Allein im Jahr 2004 wurde im Amazonasgebiet von Brasilien die Fläche Belgiens gerodet. Fast die Hälfte davon ging in Mato Grosso verloren. Niemand weiß, durch wen, doch Greenpeace hat sich entschieden und Gouverneur Blairo Maggi die »Goldene Kettensäge« überreicht.Gründer Andre Maggi machte sich in den achtziger Jahren die Vision und Forschungen Döbereiners zu Eigen. Er ließ in der Steppe eine Sojasaat nach der anderen testen, bis er welche fand, die auf den sandigen Böden wenigstens standen. Den Rest besorgte viel, viel Dünger. Seitdem gibt es kein Halten mehr.135.000 Hektar mit Soja gehören heute den Maggis, mehr als 100.000 Hektar haben sie zusätzlich gepachtet. Das ist 25-mal die Fläche Berlins. Darauf ernteten sie zuletzt 400.000 Tonnen Soja, und ein Vielfaches davon, mehr als zwei Millionen Tonnen, kaufen sie dazu und verschiffen es ins Ausland. Die Maggis sehen sich trotzdem erst am Anfang. Pedros Bruder Blairo ist inzwischen Gouverneur von Mato Grosso und hat 2003 angekündigt, die Agrarfläche im Staate verdoppeln zu wollen. Und Mato Grosso allein ist zwar fast zweimal so groß wie Frankreich. Es macht jedoch nur ein Zehntel Brasiliens aus.Brasilien nutzt heute nicht nur rund 40 Prozent mehr Anbaufläche als vor 20 Jahren. Es holt aus dieser Fläche auch 150 Prozent mehr Ernte als früher.Die Maggis sind die größten Sojahersteller der Welt. Andre Maggi machte sich einst in den Westen Brasiliens auf, um die Landwirtschaft im staubtrockenen Niemandsland von Mato Grosso zu revolutionieren. Damals, vor 15 Jahren, wuchs dort kein Halm Soja, und seine Konkurrenten hielten den inzwischen verstorbenen Firmengründer für verrückt. Heute nennen sie seinen Sohn Blairo Maggi und den Ziehsohn Pedro Jacyr nur ehrfürchtig »die Sojakönige«. Inzwischen verschifft Brasilien jährlich auch Soja im Wert von zehn Milliarden Dollar in alle Welt und ist damit Marktführer. Allein im Jahr 2001 hat sich die Sojaanbaufläche um 50 Prozent erhöht. Außerdem ist Brasilien seit kurzem der weltgrößte Exporteur von Rindfleisch und Hühnern, von Zucker und Biodiesel. Und ob Baumwolle, Tabak oder Mais, einfach alles, was Wurzeln hat, wächst in diesem Land – und die Ausfuhren wachsen mit: Seit dem Jahr 2000 stiegen die Agrarexporte jährlich um durchschnittlich 27 Prozent.So schickte Brasilien im vergangenen Jahr mehr als 20 Millionen Tonnen Soja übers Meer, schon im Jahr 2015 sollen es 32 Millionen Tonnen sein: Europa verlangt seit dem Ausbruch von BSE nach Tierfutter aus Soja. China produziert aus Soja alles Mögliche, ob Fertiggerichte oder Soßen, Viehtröge oder Kosmetika, und davon immer mehr. Soja ist heute überall, und überall ist die Familie Maggi. Foto :Rest eines Regenwaldes umgeben von Sojafeldern |
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