Wer so ein offen und peinliches antisemitischen Pamphlet, wie es da oben in Nr. 5 hier reingebuttert wurde, durch einen grünen Stern mit "unterzeichnet", sollte sich m.E. erstmal über die eigene geistige Zurechnungsfgähigkeit Gedanken machen, bevor er sich in irgendeiner Weise moralisch aufspult.
Und zum Thema: Die Grünen waren in ihrer Gründungszeit Ende der 70er Jahre die Sammlungsbewegung für jede Menge abstruser Gruppierungen, wovon die Päderasten sicher zu den unappetitlichsten Mitfahrern zu zählen waren. Es gab auch andere, von extrem links bis exrem rechts, die da zunächst mitgesegelt sind und irgendwann rausgeekelt wurden.
Vielleicht sollte man sich auch mal die Frage stellen: Warum wurden diese Gruppen, die sich ÖFFENTLICH seinerzeit zu Sex von Erwachsenen mit Kindern bekannt haben, und zwar nicht nur theoretisch, sondern auch in offener Praxis, nicht strafrechtlich verfolgt?
Das kann ich sagen: Es gab da schlicht zunächst mal keinerlei öffentliches Tabu, kein öffentliches Bewusstsein gegenüber sexuellem Missbrauch an Kindern. So komisch das aus heutiger Sicht scheinen mag, da es heute eine hohe öffentliche Sensibilität gegenüber diesem Thema gibt.
Bis weit in die 60er Jahre hat man z.B. Kinder in Heimen sadistischen Erziehern dem Missbrauch und Erziehungsmethoden anheim fallen lassen, die von Folter nicht zu unterscheiden waren (oft ebenfalls begleitet von sexuellem Missbrauch). Man hielt das für Erziehung. Mit anderen Worten: Kinder hatten keinerlei Rechte.
Man empörte sich (nicht ohne voyeuristischen Lustgewinn), als dann unter der Fahne der "sexuellen Befreiung", sich mal mehr oder mal weniger obskure - und manchmal auch durchaus lustige - Gruppen mit eigenwilligen Gruppesexualpraktiken provokativ der Öffentlichkeit präsentierten, eher darüber, dass es überhaupt um "schamlosen" Sex ging, als darum, dass da bei einigen auch Kinder (im höchsten Grade missbräuchlich) involviert waren.
In diesem Klima segelten dann eben auch jene, die diese übergriffigen bis gewalttätigen Praktiken (im eigenen sexuellen Interesse) als "sexuelle Freiheit" verherrlichten, unter der Flagge der "Emanzipation" mit.
Echte Empörung und ernsthafter, wirkungsvoller Protest dagegen kam denn eher aus dieser Sammlungsbewegung, die dann die Grünen gründete, selbst heraus, als etwa aus der Mitte der Gesellschaft. Insbesondere die Feministinnen, aber auch Leute wie Günther Amendt u.a. haben sehr dazu beigetragen, dass dies zum Thema wurde und dass dieses unsägliche Gewaltverhältnis, das sich da austobte, zum No-Go wurde.
Mir erscheint diese Diskussion hier und jetzt und auf Trittin zugespitzt auf sehr dürftigem Niveau und das Mitgefühl mit den Opfern leidet m.E. doch sehr unter der politischen Fadenscheinigkeit, mit der das gerade gepuscht wird.
Natürlich müssen sich die Grünem diesem Teil ihrer Vergangenheit schonungslos stellen, so wie sie das auch von anderen verlangen.
Allerdings gehört es auch zur Geschichte der Grünen, dass das seinerzeit zu einem Lernprozess geführt hat bei denen, die sich da zunächst eher indifferent verhalten haben und dass sich diejenigen durchgesetzt haben, die es von Vornherein als absolutes No-Go verurteilt haben und definitiv zum kriminellen Missbrauch erklärt haben, wenn sich Erwachsene sexuell an Kinder ranmachen.
Das hat im Endeffekt auch dazu geführt, dass sich die allgemeine öffentliche Sensibilität gegenüber diesem Thema dramatisch geändert hat. Schließlich ist es immer noch so, dass die häufigsten Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern nicht in irgendwelchen absonderlichen Gruppen mit abstrusen Ideen abspielen, sondern in nach außen hin ganz "normal" erscheinenden Familien. Man hat sich von daher - ähnlich wie beim Thema Gewalt gegen Frauen in der Familie - diesem Thema gesamtgesellschaftlich keinesfalls bereitwillig und von Anfang an mit großem Enthusiasmus gewidmet, weil es sehr in die private Sphäre der "heiligen" Familie hineinreichte.
Insofern ist das eine sehr zweischneidige Form der Empörung, wenn das Thema jetzt auf diese relativ kurze, wenn auch äußerst unselige Phase reduziert wird.
Das ist keine Geschichte der Grünen allein.
PS: Ich habe diese ganze Zeit und auch diese Auseinandersetzungen insofern live und hautnah miterlebt, als ich in der Zeit mit 2 (feministischen) Frauen zusammengewohnt hab, die sich da sehr heftig engagiert haben, um das Thema zu skandalisieren.... -----------
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