Im Sinne von zu vielen Punkten, denn dann wird die Antwort zu lang (Rolle des Westens bei der Aufrüstung der anti-kommunistischen Gotteskrieger etc.)
Aber an einem Punkt,der ja aktuell ist.
Der Jemen ist gerade Thema,von wegen Hinterland der Terroristen...
Interessant zu sehen ist,daß übliche Antworten einiger die pauschalisieren indem sie sagen,erst der Irak,Afgahnistan jetzt der Jemen. Einen wahren Kern natürlich hat das Ganze,nämlich die berechtigte Frage,warum wird jetzt der Jemen thematisiert, wo doch seit langem bekannt ist,daß der Jemen mit zu den Regionen gehört,in denen sich der international operierende islamistische Terrorismus eine feste Basis geschaffen hat
Die Antwort auf die Frage: Keine Ahnung,nicht in letzter Konsequenz,streng der Logik nach denke ich,daß strategisch auf Dauer nicht akzeptiert werden kann,daß die für die internationale Schiffahrt und Warentransport incl. Öl so wichtige Route derart viel Aufwand bedarf,um als sicher zu gelten. Und da rücken dann eben sowohl Somalia als auch der Jemen in den Blickpunkt.
Was ist noch interessant: Sowohl den Jemen als auch Somalia zeichnet aus,daß die staatlichen Ordnungs- und Kontrollstrukturen schwach sind,es läßt sich anhand vieler Beispiele nachweisen,daß in solchen Regionen Al Kaida und andere Terrororganisationen sich eine Basis schaffen und gleichzeitig,daß dort,wo solche Strukturen gebildet werden, das Ziel immer auch eine De-Stabilisierung der jeweiligen Staatlichkeit das Ziel ist.
Natürlich kann man zurecht anmerken,daß Saudi Arabien eigne Interessen verfolgt in Bezug auf die relativ kleine shiitische Minderheit im eigenen Land und natürlich auf die Shiiten im Jemen,die im Gegensatz zu den Erstgenannten ja nun mal tatsächlich als bewaffnete "Miliz" operieren. Sie passen klassisch in das Schema der Clans,Rackets,der Banden,die an Stelle von Staatlichem Gewaltmonopol zur allgemienen De-Stabilisierung beitragen und somit meiner meinung nach die allgmeiene kriegsgefahr erhöhren (aber das geht zu weit in Richtung Multipolare Ordnung versus Pax Americanum....)
Wenn aus dem Jemen stammende Terroristen Blutbäder anrichten,urteile ich deshalb alle Jemeniten ab ? Nein ! (Leider ist das uralte jemenitische Judentum de facto nicht mehr vorhanden,sonst könnt ich Beispiele anführen,die du mir auch abnehmen würdest).
Was aber kann man nicht leugnen ? Der Anteil von aus dem Jemen wie auch Saudi Arabien stammender Terroristen,die international organisiert operieren ist auffallend hoch. Das ist eine Tatsache,und darüber muß man diskutieren können,warum das so ist.
Und eins zum Schluß,ohne jetzt auf den Propheten und seine Absicht der Überwindung der Clans durch die Neue Religion als Geemeinschaft einzugehen. Auch aktuell spielt die Umma (die Gemeinschaft) eine ungeheuer wichtige RolleUnd zwar im "Kleinen" (Aschschluß und vollkommene Isolation plus Angst vor Angriffen z.B. im Falle von Frauen die ihrer Männer verlassen,über den "austritt" aus der Religion an sich,der Abwendung vom Islam sprechen wir lieber nicht, bzw. welche onsequenzen das nach sich zieht),aber ebenso im "Großen".
Die in den Terrororganisationen aktiven begreifen sich nicht als Jemeniten,als Saudis,Nigerianer,oder wie auch immer - sondern als Muslime.
Insofern ist das keine Pauschalierung seitens der Kritiker sondern ein ernst nehmen des Selbstverständnis dieser Leute. Und dieses Selbsverständnis der Islamisten ist,an diesem kleinen Beispiel,eben oft kein "Un-islamisches" oder gar "Anti-islamisches",sondern ein zutiefst dem Islam entsprechendes.
Kleine Randbemerkung... nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus begann gerade in gebildeten,bürgerlichen,in konsevativen Kreisen (aber nicht nur solchen),nach dem Krieg eine "Historikerdebatte",die im übrigen interessante Parallelen zum "Historikerstreit" der 80er Jahre aufweist. Ein Argumentationsstrang war jener,wie ich finde perverse,den Nationalsozialismus als etwas letztlich "dem Deutschen,dem Deutschtum" fremdes und unnatürliches darzustellen. Das hat man in alle Richtungen ausgebaut bishin zu den Thesen,daß der NS doch eigentlich dem Bolschewismus Zwillingsgleich zu betrachten sei. Da wurde scheinbar eine Totalitarismustheorie in Anspruch genommen,wo es doch nur darum ging,um die Enstehungsursachen des Nationalsozialismus und seine breite Unterstützung in der Bevölkerung nicht diskutieren zu müßen.
Es geht jetzt nicht um einen Verhgleich NS - Islamismus, sondern um die Ähnlichkeit in den Argumentationsmustern,den Islamismus als etwas dem Islam eigentlich fremdes,un-islamisches hinzustellen. So muß man auch hier nicht an die Wurzeln gehen und sich fragen,inwieweit und umfassend dieser "böse" Islamismus doch in der "guten" Religion des Islams mit angelegt ist und warum diese Terroristen über den Aktivistrenkreis hinaus soviel Sympathie in der islamisch geprögten welt erfährt und warum die offene und schonungslose Kritik an ihm so leise und vereinzelt ausfällt.
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