zwei verschiedene paar Schuhe. Ich hatte auch schon zuvor Aktien im Depot, bei denen betrogen wurde - das ist dann persönliches Pech. Das ist das Risiko, das man eingeht, wenn man an der Börse in Zockeraktien unterwegs ist.
Hier bei Wirecard liegt der Fall schon ein wenig anders. Es handelt sich um ein vom Staat hofiertes Dax-Unternehmen, das seit 20 Jahren am Markt ist und seit mindestens 10 Jahren stark in einem möglichen Markt "gewachsen" ist. Der Betrug hätte schon viel früher auffallen müssen - Jahre früher!! Den staatlichen Behörden lagen nach der aktuellen Sicht der Dinge schon seit Jahren mehr als genug Informationen vor, um mal etwas deutlichen zu prüfen. Statt dessen ging man gegen die Gegenseite vor, die die Daten lieferte (da ist es völlig egal, was irgendwelche Aktionäre fordern, oder nicht fordern). Wirecard wurde in China unterstützt. In den Nachrichten war es das Vorzeige-Techunternehmen. Das ist schon alles Wahnsinn.
Und das gilt auch für E&Y. Es kann und darf nicht mit 4 Mio Euro Strafe als Höchstmaß getan sein. Die Bilanzen können seit mindestens 5 Jahren nicht gestimmt haben. Wenn es den KPMG-Bericht nicht gegeben hätte, dann würde das Ding immer noch laufen! Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Vielleicht hätten wir in ein paar Jahren von 10 Mrd. Euro geredet, die nicht mehr da sind. Mit dem Softbank-Deal hatte man ja nochmal Cash bekommen, um die Angestellten weiter zu bezahlen. Was macht E&Y für's Geld? Überall nur eine Unterschrift drunter setzen?
Und was ich auch nach wie vor nicht verstehen kann, sind die Unternehmen, mit denen es angeblich Kooperationen u.ä. gegeben hat wie z.B. SAP. Wie kann man hier nicht reagieren?
Naja, es ist, wie es ist. Das Leben geht weiter. Aber dennoch sehe ich hier eine klare Mitverantwortung des Staates. Und das ist anders als bei Steinhoff. |