Ganz so einfach ist die Sache nicht, denn die PV-Branche lag in den Folgejahren der Krise um 2000 am Boden und es drohte die Pleite. Es gab damals eine Vielzahl von Experten, welche der PV keine guten Perspektiven gaben und als eine tote Branche betrachteten, dessen Zeit womöglich erst in ein zwei Jahrzehnten kommen sollte.
Erst das EEG in 2000/2004 sorgte dafür, dass Häuslebauer angefangen haben, PV auf ihr Dach zu bauen, weil erst mit dem EEG eine PV-Anlage in einem überschaubaren Zeitraum von 10 bis 20 Jahren rentabel werden konnte. Man muss an dieser Stelle bedenken, dass eine PV Anlage die heute 5000€ kostet, man damals 25.000€ auf den Tisch blättern musste.
Daher ist es auch ein Märchen, wenn man behauptet, dass viele Leute einen Reibach machen, denn von denen die eine PV-Anlage aufs Dach gepackt haben, sind es die Wenigsten, die bereits rentabel sind bzw. ihre Investitionskosten reingeholt haben. Auch die hohen Vergütungen derer die frühzeitig in PV investiert haben, haben letztendlich an den hohen Eingangsinvestitionen zu knabbern.
D.h. ohne die hohen Subventionen hätte sich nur ein Freak eine PV-Anlage für 25.000€ aufs Dach gebaut, dessen Rentabilität er vermutlich erst in 50 Jahren erreicht hätte. D.h. ohne die Subventionen wäre PV in Dtl. nicht groß geworden.
Das was die PV-Branche in Dtl. in den Ruin trieb ist war ein schlechtes zu riskantes Management, welches auf einen anhaltenden Boom setzte. Als dieser anhaltende Boom jedoch nicht stattgefunden und chinesische Solaris PV deutlich günstiger anboten, ging es in die Krise. Und da ist auch schon das nächste Problem bzw. Ursache, dass die deutschen PV-Subventionen nicht direkt in die Herstellung, sondern an die Kunden flossen und dieser das Geld in chinesische PVs investierte.
Was ebenfalls gern verschwiegen wird ist, dass die chinesischen Solaris vom Staate massiv subventioniert wurden und lange Zeit eigentlich nur Verluste einfuhren. D.h. was China betrieben hat, war gezieltes Preisdumping, bei dem deutsche Unternehmen nur verlieren konnten, da die chinesischen Solaris gleich doppelt subventioniert wurden, nämlich vom chinesischen Staat sowie dem deutschen EEG über den Konsumenten.
Wie dem auch sei, am Ende hätten die deutschen Solaris sich auf soetwas besser einstellen sollen, doch statt dass man den Eigenkapitalanteil aufgestockt und Fremdkapitalanteile abgebaut hätte, hat man viel zu viel riskiert. Andere Solaris wie First Solar haben hingegen einen wesentlich höheren Eigenkapitalanteil und sind entsprechend viel besser durch die Krise gekommen.
Deutsches Unternehmertum ist eben wie man sieht, leider kein Garant für Solidität. |