seiner einzelnen Nationen sich von andern übervorteilt fühlen. Je größer der Nationalitätenstaat ist, umso größer ist naturgemäß diese Gefahr. Wenn das schon im Fall des vergleichsweise kleinen Habsburger Reiches zu einer solchen Katastrophe führte, wie soll das dann wohl im Falle eines EU-Mammut-Staates enden, der durch auswuchernde Bürokratie und unterentwickelte demokratische Kontrollen gekennzeichnet ist? |