Wenn auch nicht jedem der Kandidaten das bisher verkündete Ergebnis gefällt. Was eigentlich auch nicht wirklich zu erwarten war.
Das konkurieren um politische und wirtschftliche Privilegien ist in der DRC aber noch nie allein nur Sache der politischen Klasse gewesen. Die Vordenker der beiden maßgeblichen klerikalen Strömungen in der DRC, die der Protestanten und die der Katholiken, wetteifern seit der Zeit der belgischen Kolonialsierung um Macht und Einfluss im Kongo. Schon die belgische Kolonisierung Ende des 19. Jahrhunderts stützte sich auf drei Säulen, um das riesige zentralafrikanische Gebiet zu erobern: auf die Kolonialverwaltung, die großen Handelsunternehmen sowie auf die Missionare, vor allem auf katholische. Diese Verbindung ist niemals wirklich aufgelöst worden. Bis heute ist leider festzustellen, dass im Kongo die Angehörigen der beiden wichtigsten Kirchen vom selben Übel befallen sind wie die politische Klasse. Sie bemühen sich insbesondere um persönlichen Gewinn und nicht um das Gemeinwohl und noch weniger um Übereinstimmung mit dem Wort der Bibel, für das sie eigentlich eintreten sollten. Letztlich handeln die Bischöfe und Priester noch immer wie Unternehmer.
Das nun Fayulu mit Unterstützung der katholischen Bischöfe das vorläufige Wahlergebnis, was den protestantischen und eher systemaffinen Tshisekedi als Sieger vorsieht, anfechten will, verwundert daher nicht.
Aber egal wie es am Ende kommen wird, die Tröge werden bleiben, nur diejenigen, die sich daran bedienen werden, werden wechseln. |