Keine Ahnung - aber eher wenig. Schon von Anfang an - also seit Zusammenbruch der SU - ein gespaltenes Land. Irgendwie unterschiedliche Ethnien, obwohl der eine auch die Sprache der anderen konnte. Daher: gar nicht so unterschiedlich. Selbst ich musste in den 90ern feststellen, dass ich mit meinen äußerst beschiedenen Russisch-Kenntnissen auch eine ganze Gruppe Ukrainer verstehen konnte. Und seit Bulgakow (das ist mit dem Teufel) weiß man, wer Deutsch kann, versteht auch Ruhrpott - oder so ähnlich. Natürlich auf russische Verhältnisse übertragen.
Ja. Unter Stalin gab es mal eine Zeit, unter der die Leute in der Ukraine besonders Hunger schieben mussten. Diese Erfahrung hatte natürlich Folgen. Aber vielleicht ging es bei der Hungerschieberei überhaupt nicht um die Ukraine oder um Russland, sondern einfach nur um Stadt und Land in der Sowjetunion. Die städtischen Parteibonzen hatten natürlich für ihre Ernährung gesorgt.
Dennoch: Vielleicht war das auch der Anlass, der nicht wenige Ukrainer in den 1940ern in die Hände der Nazis getrieben hat. Wäre sogar verständlich. Als aber das deutsche 1000-jährige Reich auf 12 Jahre zusammengeschrumpft war, zeigte sich der große Josef dann sehr spendabel, indem er der SSR Ukraine ziemlich viel Land zugeschustert hatte - auch polnisches.
Schon irgendwie merkwürdig, dass der geschichtliche Hintergrund des inzwischen zehnjährigen Ukraine-Krieges hierzulande in der öffentlichen Debatte völlig ausgeblendet wird. Auf der anderen Seite ist es aber durchaus verständlich, denn diejenigen, die Debatte bestimmen wollen, mögen sich zwar als Journalisten bezeichnen, sind aber letztlich nichts anderes als die Befehlsempfänger ihrer Verleger oder der Vorgesetzten in den öffentlich-rechtlichen Medien, Die Pressefreiheit in Deutschland ist eben nur die Freiheit weniger Ausgesuchter. |