Stuttgart. Das Linksbündnis im Gemeinderat fordert,auch in Zeiten der Corona-Krise das Schicksal der Flüchtlinge an den EU-Außengrenzen nicht aus den Augen zu verlieren und 200 Kinder aus dem völlig überfüllten Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos aufzunehmen. Die Lage der Flüchtlinge sei ,,unmenschlich und eine Schande für die Europäische Union", heißt es in einem Antrag des Bündnisses, bestehend aus SÖS,Linken,Piraten und Tierschutzpartei. Gerade jetzt mit der Corona - Pandemie müsse der Schutz der Geflüchteten an den EU-Außengrenzen Priorität haben. Auch Stuttgart müsse nun handeln. Das Bündnis will, dass die Stadt über die Hilfsorganisation Lifeline 200 unbegleitete Kinder aus aus dem Lager Moria nach Stuttgart ausfliegen lässt und hier unterbringt. Die Kinder sollen analog zum Aufnahmeverfahren für jesidische Frauen als Kontingentflüchtlinge aufgenommen werden. Das Land hatte 2016 mehr als 1000 Jesidinen als Sonderkontingent-flücht- linge aus dem Nordirak nach Baden-Württemberg geholt.Auch die Ratsfraktionen von Grünen, SPD, FDP und Puls plädieren jetzt gemeinsam mit dem Linksbündnis in einem interfraktionellen Antrag dafür, Kinder aus dem Lager auf Lesbos aufzunehmen. Die Lage dort sei dramatisch, ein Ausbruch des Coronavirus hätte fatale Folgen,für die Menschen,heißt es indem Papier. Mit dem Antrag ,, Solidarität auch in Zeiten eigener Not" gebe eine eine große Mehrheit im Gemeinderat das klare Signal, das Stuttgart helfen könne und solle, so der Fraktionschef der Grünen , Andreas Winkler. Die Stadtverwaltung könne jetzt aktiv werden, um die Aufnahme der besonders schutz- bedürftigen jungen Flüchtlingen in die Wege zu leiten. OB Fritz Kuhn( Grüne) hatte bereits seine Zustimmung zur Aufnahme von unbegleiteten Minder- jährigen signalisiert und die städtischen Behörden angewiesen, sich auf die Ankunft der Kinder vorzubereiten. Die große Koalition in Berlin hatte sich Anfang März darauf verständigt, 1000 bis 1500 Flüchtlingskinder in schwieriger humanitärer Lage aus Griechenland zu helfen . Passiert ist seither allerdings nichts.
Quelle Stuttgarter Nachrichten Nr 81 vom 06.April 2020.
Heute Mittag in der Pressekonferenz der Bundesregierung wurde gesagt dass Luxemburg 6-8 dieser Jugendlichen aufnimmt, und Stuttgart 200 !!!. |