Top-Foren
|
|
|
---|---|---|
Gesamt | 72 | 1134 |
Börse | 56 | 685 |
Talk | 4 | 267 |
Blockchain | 7 | 180 |
Hot-Stocks | 7 | 110 |
DAX | 4 | 76 |
Lebenstraum Weltumradlung
--button_text--
interessant
|
witzig
|
gut analysiert
|
informativ
|
2
Gestern bemerkte ich beim Bremsen bereits geringe Unstimmigkeiten, heute während des Tages wurden diese dann recht schnell schlimmer. Hier in Geelong habe ich mich dann schweren Herzens entschlossen abermals dieses Fabrikat zu kaufen, für eine Mavic hätte ich 2 Tage warten müssen. Mit der defekten bis nach Melbourne zu radeln schien mir zu riskant, vielleicht kaufe ich in Freiburg ja eine neue und verwende diese für das Vorderrad.
Neben dem ständigen Ärger wird das ganze nun langsam aber sicher auch eine kostspielige Sache. Meine alten Speichen können zwar verwendet werden, 120$ bin ich dennoch los..... Von Marla bis hierher waren es gerade einmal läppische 2.374km!!!!!!!. Ändern kann ich es jetzt auch nicht mehr, also was soll ich mich auch noch künstlich aufregen.
heute morgen war ich dann doch überrascht, dass mein Zelt so gut wie trocken war. Geschlafen hatte ich einigermaßen gut, auch wenn einige Wildschweine meinten an meinem Zelt vorbeischauen zu müssen. immer wenn ich sie hörte begann ich zu singen, vermutlich wollte ich mir ein wenig Mut machen.
Nach bereits 10km erreichte ich Lorne und zuvor passierte ich einige Eukalyptuswälder. Neben den Boabs in den Kimberley imponiert mir dieser baum am meisten hier in Australien. Ähnlich wie bei unseren Birken schält sich auch bei diesem Baum die Rinde des Stammes, wie Lametta hängen die einzelnen Stücke herunter.
Vorbei ging es an weiteren Ferienorte wie Fairhaven, welches 1983 durch ein Buschfeuer fast völlig zerstört wurde, Aires Inlet sowie Aglesa. Sämtliche Orte verfügen über herrliche Sandstrände und ich kann mir gut vorstellen, welcher Trubel hier während der Ferienzeit herrscht, man bedenke auch die Nähe zu Melbourne.
Mit Torquay erreichte ich das Surfmekka Victorias. Laut meinem Reisführer machen die dort ansässigen Surfbrettverkäufer jährlich einen Umsatz von stolzen 200 Mio.$ mit den Brettern und Zubehör, ganz beachtlich für ein 4.000 Einwohner zählendes "Dorf".
Danach wurde die Straße wieder "autobahnähnlich" und dank meiner lädierten Felge war mir dies auch recht so. Die GOR war nun zu Ende und ich hatte wirklich ein schönes Teilstück Australiens gesehen.
Bis Melbourne sind es jetzt gerade noch 70km und der Mann auf dem Caravanpark meinte, dass die Straße aufgrund von Bauarbeiten eventuell für Radler gesperrt sein. Sollte ich keine Verbotsschilder ausmachen können werde ich wohl nach dem Motto "Augen zu und durch" einfach weiterfahren.
Heute werde ich nun noch bei Eric und Lauren anrufen, also jenen Cyclist welch ich bei den Finders kennengelernt hatte, ob denn auch mein Besuch erwünscht ist.
Gruß weltumradler
3
Heute morgen sah es mal wieder recht trüb aus, und in Windeseile packte ich mein trockenes Zelt zusammen. Bevor ich losfuhr checkte ich noch erst einmal Black Beauty denn gestern Abend hatte ich noch zwei kleinere Reparaturen vorgenommen. Als erstes tauschte ich die hinteren Bremsbacken, da ich zuletzt wohl mit der Plastikhalterung bremste und der Gummibelag bereits total abgenutzt war. Das Montieren war gar nicht so einfach, da ich nicht mehr alle Originalteile wie z.B. Unterlegscheibe, Kugelpfanne bzw. Gegenstück hatte, und so verwendete ich einfach die Teilstücke meines alten Modells. Das Austauschen des gerissenen Bremskabel hingegen bereitete hingegen keinerlei Probleme.
Die Fahrt nach Melbourne empfand ich wegen des starken Autoverkehrs mehr als stressig. Mal durfte ich auf der Autobahn fahren, mal wieder nicht. Im "Zickzackkurs" näherte ich mich der City und so wurden es dann doch einige km mehr als ursprünglich gedacht. Die Maintown mit ihren Wolkenkratzern war schon von weitem zu sehen und beflügelte mich sehr.
Gemäß meiner Stadtkarte von Melbourne gibt es zwar eine Queensstreet, Lauren und Eric wohnen jedoch in der Queens Road. Letztgenannte Straße liegt so ca. 3-4km außerhalb der City und so bekam ich gleich zu Beginn meiner Ankunft die Schönheiten der Stadt zu sehen.
http://www.australia.com/contentimages/...ee-great-days-melbourne.jpg
http://www.starball.com.au/wp-content/uploads/...rne-tourism-news.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/...rs_St._Station.jpg
Der besuch des Zentrums ist jedoch erst für Montag angesagt wenn die beiden wieder arbeiten müssen.
Der Empfang der beiden war recht herzlich und beim Erzählen merkte ich recht schnell wie müde ich doch war. Meine Konzentration war nicht die beste und so verstand ich nicht immer alles was die beiden mir erzählten. Beide waren ebenfalls mit den Rädern schon einmal in Neuseeland und dort hat es ihnen auch sehr gut gefallen.
Black Beauty konnte ich in ihrer Garage abstellen und dort sah ich den beiden ihr Lieblingsbike, ein Tandemliegerad..... Natürlich haben Eric und ich zusammen gleich eine Runde gedreht, es machte sichtlich spaß mit diesem Geschoß unterwegs zu sein. Vorne hat das Rad zwecks bessere Balance zwei Räder hinten eines, umfliegen kann man damit wohl nicht. Erstaunt war ich dann doch über die Beweglichkeit des Rades welches der treue Begleiter der beiden in Neuseeland war.
Gruß Weltumradler
1
http://de.wikipedia.org/wiki/Melbourne
Gruß Weltumradler
2
Heute morgen bin ich dann kurz nach 7.00 aufgestanden, und als erstes beschäftigte ich mich mit einer lonely planet Ausgabe über Indien. Es war äußerst interessant etwas über jene Gebiete zu erfahren, welche ich vor einigen Monaten noch beradelt habe. Bei den Berichten über Amritsar mit dem Goldenen Tempel, Agra (Taj Mahal) sowie dem Kaschmir/Ladakh Gebiert wurden Erinnerungen bzw. Emotionen an Erlebtes, Gesehenes geweckt/wach. Die Wochen und Monate hier in Australien waren bei weitem nicht so Emotional und immer öfters ertappe ich mich bei der Frage, ob es denn überhaupt noch sinnvoll ist nach Australien weiterzufahren. ich denke, dass wenn jetzt nicht Südamerika anstehen würde, dass ich dann wohl nach Australien meine Tour beenden würde. Die Aussichten auf eine völlig andere Welt, andere Kulturen lässt mich im Moment jedoch weiterradeln.
Derzeit bin ich nicht unbedingt glücklich und dies liegt u.a. an meinem doch recht teuren 4 1/2 monatigen Australienaufenthalt, und zum anderen an der angespannten politischen Lage aufgrund der Anschläge in Amerika. Die Anschläge in den Staaten haben mich doch sehr mitgenommen und gerne hätte ich jetzt Deutsche Gesprächspartner mit denen ich mich austauschen könnte.
Nach dem Frühstück mit Lauren und Eric bin ich noch in die Stadt gefahren um mir ein E-Mail von Tini ausdrucken zu lassen. Sie selbst hat derzeit jede Menge Sorgen was die schulischen Leistungen von Hannah und Marius angeht. Marius wiederholt die 2. Klasse, Hannah eine 5 in Englisch und Julia einen Durchschnitt von 1,0...... Ich selbst habe dies ja auch schon durchgemacht und kann mir vorstellen wie die beiden sich fühlen.
Hannah selbst scheint ihren 3 wöchigen Amerikaaufenthalt sehr genossen zu haben und Tini meinte nur, dass sie sehr motiviert die neue Klasse begonnen hat. Tini freut sich übrigens sehr auf meinen Besuch und ich mich auf die intensiven Gespräche mit ihr.
Das Tagesticket mit der Metro kostet 5$ und eigentlich wollte ich damit ja etwas spazieren fahren doch zog ich es vor mich mit dem Trubel einfach treiben zu lassen. So schlenderte ich ziellos durch die Stadt und abermals fiel mir der recht hohe asiatische Anteil der Bevölkerung auf. Bei uns scheint der %tuale Ausländeranteil doch wesentlich geringer zu sein als hier in Australien. Für mich ist es nach wie vor einfach nur interessant wie sich die Menschen in den einzelnen Ländern verhalten, und so beobachte ich das Tagesgeschehen gerne. Hier in Melbourne ist ein Unterschied zu Deutschland, Europa kaum auszumachen.
jetzt kurz vor 15.00 werde ich bei den Eltern anrufen, danach noch eine Karte schreiben. Für heute Abend habe ich Lauren und Eric zu einem Kneipenbummel eingeladen, all zu spät wird es wohl nicht werden da beide ja morgen arbeiten müssen.
Gruß Weltumradler
0
Bin ich nun doch des Radelns müde oder liegt es an den fast 5 Monaten Australien? Aus Langeweile, Unzufriedenheit trinke ich Kaffee, esse Süßigkeiten wie Mars und Snickers - gebe also mal wieder viel zu viel Geld aus für Sachen, die nicht unbedingt benötigt werden. In diesen Tagen fühle ich mich doch recht oft einsam und wünschte mir eine gleichgesinnte Partnerin an meiner Seite. Der Wunsch nach einer eigenen Familie wird spürbar doch hierzu gehören zum Glück immer noch zwei. Vielleicht haben ja auch erst die vielen hübschen Asiatinnen hier in Melbourne diesen im Schlaf gelegenen Wunsch wieder erweckt. Ich hoffe wirklich, dass sich meine Reisefieber wieder steigern wird, denn in einer solchen Gemütslage nach Südamerika zu fliegen macht wohl keinen Sinn.
Südamerika war es dann auch, mit dem ich mich am meisten hier in Melbourne beschäftigt habe. Nach langem Hin und Her habe ich hier für 45$ die South American Ausgabe des "Footprint" gekauft. Ich denke, dass dieser Reiseführer für mich die bessere Ausgabe darstellt als die des Lonely Planet. Auf über 1600 äüßerst dünn bedruckten Papier stehen doch jede Menge Informationen über die einzelnen Länder, auch liest er sich für mich leichter als der des LP.
Gegen 10.30 habe ich heute das Haus verlassen, Lauren und Eric sind etwas früher arbeiten gegangen. Heute Abend werde ich sie nochmals zum essen, Bier trinken einladen da sie sich doch sehr viel Mühe gemacht haben. Zuvor hatte ich noch ein wenig im Internet dir badische Zeitung gelesen. Der EHC hat den Saisonauftakt mit 2 Niederlagen begonnen (3:4 n.P. gegen Regensburg und 2:5 in Ingolstadt). Ich bin mir sicher, dass es dieses Jahr sehr viel Unruhe im Verein geben wird und am Ende der Saison evtl. sogar der Konkurs nicht zu vermeiden ist. Die Fans sind sichtlich verwöhnt und dieses Jahr wird die Mannschaft wohl nicht konkurrenzfähig sein. Bereits zum Saisonauftakt brachte es die Mannschaft gerade einmal auf 12 Spieler.....
Gruß Weltumradler
0
Hier drinnen sitze ich eigentlich nur, da draußen so richtiges Aprilwetter herrscht. Mal regnet es, mal scheint die Sonne nur die recht milden Temperaturen scheinen nicht zu passen. Heute morgen habe ich Tini noch eine E-Mail geschrieben mit der Bitte Heike doch eine Kopie meiner Krankenversicherung zukommen zu lassen. Heike hat für ihren Australienaufenthalt keinen Vollschutz, und nachdem sie nun das 2. Kind adoptiert hatte möchte sie nun doch auf Nummer sicher gehen und dies nachholen.
Ursprünglich wollte ich heute eigentlich in dem Stadtteil St. Kildern ein wenig schlendern gehen aber aus welchen Gründen auch immer bin ich wieder im Zentrum gelandet.
Gestern habe ich nochmals 800$ abgehoben und dies müsste nun bis Sydney reichen. ich fühle mich nicht sonderlich wohl in meiner Haut, denn hier in Australien habe ich viel zu viel Geld ausgegeben und bin nicht arbeiten gewesen. Ich bin wirklich gespannt wie viel Geld ich noch auf dem Konto habe wenn ich wieder in Deutschland bin.
trotz dem Wohnen bei den Eltern wird meine 3 wöchiger Heimaturlaub bestimmt auch nicht billiger werden. Morgen geht`s nun zum Glück weiter und irgendwie freue ich mich schon auf die Berge.
Gruß Weltumradler
2
Dies ist dann auch bereits die positivste Nachricht vom heutigen Tag. Trotz äußerst dunkel ausschauender Wolken hat es heute kein einziges mal geregnet, heute morgen beim Start nieselte es ein wenig. Im Gegensatz zu den letzten Tagen war es heute morgen recht frisch, ein Thermometer zeigte zwar 14 Grad an doch empfand ich es kühler. Obwohl es mir bei Lauren und Eric gut gefallen hatte, sie konnten ja nichts für meine eher depressiven Gefühlslage, fiel mir der Abschied wesentlich leichter als z.B von Heike, Udo und den Kids. Gestern hatten wir ja noch gemeinsam ein wenig Pasta gegessen und die beiden mich aufgemuntert. Ich berichtete ihnen von meinem leeren Akku und sie meinten nur, dass dies bei einer solch langen Reise normal sei und es ihnen, während des Neuseeland Aufenthaltes nach dem Milford Sound Track ähnlich erging.
Gegen 9.00 fuhr ich los und befand mich kurze Zeit später auf den Princess Hwy., welchem ich ja schon öfters gefolgt bin. Das Radeln auf dieser Autobahn machte natürlich keinen spaß, doch wollte ich so schnell und möglichst viel Abstand zwischen Melbourne und mich bringen. Wie vor einigen Tagen auch sah ich ab und zu Verbotsschilder doch heute ignorierte ich sie einfach und fuhr weiter. Der Highway ist zweispurig, hat einen breiten Standstreifen welchen ich kurzerhand als "Fahrradweg" umfunktionierte und fühlte mich so zumindest sicher.
Bereits nach wenigen Kilometer fuhr ich meinen 10.000ten Aussi-km, doch versetzte mich dies in keine Euphoriephase. Heute habe ich es recht locker angehen lassen und machte unterwegs zwei längere Pausen. Bei der ersten Rast verspeiste ich Bananen und einen Mars und gönnte mir hierzu einen Liter Milch, später im Mc. Donald gab es 2 Kaffee sowie ein Eis.
Ich bin dann bis 15.30 geradelt und habe mein Zelt auf einem Rastplatz nahe der Autobahn aufgeschlagen. jetzt lese ich erst einmal noch eine Zeitung und freue mich darauf wieder früh schlafen, so ab 18.-19.00, gehen zu können.
gemäß dem Wetterbericht müsste es morgen wieder gut/schön werden, ich hoffe nur, dass er recht behält.
Gruß Weltumradler
1
Im Gegensatz zu gestern war das Wetter heute fast tadellos, ein paar Grad wärmer hätten es allerdings schon sein können. Erst jetzt am Nachmittag ziehen ein paar Wolken auf, tagsüber war nur blauer Himmel zu sehen.
Heute morgen hatte ich den Versuch gemacht mal abseits des Highway zu fahren, doch mangels Beschilderung lies ich dieses Vorhaben bald sein. Außerdem hätte der Weg sicherlich schätzungsweise 20-30% mehr an km bedeutet, auch wäre es mit Sicherheit wesentlich hügeliger als entlang der Hauptstraße geworden.
Bei Warragul hatte mich der Princess Highway wieder und wenig später traf ich eine 4 köpfige Bikergruppe und diese meinte, dass ich auf dem Highway mit dem Rad fahren dürfte. Der Hinweis "No Pedestrian" bezog sich für mich auf Radfahrer, in Wirklichkeit sind jedoch Fußgänger gemeint. Da sieht man mal wieder wie schnell Irrtümer entstehen können.
Nach 38km hatte ich meine obligatorische Frühstückspause in Yaragon und stärkte mich mit einem Liter Milch sowie einem Mars. Es folgten mit Moe, Moxwell Traraglon drei weitere Städte mit insgesamt ca. 20.000 Einwohner. Alle liegen im Latrobe Tal und 85% des gesamten Energiebedarfes Victorias wird hier durch die im Tagebau gewonnene Braunkohle gedeckt. Die Kraftwerke mit ihren Kühltürmen erinnerten doch sehr an die Bauten in Europa. Vom Tagebau selbst habe ich nichts gesehen, "Schwarzwald" ähnliche Weideflächen säumten hingegen das Landschaftsbild.
In Traraglon machte ich meine Mittagspause und genoss sichtlich das schattige Plätzchen im Schutze eines Baumes. Meine Motivation war zumindest heute besser als die Tage zuvor, und dies stimmt mich dann doch wieder zuversichtlicher für die Zukunft.
Gruß Weltumradler
2
Bereits beim Zeltaufbau bekam ich 4 Moskitostiche ab, gestern in Rosedale wimmelte es auch nur so von den Viechern. Überall ist das Gras feucht und die Sonnenstrahlen scheinen die Lebensgeister der "Mossis" zu wecken. Hier, immerhin die kälteste Region Australiens, hatte ich nicht unbedingt mit den Stechern gerechnet.
heute Morgen waren jedoch noch keine unterwegs, aufgrund der klaren Nacht war es ihnen sicherlich noch zu kalt. Das Zelt war triefend nass, doch dank der Sonnenstrahlen konnte ich es fast trocken gegen 8.00 zusammenpacken. Vor dem Start gönnte ich mir lediglich einen Kaffee, die Frühstückspause holte ich dann nach 26 gefahrenen km in Sale nach. Hmm war das fein, es gab ein frische Baguette, zwei süße Stückchen, 1l Milch, Schinken und zuletzt noch ein Mars. Es ist schon verrückt was ich so alles "verdrücken" kann, unterernährt sehe ich bestimmt nicht aus.....
Von Sale aus bin ich dann bis auf zwei kleinere Trinkpausen bis Bairnsdale durchgefahren. Das Streckenprofil war recht einfach, die Anstiege/Abfahrten easy, und so konnte ich immer auf dem mittleren Ritzel fahren und brachte es auf einen Schnitt von 19,7 km/h. Der größte Teil der Straße ist wieder einspurig und wie bei den Rue national in Frankreich gibt es hin und wieder Überholspuren.
Landschaftlich ähneln sich die Tage, es geht entlang Farmland und auf den Weiden sind Rinder und Schafe zu sehen, im Norden die Great Dividing Range.
Für kurze Zeit überlegte ich mir in Bairnsdale vielleicht einen Relaxtag, den ich gar nicht als solchen benötige, einzulegen, doch die derzeit stabile Wetterlage möchte ich dann doch lieber zum Radeln nutzen. So schätzungsweise 700 hügelige Km werden es noch bis Canberra sein und die Hauptstadt des Landes möchte ich in 8-10 Fahrtagen erreichen. Mindestens 1-2 Ruhetage werde zudem einlegen, regnen wird es bestimmt auch noch.
Eigentlich wollte ich morgen das Australien Football Endspiel Essendon - Brisbane hier in Bairnsdale ansehen vielleicht habe ich auch morgen die Möglichkeit hierzu.
Gruß Weltumradler
1
Nach 1h20 Minuten ist Halbzeit und Essendon führt 54:40 obwohl Brisbane 15 Chancen (5/10 : 6/1 Pkt.) gegenüber 14 (8:6) hatte. Das Spiel scheint doch für den Abonnementmeister zu laufen.
Heute morgen bin ich nach äußerst schlafreicher Nach kurz vor 8.00 losgefahren, und bisher war es ein herrlicher Tag. Ich denke, dass es heute seit Wochen der wärmste Tag war.
Obwohl ich heute ja schon wieder meinen 4. Fahrtag in Folge hatte fühlte ich mich äußerst fit. Vermutlich wirkt die derzeitige stabile Wetterlage sowie die Berge motivierend auf mich. Nach 30km erreicht ich Bruthren wo ich mir die einzige (Trink)Pause gönnte. Der Ort erinnerte doch stark an einen Urlaubsort im Schwarzwald, unterwegs meinte ich den Schönberg gesehen zu haben. Ich diesem Moment musste ich natürlich an Opa denken.
Ein Hinweisschild zeigte noch 53km bis Ensay an und diesen Ort wollte ich ja unbedingt pünktlich erreichen. ich hoffte dort ein Pub zu finden um das Endspiel ansehen zu können. Ich gab ordentlich Gas, das Radeln machte sehr viel spaß und während eines 12km langen Anstieges ging es ausschließlich durch Waldgebiete. Die Anstiege waren jedoch nicht steil, sodass ich fast ausschließlich auf dem mittleren Ritzel treten konnte. Schade war eigentlich nur, dass auf der "Passhöhe" kein Hinweisschild über die tatsächliche Höhe gab, allzu hoch dürfte es jedoch nicht gewesen sein, da Ensay gerade einmal auf ca. 400Hm liegt. Bis ich den Ort erreicht folgte ich für ca. 30km dem Tambo River, dies war wohl die schönste Teilstrecke des heutigen Tages.
Zuletzt war das Areal dann wieder bergig und beim Fotografieren der Landschaft hatte ich eine Schrecksekunde zu überstehen. Ich schoss mein Foto und erst als ich den Apparat in meine Lenkertasche packen wollte sah ich sie, eine ca. 1.50m lange Schlange welche sich drohend und fauchend mir entgegenstellte. Ich wusste gar nicht, dass sich Schlangen so emporstellen können. Erst als ich das Fahrrad zurückschob nahm das Reptil wieder seine normale Haltung ein und schlängelte rasch von dannen. Für kurze Zeit hatte ich weiche Knie und bedankte mich bei Gott, dass diese Begegnung glimpflich ausging.
Später sah ich eine weitere, welche sich gut fotografieren ließ. Ich warf einige Steine doch das Reptil rührte sich nicht obwohl auch hier der Kopf aufgerichtet war. Das Tier war mit Sicherheit nicht tot, Erinnerungen an Sumatra wurden wach (Schlange/Mopedfahrer).
Hier in Ensay gönnte ich mir erst einmal eine Coke sowie ein Mars und erkundete mich nach einem Pub. Der Ladenbesitzer rief im ortsansässigen Hotel an und dort durfte ich mein Zelt im Garden aufstellen, zum Nulltarif versteht sich.
kurz vor Schluss steht es 108:82 für Brisbane....., das Spiel konnte also gedreht werde und es war ein äußerst interessantes Match.
Der stressigste Teil auf dem Weg nach Canberra steht nun unmittelbar bevor und ab morgen soll es richtig hügelig werden.
Gruß Weltumradler
1
http://de.wikipedia.org/wiki/Australian_Football
Gruß Weltumradler
2
Bereits kurz nach 7.00 bin ich losgefahren und dieser frühe Startpunkt deutet doch darauf hin, dass ich nicht sonderlich gut geschlafen habe. Schuld daran war ein Generator oder etwas ähnliches, welcher sich so stündlich einschaltete. Ich vermute fast, dass er sich einschaltete wenn jemand die Toilette benutzte um den Luftabzug bzw. das Licht einzuschalten. Ein äußerst fetter Hund nagte zudem über Stunden an einem Knochen und so war an Schlaf kaum zu denken.
Der für heute morgen angekündigte Wetterumschwung trat bisher mit einigen Windböen ein, und so wollte/will ich noch einige km fahren und werde wohl in der Pampa übernachten. Bis zum Anglers Camp sind es noch ca. 30km und dort werde ich wohl auch mein Zelt aufschlagen.
Meine erste Pause am heutigen Tag machte ich nach ca. 20km in Swift Creeks und dort gönnte ich mir bereits eine Coke sowie ein Mars. Ich deckte mich noch mit Proviant in Form von Peanutbutter sowie Kaffee ein und erfuhr dabei, dass unmittelbar danach der 2. Anstieg bevorstand. Mit 755 Hm war es mein bisheriger höchster Punkt, Omeo liegt auf 600m. Das Anstrengendste waren nicht die Anstiege sondern vielmehr der starke Gegenwind zuletzt. In dieser Gegend muss es wohl öfters starke Winde geben, denn erstmals in Australien sah ich Wind Hinweisschilder.
Jetzt um 16.30 sitze ich im Pub vom Anglers Rest und gönne mir das Feierabend Bier VB (Victoria Brought). Ein abermals schöner Fahrtag neigt sich dem Ende entgegen, und wie ich die Hügel hier meistere lässt mich schon ein wenig stolz sein.
Nach Omeo ging es erst einmal bergab und dank des Gegenwindes musste dennoch in die Pedale getreten werden. Abermals wurde ich von den Mc Pie Vögeln attackiert und selbst sie hatten ihre Schwierigkeiten entsprechend auf Kurs zu bleiben. Es folgte ein weiterer Anstieg zwischen 5-7 km und auf den letzten 15 schlängelte sich die Straße fast eben durch den Alpine NP. So gut wie keine Autos waren zu sehen und das Radeln entlang des Waldes schien mich besonders zu beflügeln. Bereits gegen 14.00 erreichte ich den Campingplatz, und nachdem ich ihn kurze beäugte entschloss ich mich für`s Bleiben. Das Zelten kostet nichts, vermutlich will man so den NP sauber halten, und gegen 14.30 gab es erst einmal Spaghetti zur Belohnung.
Nachdem es heute so gut lief überlegte ich mir erst noch weitere 20km zu fahren, doch da die 80km bis Mita Mita nicht so stressig sein sollen wie die heutigen müsste die Strecke auch an einem Fahrtag zu bewältigen sein. Sollte es morgen regnen werde ich es mir hier gemütlich machen, ansonsten versuche ich Mita Mita zu erreichen.
Gruß Weltumradler
2
Ein local sagte mir einmal, dass dies für das Land relativ einfach sei, da zum einen ja nur eine Insel und zudem noch flach sei. Noch stört mich mein Zwangsaufenthalt nicht, da ich ja noch gut in time bin. All jene Tage, welche ich anderswo verbringe muss ich nicht im teuren Sydney haushalten, möchte jedoch schon so 5 Tage dort verweilen.
Angefangen zu regnen bzw. nieseln hat es heute morgen gegen 4.00. Eigentlich war ich richtig froh heute nicht losfahren zu müssen denn zum einen hatte ich abermals nicht gut geschlafen und zum anderen gefällt es mir hier recht gut. Grund für den schlechten Schlaf war vielleicht der, dass eines der 5!!! Biere wohl schlecht gewesen sein muss, eigentlich wollte ich ja nur zwei trinken. Das Rauschen des Baches versetzte mich ebenfalls in einen......
Außer mir befinden sich lediglich noch ein Kajakpärchen auf dem Campingplatz, wieviele Leute im Hotel übernachten weiß ich nicht. Die Decoration in der Bar ist ebenfalls recht Uhrig und besteht größtenteils aus Angelutensilien, so wie es sich für ein Anglers Rest eben gehört.
Den heutigen Tag werde ich wohl mit der Australien Zusammenfassung verbringen, evtl. werde ich noch ein wenig in der Südamerika Lektüre schmökern
Gruß Weltumradler
4
An der Theke saßen Jane und Harry und ihnen gefielen meine Erzählungen über meine "Abenteuer" sichtlich, auch der Wirt lauschte mit. Er spendierte mir ein Getränk und natürlich durfte ich meine bereits bezahlten Biere an der Theke trinken. Zuletzt gab es dann noch ein Riesensteak denn Harry und Jane wollten unbedingt, dass ich ihnen während des Abendessen noch Gesellschaft leisten sollte. Kurz nach 21.00 brach ich dann auf Richtung Zelt und da es fast wolkenlos war kam dank eines Vollmondes noch bessere Stimmung auf. Während der Nacht regnete es dann ab und zu und außerdem machten sich noch Blitz und Donner bemerkbar.
Heute morgen sah es dann auch noch recht gut aus, und so packte ich recht hoffnungsvoll meine Sachen zusammen und fuhr gegen 7.00 los. Der gestrige Ruhetag hat mir sichtlich gut getan und ich musste mich bremsen nicht zu schnell loszufahren. Das Radeln im Alpine NP machte richtig spaß und ich genoss es den Bachläufen zu folgen.
Nach 16,5km hörte das asphaltierte Teilstück auf und von nun an wurde es recht steil, auch verdunkelte sich der Himmel. So ca. 4km vor dem schätzungsweise 1.200 hoch gelegenen Pass wurde ich dann das erste mal seit Tourbeginn ungewollt richtig nass, auch Hagelkörner waren dabei.... Es war richtig ungemütlich und in kürzester Zeit war ich durch und durch nass. In meinen Schuhen sammelte sich bereits das Wasser und mir war klar, dass ich unter diesen Umständen auf keinen fall eine Pause machen konnte, ich musste also in Bewegung bleiben sprich weiterfahren. Ich hätte mit Sicherheit schnell begonnen zu frieren, eine Erkältung wäre somit wohl vorprogrammiert gewesen. Nach 36km erreichte ich die Passhöhe und bei der folgenden Abfahrt wurden meine Finger schnell klamm.
So schnell wie das Unwetter kam so schnell verzog es sich auch wieder. Ich hatte nun wieder blauen Himmel und der Asphalt dampfte. Einige "Schneehügel" konnte ich auch sehen und die Kontraste mit dem Eukalyptuswald waren abermals "berauschend".
Mita Mita erreichte ich bereits gegen 13.00 und ich entschloss mich dort auf dem Caravanpark zu übernachten. Abermals zogen dunkle Wolken auf denn sonst wäre ich wohl noch die 17km bis zum nächsten Ort weitergefahren. Ein mir kurz zuvor entgegenkommender australischer Biker hatte mir gesagt, dass es dort einen schönen Campingplatz gäbe.
Da ich jedoch auch bei den Eltern heute mal wieder anrufen wollte entschied ich mich für Mita Mita. Hannah wollte ich heute noch zum Geburtstag gratulieren doch war sie bereits wieder auf Achse, so redete ich dann halt mit Tini. Sie freut sich ebenfalls schon riesig auf mich und wird mich wohl mit Papa zusammen am Flughafen abholen. Mit Mutti und Papa habe ich dann recht kurz geredet, alles scheint seinen Gang zu gehen.
Gruß Weltumradler
5
Was mir bei meinem Kocher positiv auffällt ist die Tatsache, dass er derzeit fast fehlerfrei arbeitet. Ich vermute schon, dass das Benzin hier in Victoria wesentlich sauberer ist als zuvor in WA, NT oder SA da der Kocher derzeit kaum gereinigt werden muss. Zu Beginn meiner Tour hier in Australien geschah dies fast täglich, hier konnte ich einen Liter durchjagen ohne die Düse säubern zu müssen. Den derzeit benutzten "Caltex" Sprit gab es in den anderen Staaten jedenfalls nicht zu kaufen.
Heute morgen bin ich bereits gegen 6.30 aufgestanden um dann eine Stunde später abfahrbereit zu sein. Derzeit lasse ich mir recht viel Zeit beim Frühstück, esse dann unterwegs so gut wie nichts mehr und fahre einfach durch.
Auf den ersten 60km folgte ich fast ausschließlich dem Mita Mita River, flussabwärts wohlgemerkt. Ständige kurze jedoch flache Anstiege sowie ein schwacher Gegenwind drückten mein Fahrtempo auf immer noch gute 18 km/h. Es war zu beginn ein "easy ride with one hand in the pocket" in einer von Rindern geprägten typischen Weidelandschaft Australiens. Wären da nicht die mich immer noch faszinierenden Eukalyptusbäume gestanden so hätte man auch meinen können im Allgäu unterwegs zu sein.
Kurz vor Talangatta verließ ich die B400 un bog nach Osten Richtung Cooma ab. Ich war nun schätzungsweise nur noch ca. 150 Meter über dem Meeresspiegel und hatte einen herrlichen Blick auf einen See, indem etliche abgestorbene Bäume standen. "Unzählige" Schwäne sowie einige Pelikane hatten dort ihr zu Hause und fühlten sich sichtlich wohl. Für mich ist es immer faszinierend die eleganten Flugkünste des doch eher plump ausschauenden Pelikans mitansehen zu können.
Nun war es vorbei mit dem easy ride denn es ging fast ständig bergauf, zuletzt sogar recht steil.
Ich campe nun auf einer Anhöhe im Mitchell Reserve und habe morgen zuerst eine Abfahrt vor mir liegen. Im Moment scheint die Sonne und wenn es so klar bleibt werde ich heute Nacht sicherlich eine kalte vielleicht sogar frostige haben. Mit dem Wetter hatte ich Glück, denn es war fast ständig stark bewölkt doch bin ich trocken geblieben, fuhr zuletzt jedoch auf nasser Straße.
Gruß weltumradler
5
Wie bereits gestern vermutet ging es auf den ersten 40km bis nach Corryong größtenteils bergab, sodass mein Nächtigungsort wohl so 6-700m hoch gelegen haben muss. Auf dem Weg dorthin hatte ich erst meinen zweiten Platten hier in Australien, da war sogar der Verschleiß der fegen höher...., dieses mal war es das Vorderrad. Da ich keine schadhafte Stelle in Mantel bzw. einen Splitter oder Dornen gefunden habe vermute ich fast, dass es die felge selbst war. Die billigere aus Bangkok rostet mittlerweile ein wenig, auch scheint mir das Innenband nicht das beste zu sein. So wie es ausschaut scheint der Flicken zu halten, obwohl ein Großteil der klebenden Flüssigkeit in den letzten Monaten wohl verdunstet ist. Die "Volle" bisher noch nicht benutzte Tube enthielt ca. 2/3 Luft......
In Corryong verfinsterte sich der Himmel derart, dass ich mir ernsthaft überlegte auf einen der drei ortsansässigen Campingplätze zu gehen. obwohl mir der ort gefallen hat entschloss ich mich dann doch für die Weiterfahrt nach Khancoban. Ich gönnte mir jedoch zwei leckere süße Stückchen, einen lieter Milch und zuletzt noch zwei Pizzaschnitten.... Der Hauptgrund für die Weiterfahrt war dann wohl doch die Tatsache, dass nach Khancoban der Anstieg auf einen 1.600m hohen Pass folgen soll.
Bis Khancoban musste ich 2 Hügel erklimmen und befinde mich derzeit auf geschätzt 350 Hm. Im Ort selbst holte ich mir die nötigen Infos für den Kosciuszko Nt. Park, die Frau im Informationsbüro war äußerst höflich und hilfsbereit. Sie gab mir ein Datenblatt, der sogenannte Alpine way guide, über den Nationalpark und ergänzte dieses mit Auf-/Abstiegen, Wasserstellen u.s.w.... Für mich als Biker ist der Eintritt frei, pro Auto müssen 15$ pro Tag gezahlt werden....
Auf alle Fälle weiß ich jetzt, dass es der morgige Tag ganz schön in sich haben wird. Die Passhöhe ( Dad Horse Gap) liegt 1.580m hoch, 68km sind bis zu dieser zurückzulegen wobei es bei insgesamt 11km bergab gehen soll. Nach der Passhöhe soll es bis Jindabyne bergab gehen, dazwischen gibt es nach 82 bzw. 86km zwei Campingplätze und auf einem der beiden werde ich wohl übernachten.
Das Wetter soll morgen gut sein, hoffentlich stimmt dies auch.
Gruß Weltumradler
3
Bereits gegen 12.00 erreichte ich Tom Groggin Area und bei meiner Ankunft war ich fest entschlossen den anstieg noch in Angriff zu nehmen. Ich packte mein äußerst nasse Zelt aus um es trocknen zu lassen, denn ich wusste ja nicht wie lange ich für den Anstieg benötigen würde und wollte das Zelt am Abend auf alle Fälle trocken aufbauen. ich gönnte mir zwei Müsli und ein Autofahrer meinte, dass es noch einen Km bergab gehen würde und danach ordentlich zu Sache. er schätzte das Camp hier ebenfalls auf max. 600 Hm. und die 1200 zusätzlich hätten wohl ca. 3h Schwerstarbeit bedeutet.
Er kannte zwar den Wetterbericht nicht meinte aber, dass es sich wohl nicht verschlechtern würde. So war mir dann eigentlich recht schnell klar, dass ich doch nicht weiterfahren würde, denn der heutige Tag hatte es bisher ebenfalls in sich.
Auf den ersten 15km ging es ebenfalls ordentlich zur Sache und bis zur 1.020m hoch gelegenen Clews Ridge hatte ich bereits ca. 650 Hm bewältigt. Auch heute ging es den ganzen tag über entlang der Eukalyptuswälder. Auf dem weg zur Ridge fuhr ich an der Murray Power Station vorbei, einer anlage wohl ähnlich der am Schluchsee.
3 km weiter befand ich mich am Scammels Lookout und von dort aus hätte ich den höchsten Berg Australiens, den 2.228m hohen Mt. Kosciuszko, eigentlich sehen können doch war sein Haupt in den Wolken verhüllt.
Es folgte eine 7km lange, recht steile Abfahrt und da ich wusste, dass dies am anderen Ende wieder hinaufgestrampelt werden musste konnte ich sie nicht genießen. für kurze Zeit war ich immerhin 70km/h schnell..... Dieses "Spiel" wiederholte sich insgesamt noch dreimal wobei die Anstiege bzw. Abfahrten nicht mehr so lang waren.
Ich schätze mal, dass ich heute so 1.200 - 1.300 Hm bewältigt habe, leider habe ich keinen Höhenmesser. Aufgrund der Tatsache, dass ich im letzten halben Jahr fast nur "Flachetappen"gefahren bin muss ich mich an die Berge wohl wieder erst noch gewöhnen. Es war wohl schon ein kleiner Vorgeschmack auf die Anden in Südamerika. Zeitlich liege ich derzeit ja mehr als gut im Rennen und ob ich Canberra nun am Sonntag, Montag oder gar erst am Dienstag erreichen werde spielt nun ja keine Rolle. Von dort aus sind es ja nur noch drei Fahrtage bis Sydney, mein Flug ist ja erst am 20. Oktober, also morgen in zwei Wochen!!!!
Gruß Weltumradler
4
Jetzt um 17.40 habe ich endlich gegessen und der Preis für die warme Mahlzeit war doch recht hoch. beim Aufbauen des Drucks habe ich wohl zu viel "Manneskraft" bewiesen und ein Plastikstück ist abgebrochen. jetzt kann ich zwar den "Stößel" verlieren, Druck aufbauen geht jedoch immer noch. Zu Hause werde ich auf alle Fälle unseren Sprit ausprobieren und sollte der Kocher damit arbeiten, werde ich ihn mit nach Südamerika nehmen, ansonsten werde ich mir wohl oder übel einen neuen kaufen müssen.
Mensch Meier, was ist bzw. war das heute nur für ein Tag. Wieder einmal habe ich allerhand erlebt, mal Positives mal Negatives.
Heute morgen war ich bereits gegen 7.00 abfahrbereit, fuhr dann jedoch ca. 20 Minuten später los da ich noch einen Schauer abwarten wollte, eigentlich nieselte es nur. Als es dann endlich soweit kam eine "Herde" von ca. 20 Kängurus an mir vorbeigehüpft, über diesen Massenandrang war ich dann doch ein wenig erstaunt. Natürlich habe ich gestern jede Menge von diesen Tieren beobachten können, doch mehr wie 3 oder 4 waren es auf dem Campinggelände nicht. Bei meinem gestrigen Spaziergang am Abend konnte ich jedoch abseits bis zu 50 Tiere ausmachen.
Der erste Kilometer heute Morgen war noch relativ flach, doch dann begann der insgesamt 19km lange Anstieg zum 1.582m hoch gelegene Dead Horse Gap.
Natürlich begann es dann doch kurz nach dem Start zu regnen und so war ich relativ schnell nass. Was soll`s dachte ich mir und fuhr weiter. Es war ja kein starker Regen und nass wäre ich aufgrund des Anstieges durch meinen Schweiß sowieso geworden. Ich wusste ja, dass nach 8km ein weiterer Campground (Leather Barrel Creek) kommen würde, und dort hätte ich den Schauer ja auch abwarten können. Als ich den Platz erreichte hatte es aufgehört zu regnen, ja das Wetter wurde sogar schön. 6 Km später war ich am Pilot Lookout und das Radeln dorthin war zwar recht anstrengend dafür aber schön. Die Vielfalt der Eukalyptusbäume ist schon phänomenal, das Biken in dessen Wälder liebe ich doch sehr in ist nicht zu vergleichen mit dem Radeln im Outback. Nach kürzester Zeit begann ich zu frieren und wringte erste einmal mein T-Shirt sowie das schweißabsorbierende Unterhemd aus, das atmungsaktive war trocken, das andere tröpfelte hingegen.
Das Radeln wurde nun doch ein wenig einfacher und nach 18,84km erreichte ich freudenstrahlend die Passhöhe. Ich war nun 2h32min. unterwegs und hatte es somit auf einen Schnitt von 7,4!!! km/h gebracht. Zuletzt wurde der Wald doch lichter und Schneeeukalypten säumten den Weg, auch sah ich einzelne Schneereste.
Ich folgte nun dem Thredbo River und erreichte nach weiteren 5 km das gleichnamige Skidorf. Die eng aneinander liegenden Häuser erinnerten doch an Europa. Ich sah schneebedeckte Berge sowie Sessellifte. Um mich für die Weiterfahrt zu stärken gönnte ich mir zwei Snickers, 4 Bananen, einen Schoki sowie einen 3$ teuren Cappuccino. Was nun folgte ist nur schwer verständlich. Bei der Abfahrt hatte ich ständig mit wechselnden Winde zu tun und es kam vor, dass ich abwärts treten musste und bei kleineren Anstiege angeschoben wurde. Es war nicht nur ein Lüftchen, nein es waren teilweise orkanartige Boen.
Nichts destotrotz fuhr ich weiter und die Red Gum Eukalypten versetzten mich in einen wahren Fahrrausch. In Jindabyne entschloss ich mich dann kurzfristig für die Weiterfahrt bis Berridale. Grund hierfür war die Tatsache, dass ich nicht bereits war 19$ für einen Zeltplatz zu bezahlen. Der Ort selbst liegt wunderschön an einem Stausee und lebt sicherlich vom Skitourismus.
Ich dopte mich mit 0,6l Coke, meisterte so ohne weitere Probleme zwei Hügel und befinde mich jetzt im 830m hoch gelegenen Berridale. Hier gibt es natürlich keinen Campingplatz und so schlafe ich an einem kleinen Bachlauf. Sollte es klar bleiben wird es mit Sicherheit eine kalte Nacht werden.
So ca. 440km trennen mich nun noch von Sydney, kurz vor dem Ort sah ich das erste mal ein Hinweisschild. Sollte alles planmäßig verlaufen werde ich in zwei Wochen schon in der Luft sein.....
Gruß Weltumradler
1
Weshalb ich hier überhaupt nächtige ist auch schnell erzählt. Auf den letzten 100 Km bis Canberra soll es keinen Campingplatz geben und zuletzt sah ich ausschließlich eingezäuntes Weideland. Die Anstrengungen der letzten Tage verspüre ich ebenfalls in meinen Beinen und so wollte ich nicht bis Michelago durchfahren. Das Gelände war heute recht hügelig und der starke Seiten- bzw. Gegenwind erleichterte das Radeln ebenfalls nicht. Zudem ist es noch recht kalt und seit langer Zeit habe ich sogar während des Fahrens ein wenig gefroren. Heute Morgen hatte ich gar eine kleine Eisschicht auf meinem Zelt, beim Kaffee kochen schüttete ich Eiskristalle in den Topf.
Landschaftlich ist es nach wie vor schön, nach wie vor prägen die einzelnen Eukalyptusbäume auf den Weideflächen das Landschaftsbild. Die Weideflächen sehen trockener aus als die zuvor durchfahrenen und werden hauptsächlich für die Schafzucht benutzt.
Nach ca. 30 Km erreichte ich Cooma und das 8.000 Einwohner zählende Städtchen lag eingekesselt in einer Mulde. Dort hätte ich auf einen Campingplatz übernachten können, doch dann wäre das Erreichen von Canberra morgen recht schwierig geworden. Es wäre zwar möglich gewesen aber die nicht planbaren Windverhältnisse hätten mir auch einen Strich durch die Rechnung machen können. Ich deckte mich lediglich mit Proviant ein und fuhr danach gleich weiter.
In Bredbo rief ich dann noch bei den Eltern an, es war gerade einmal erst 6.15 Ortszeit und so sprach ich lediglich mit Papa. In Freiburg scheint alles im Lot zu sein doch verlor der EHC abermals in Tölz und hat nun nach 5 Spielen lediglich 4 Punkte.
Gruß Weltumradler
2
Im Bauch rumorte es den ganzen Tag über und somit habe ich heute so gut wie nichts gegessen. Über Nacht hatte der Wind gedreht, sodass ich am heutigen Tag fast ausschließlich "angetrieben" wurde. Der Wind war so heftig und kalt, dass ich auf den gewohnten Morgenkaffee verzichtete und bereits gegen 6.30 losgefahren bin.
Auf dem ganzen Tagesabschnitt ging es ständig für mehrere Km bergauf, bergab doch glaube ich, dass ich insgesamt an Höhe verloren habe. In Michelago machte ich meinen einzigen Stopp um mich mit zwei Kaffee aufzuwärmen. Dort erfuhr ich dann, dass die Amerikaner mit der Bombardierung Afghanistans begonnen haben......
Wieder im Sattel hatte ich eigentlich nur noch ein Ziel vor Augen und dieses hieß Canberra, ich wollte die Hauptstadt des Landes so schnell wie möglich erreichen. Nach einer längeren Abfahrt erreichte ich einen Außenbezirk der Stadt. Bis zur City waren es noch gute 10km und für einen Zeltplatz wollte man stolze 18$. Der Caravanbesitzer war nicht bereit den Preis zu senken und so wollte ich nach Perth das zweite mal einen Backpacker im Zentrum der Stadt aufsuchen.
Auf dem Weg dorthin verfuhr ich mich leicht, kehrte um und plötzlich stand Andrew vor mir...... Andrew war derjenige, den ich in der West Mc Donald Range getroffen hatte (Standley Chasm) und schon damals bot er mir an, dass wenn ich Canberra tatsächlich ansteuern würde ich doch gerne bei ihm und seiner 5 köpfigen Family (Frau Leona und drei Kids) übernachten könne. Er hatte mir damals bereits seine Visitenkarte mitgegeben und ich hatte mich zuletzt öfters gefragt, ob ich denn nicht bei ihm anrufen solle. Weshalb ich es nicht getan habe kann ich gar nicht genau sagen, Gott wollte es jedoch anscheinend, dass wir uns wiedersehen. Nach einiger Zeit willigte ich der zweiten Einladung ein und schlafe jetzt ca. 15km außerhalb des Zentrums in einem Wohnmobil.
Ich selbst denke, dass ich hier drei Nächte bleiben werde und tagsüber mit Andrew in die Stadt gehe. Während er als Ingenieur arbeiten muss werde ich mir die Stadt ansehen.
Gruß Weltumradler
1
http://de.wikipedia.org/wiki/Canberra
Gruß Weltumradler
1
Optionen
0
0
..Eine Holländerin teilte mir noch mit, daß Mutti gestern versucht hatte mich bei Akbar zu erreichen, doch war ich da ja schon unterwegs. Vielleicht wollte sie mir ja mitteilen, daß meine Schwester das Päckchen erhalten hat, welches ich vor einigen Tagen aufgegeben hatte. .. die mutti ruft im iran an