Rekord-Stromexport verhagelt deutsche Klimabilanz - News aus der Welt der Regenerativen Energiewirtschaft vom IWR
Rekord-Exportüberschuss: Deutschland produziert zu viel Strom
In Deutschland wird derzeit viel zu viel Strom produziert, der im Inland gar nicht vollständig abgesetzt oder verbraucht werden kann. Die Folge: ein extrem hoher Strom-Exportüberschuss. So ist laut Statistischem Bundesamt der Saldo aus Stromexport und -import von 6 Mrd. kWh (2011) auf rd. 35 Mrd. kWh Netto-Überschuss im Jahr 2013 gestiegen. Das ist eine Steigerung um das Sechsfache binnen zweier Jahre. Der Stromexport-Überschuss erreicht damit bereits einen Anteil von fast 6 Prozent am deutschen Brutto-Stromverbrauch im Jahr 2013 (600 Mrd. kWh). Auch im Jahr 2014 ist der Export-Überschuss erneut auf Rekordkurs. Nach den ersten neun Monaten des Jahres 2014 weist der Saldo bereits einen Export-Überschuss in Höhe von rund 23 Mrd. kWh (Jan-Sept 2013: 22 Mrd. kWh) Strom auf.
Hohe Stromexporte treiben CO2-Anstieg in Deutschland
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Und wer meint, da wird laufend Strom verschenkt, der täuscht sich.
Für Exportstrom wird durchschnittlich 5,23 Cent abkassiert, Fast 2 cent mehr als für Inlandsstrom.
Die 35 mrd kWh im Jahr entsprechen übrigens ziemlich genau 4 GW Kapazität, die 24h mal 365 Tage rund um die Uhr ausschliesslich für Export läuft. Das sind ca. 4 AKWs oder 8 bis 10 große Kohlekraftswerksblöcke, die man ohne jegliche Inlandsbedarf sofort abschalten könnte, mit entsprechend massiver Einsparung auf der CO2-Seite.