Dass er ausnahmsweise bei der Westukraine und an Kiew einen Bogen drum machen würde, widerspricht dem Kriegseintrittsgrund und auch den Aussagen Putins gänzlich.
Putin startete den Krieg mit der Begründung einer "Spezialoperation" zur Befreiung der Ukraine von der laut Putins Deutung, rechtsextreme Regierung und den Rechtsextremisten in der Ukraine.
Auch fabulierte Putin zu Beginn des Krieges über Kiew als die Wiege Russlands.
Betrachtet man sich den aktuellen Kriegsverlauf, so deutet wahrlich Nichts darauf hin, dass Putin / Russland nur einen Teil der Ukraine beansprucht.
Denn wäre dem so, so würde Russland nicht solch massive Ressourcen opfern um mehr oder weniger wertlose Landstriche oder zerstörte Siedlungen erobern zu können. Dann würde sich Russland mit dem was es bereits erobert hat, nämlich den angeblich pro-russischen Süden und Osten, zufrieden geben und sich darin verschanzen. Man würde aus Sicht Russlands die Ressourcen zur Verteidigung und nicht zum Angriff einsetzen.
Russland würde dann auch wesentlich stärker auf Verhandlungen und ein Ende des Krieges einsetzen.
Doch das ist eben fernab der Absichten, welche Putins Russland verfolgt. Man gibt sich mit dem Osten und Süden nicht zufrieden, man will das große Ganze und höchstwahrscheinlich noch viel mehr ( wenn man könnte ).
Historisch betrachtet aus Sicht von Putin war der Zerfall der Sowjetunion eine Demütigung Sondergleichen. Und genau diese Niederlage will Putins Russland wieder rückgängig machen, sich die alten Gebiete zurückholen.
Den Westen mit der NATO-Osterweiterungs-Propaganda gegen sich selbst auszuspielen ist Teil einer hybriden Kriegsführung, welche meiner Meinung nach seit dem Zerfall der Sowjetunion bereits in Putins Kopf herumgeistert. Ich erinnere hier u.a. daran, dass es Putin selbst war, der die "NATO-Osterweiterung" legitimierte bzw. sein OK dazu gab, die NATO eben NICHT als eine Bedrohung für Russland sah.
D.h. natürlich war und ist Putin die NATO - Osterweiterung ein Dorn im Auge. Doch sieht er es eben nicht als Bedrohung für Russland, sondern als Bedrohung für seine imperialistischen Pläne zur Wiederherstellung der Sowjetunion in neuer Form eines russischen Großreiches, welches er übrigens auch zu Beginn des Krieges kund getan und zur Mobilisierung rhetorisch genutzt hatte.
Dass eine NATO-Osterweiterung keine Bedrohung für Russland darstellt, sollte Jedem klar sein, der eine Atommacht als "unangreifbar" betrachtet. Geradezu widersprüchlich, wenn da was von "gegen eine Atommacht kann man nicht gewinnen" schwadroniert wird und im nächsten Satz die NATO für eine Atommacht eine Bedrohung darstellen soll.
Aber das ist nur ein Widerspruch von Vielen unter Denen, die sich blauäugig einen Scheinfrieden herbeisehnen, so wie es Leute gab, welche damals mit den Nazis im 3.Reich an eine Koexistenz glaubten und die harten Realitäten des millionenfachen unendlichen Leids ignorierten.
Klar, der 3.WK hat sehr viele Opfer gefordert. Doch ohne den Mut und die Entschlossenheit der Alliierten sähe unser heutiges Leben vielleicht so aus wie in Nordkorea. Bei dem eine andere Meinung unter Umständen mit Folter oder Hinrichtung bestraft wird. Aber immerhin leben Nordkoreaner in Frieden, nur das zählt, LoL |