- denn auch die haben einen enorm langen Bremsweg. Die heutigen Leistungsbilanzdefizite sind teilweise noch die Ergebnisse der Eurokurse in der Startphase des Euros, wo wir uns auch schon einmal bei fast 0,80 bewegten. Unter diesen Gegebenheiten erfolgte Investitionsentscheidungen, die überwiegend sehr langfristig sind, konnten unter diesen Bedinungen nur sein, dass Produktionskapazitäten im Euroraum aufgebaut wurden - mit den Konsequenzen, die wir kennen. Aber eine im Euroraum bei etwas über 0,80 aufgebaute Produktionskapazität wird normalerweise nicht abgerissen und in den USA wieder aufgebaut, wenn der Kurs dann plötzlich 1,60 ist, insbesondere wenn die Restnutzungdauer der Anlagen nur noch kurz ist. Aber die Ersatzinvestitionen finden dann weniger im Euroraum statt, sondern werden in den Dollarraum verlagert.
Das ist ein über Jahre ablaufender Prozess, der durch die Möglichkeiten der Wechselkurssicherung noch verlängert wird. Aber irgendwann dreht der Dampfer und läuft zu seinem Polarstern, den Kaufkraftparitäten zurück. Manchmal überschießt er dabei - und daher halte ich in den nächsten zwei Jahren irgendwann auch Wechselkurse von 1,10 oder darunter für möglich.
Und dann hätten wir zusätzliche Währungsgewinne in der Größenordung von 20% oder gar 25% - und dann käme ich sogar ins Wanken, ob ich bei meinen vor Einführung der Abgeltungssteuer gekauften US-Werten Gewinne mitnehmen würde. Vermutlich nur bei einem Teil, um das Risiko zu streuen. |