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Lebenstraum Weltumradlung
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interessant
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witzig
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gut analysiert
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informativ
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5
Heute morgen bin ich dann bereits gegen 6.20 losgeradelt, doch zu diesem Zeitpunkt windete es bereits wieder, auch begann es leicht zu regnen. Ich hörte einige male das Scheppern des Zaunes und dies ist ein Zeichen dafür, dass es Kängurus gewesen sein müssen. So konnte ich heute immerhin 6 lebendige Tiere sehen, mehr als in all den Tagen zuvor.
Nach einiger Zeit hielt ich an um mir erstmalig die Regenjacke anzuziehen, sowie den Rucksack wasserfest zu verstauen. Danach flaute der Wind ab, sodass ich auf den ersten 30km immerhin einen Schnitt von 17 km/h radeln konnte.
Bis Rouebourne sind es noch 40 km und weitere 200 bis Port Hedland. In Roebourne werde ich eventuell einen Caravan park aufsuchen, vielleicht radle ich ja auch weiter um bereits morgen, was eigentlich ja geplant war, Port Hedland zu erreichen. Auf den 200 km von Roebourne bis Port Hedland soll es keinerlei Verpflegungsmöglichkeit geben.
Um 16.00 liege ich in meinem Zelt, welches ich auf dem Campingplatz hier in Roebourne aufgebaut habe. Bereits wenige km nach meiner Pause am RH war mir klar, dass ich heute nicht weiter fahren würde, wieder einmal hinderte mich der Wind daran. So wie jetzt auch regnete es fast ständig, wenn auch nur leicht, und so bin ich doch froh bereits gegen 13.00 den Ort erreicht zu haben. Die Landschaft selbst war recht langweilig, man sieht fast ausschließlich offene Steppe.
Beim 28. Tausender heute morgen musste ich mir dann doch eingestehen, dass die letzten 1.000 km anstrengender waren als gedacht, allerdings auch größtenteils schön.
Noch bevor ich auf dem Caravan Park (6,60$) ging habe ich bei den Eltern angerufen und beide waren sichtlich gut gelaunt. Papa wohl deshalb, weil seine Bayern heute dt. Meister in der 93. Minute geworden sind, durch ein 1:1 bei meinen Hamburgern und Mutti scheint die 3. Chemotherapie besser vertragen zu haben als die beiden zuvor. Am 19. August fahren sie nun gemeinsam mit Tanja und Thomas, Tini und Peter + Kids nach Berchtesgarten.
Gruß Weltumradler
5
Vielleicht liegt es ja auch an der Tatsache, dass ich die bisherigen 80km heute immerhin mit einem Schnitt von 15,7 km/h fahren konnte. Natürlich weht es auch heute wieder ordentlich aber irgendwie scheint es besser zu laufen als zuvor. Vielleicht lag es ja auch am gestrigen "Ruhetag", an dem ich lediglich 4 1/2h auf Black Beauty saß. Der Hauptgrund liegt vermutlich an Port Hedland, das mich magisch anzuziehen scheint. Die Aussicht auf den bevorstehenden Ruhetag setzt wohl zusätzliche Kräfte frei. Ich muss mich schon ein wenig über mich selbst wundern, mit wie wenig essen ich das alles bewältige.
Seit meinem Aufbruch in Perth bin ich jetzt schon 15 Tage on the road und hatte bisher gerade einmal einen Ruhetag. Gute 1.600 habe ich während dieser Zeit zurückgelegt, und es waren nicht die einfachsten.
Hmmmm, war das fein, der Ranzen spannt und gegen 14.00 möchte ich weiterfahren. Bis Port Hedland sind es jetzt noch 120km und je mehr ich hiervon heute noch zurücklege desto weniger sind es morgen, 30km sollten es schon noch werden, 40 wären super. Wäre es in den letzten Tage windstill gewesen so hätte ich die Nacht wohl hier verbracht denn campen is free und das Areal rund ums Hotel recht schön.
Zum Schluss gibt es jetzt noch einen Kaffee und dann schwinge ich mich wieder auf Black Beauty, meiner treuen Begleiterin.
42 km sind es dann letztendlich noch geworden, und dank eines nachlassenden Windes konnte der Schnitt sogar noch leicht gesteigert werden. Es machte sogar "fast" wieder spaß zu radeln, auch empfand ich die Landschaft wieder interessanter als zuletzt. Vieles wird wahrscheinlich auch nur von den Emotionen beeinflusst, wie man sich gerade fühlt. Vielleicht lag es ja auch nur an dem schönen Wetter, das ich heute hatte. Fakt ist, dass mich nun keine 80 km mehr von Port Hedland trennen und das ist im Moment das einzige, was für mich zählt. Dort werde ich auf alle Fälle versuchen, vielleicht doch noch mein Visa verlängern zu lassen.
Ab und zu beginnt sich wieder meine Haut zu melden sprich es juckt. ich denke, dass ich spätestens in den Kinberley wieder den Hitzeausschlag vermehr spüren werde.
Heute Nacht wird es wohl klar sein, es ist windstill und somit wäre es eigentlich ideal um eine Nachtschicht einzulegen, vielleich hole ich dies ja in the great desert nach.
Gruß Weltumradler
3
Wie erhofft habe ich heute mit Port Hedland mein 2. Ziel hier in Australien erreicht und möchte morgen nun hier einen Relaxtag verbringen. Den Ort selbst erreichte ich bereits gegen 12.00 und dies lag vor allem am windstillen frühen Vormittag. Ab 8.00 begann es jedoch wieder mächtig zu blasen, und so war ich sichtlich froh heute bereits kurz nach 6.00 losgefahren zu sein, so früh wie nie zuvor. Hier im Norden Australiens muss ich jedoch feststellen, dass es wesentlich früher hell wird als bei meinem Start in Perth.
Sobald ich ins Northern Territorium eintrete wird die Zeit um eine Stunde vorgestellt.
Auf relativ eintöniger Strecke war das erste wirklich interessante die Salzhügel vor der 15.000 Einwohner zählenden Stadt. Die Salzgewinnung ist das 2. wirtschaftliche Standbein von Port Hedland, dem jüngsten Boom verdankt die Stadt der Eisenerzförderung.
Beim Fotografieren der Salzhügel musste ich den Film wechseln, und das erste mal habe ich beim Einlegen eines Filmes einen Fehler gemacht. Der Film wurde nicht transportiert und so musste ich die Kamera nochmals öffnen. Bin gespannt, ab dem wievielten Dia der Film (Nr.52) i.O. ist.
Danach fuhr ich in die Stadt und sah ewig lange Züge (ca. 1km Gesamtlänge), welche mit Eisenerz beladen waren. Dieses wird in Port Hedland in riesige Frachtschiffe verladen, der Hafen ist angeblich der mit der höchsten Tornage Australiens. Dieses Schauspiel werde ich mir morgen vielleicht mal genauer anschauen.
Im Stadtzentrum selbst gab es keinen Caravan Park und die dorms in den Backpackers waren mir mit 17$ doch zu teuer. So fuhr ich wieder aus der Stadt heraus und konnte mein Zelt für 9$ pro Nacht im Cook Point aufstellen.
Hier habe ich einen schönen Zugang zur Beach, doch zog es mich nochmals in die Stadt, da ich mir mal wieder Bier kaufen und zudem meine Emails checken wollte. Letztgenanntes ist mit 10$ recht teuer, sodass ich den Eltern nur ein recht kurzes schrieb. Erhalten hatte ich welche von Trond, der Indonesierin sowie Tanja.
Morgen werde ich mir nun wohl das Hafengelände ein wenig ansehen, wohl einige Emails schreiben, Geld abheben und mir Info`s über die Visaverlängerung besorgen.
Gruß Weltumradler
5
Ich fühle mich richtig glücklich, denn heute morgen habe ich erfahren, dass ich das Visa in Cairns für stolze 170$ verlängern kann. Ich muss somit nicht das Land verlassen und spare somit wohl eine Menge Geld. Gerne würde ich wissen, weshalb mir der Mann in Jakarta diese falsche Info gab, vielleicht wusste er es ja auch nicht besser. Diese falsche Info habe ich jedoch auch hier in Australien lesen können. Das einzige was ich für die Visaverlängerung benötige ist eine Kopie meiner Ersparnisse. Beim nächsten E-Mail an die Eltern oder Tini werde ich sie bitten, mir eine mit dem nächsten Päckchen zukommen zu lassen oder sie sollen mir es per fax schicken.
Glücklich auch deshalb, weil es heute wieder mächtig windet und ich somit wirklich einen Relaxtag habe.
Als nächstes werde ich einkaufen gehen, mich danach mit der Australienlektüre beschäftigen und später versuchen meinen Kocher zu reparieren. Zuletzt hatte dieser doch mächtig gerust und es sah so aus, als ob er nicht genügend Druck aufbauen kann. vielleicht liegt das ja auch nur an dem wenigen Benzin, das derzeit in der Füllflasche ist.
Bevor ich mich nun gegen 19.00 hinlege, möchte ich noch den Rest des Tagesgeschehen niederschreiben. beim Einkauf für die nächsten Tage ließ ich stolze 48$ liegen. Für einen solch hohen Betrag bin ich noch nie einkaufen gegangen. Das ganze wiegt natürlich auch etwas und so werden Black Beauty und ich morgen sicherlich stöhnen. Bis zum nächsten RH sind es 150km und somit schleppe ich auch noch 10l Wasser mit mir mit, da ich morgen wohl wieder in der Pampa übernachten werde fernab von jeglicher Zivilisation.
Ob der Kocher nun wieder besser funktioniert wird sich zeigen. Ich habe die Düse gewechselt und trotzdem verruste diese recht schnell. Danach reinigte ich das Areal wo die Schütteldüse innenliegt und danach brannte der Kocher recht gut. Ich bin mal gespannt wie lange ich nun wieder kochen kann. Ich glaube, dass das Benzin hier in Australien recht schmutzig ist.
Gruß Weltumradler
4
Heute Morgen begann es ab 4.00 einige male leicht zu regnen, auch hörte ich bereits um diese Zeit die Palmenblätter rascheln. Ich drehte mich zwar noch einige male um, doch einschlafen konnte ich nicht mehr.
Da es je eigentlich kein einziges mal richtig geregnet hatte, entschloss ich mich zum Aufbruch und war um 6.40 startklar. Es wird jetzt doch bereits erheblich früher hell als zu Perther Zeiten und so hätte ich bereits gegen 6.00 losradeln können. Es dauert ja nicht mehr all zulange, und dann wird die Uhr um 1,5h vorgestellt.
Vorbei ging es dann erst einmal wieder an der Salzgewinnungsanlage und die schneeweißen Salzberge haben mich abermals beeindruckt. Kurze Zeit später passierte ich eine BP Tankstelle, doch blieb ich hart und fuhr weiter. Hätte es free coffee gegeben hätte ich wohl einen zu mir genommen und dann vermutlich noch 2 Snickers gekauft. Eine Coke für den heutigen Tag hatte ich mir ja bereits gestern im Supermarkt geholt, und somit hatte ich heute keinerlei Ausgaben, dies müsste nur öfters geschehen.
Nach exakt 40km gab`s für mich die Frühstückspause und ganz unromantisch saß ich während dieser auf einem am Straßenrand liegenden alten, halbverrotteten LKW Reifen. Obwohl ich mich laut Karte nun im Gebiet der großen Salzwüste befand war weder Sand noch wüstenähnliches zu sehen. So gesehen war es dann doch ein wenig enttäuschend für mich, da ich mich nach dem Iran/Pakistan doch sehr auf meinen 2. Wüstenritt gefreut hatte, vielleicht kommt er ja noch.
Stattdessen sah ich eine Steppenlandschaft mit braunen Gräsern sowie teilweise vielen Büschen, je mehr ich Richtung Osten vordrang, desto kleiner wurden die Halme. Unterwegs kam ich dann ganz unverhofft zu einer weiteren Kaffeepause, als mich ein ca. 50 jähriges australisches Ehepaar mit ihrem Wohnmobil überholte. Wir hatten uns gestern kurz gesehen, als ich die Karten schrieb. Es war zwar nur eine kurze, dafür doch nette Pause.
Nach 80km fuhr ich über den DE Grey Fluss, wo ein offizieller free Campingplatz war. Je nach körperlichen Zustand hatte ich diesen Ort als zur Nächtigung vorgesehen. Da ich mich noch fit fühlte fuhr ich weiter.
Bis zum Pardoo RH sind es jetzt noch 32km, sodass ich morgen wohl dort frühstücken werde. Das Sandfire RH dürfte von hier so ca. 170km entfernt sein, sodass ich übermorgen evtl. einen kurzen Radeltag haben werde, vielleicht ziehe ich das Nächtigen in der Pampa ja auch vor, mal sehen wie`s läuft.
Was auffällt ist die Tatsache, dass es von Nacht zu Nacht immer mehr Fliegen werden. Ich bin gespannt ab wann sie mich richtig nerven, im Norden sollen sie eine Plage sein. Beim heutigen Abendessen, es gab Nudeln, baked beans, vegetables and peppersteak, schwirrten so ca. 20 Viecher um meinen Kopf herum, sodass ich das Essen im Zelt zu mir nahm. Alleine beim Einsteigen ins Zelt folgten mir 4 dieser Plagegeister.
Gruß Weltumradler
4
In den 12 Stunden zwischen 6.00 und 18.00 bin ich ja fast ständig auf Achse, d.h. dass ich eigentlich immer etwas mache. So knappe 1h benötige ich für das Packen am Morgen, derzeit sitze ich so ca. 7 Fahrstunden im Sattel, während der Pausen freut sich meistens der Gaumen und für den Abend benötige ich so 2h für das Kochen, Zelt aufbauen und waschen, falls möglich.
Als letztes schreibe ich dann Tagebuch, und dies mache ich eigentlich außerordentlich gern. Nachdem heute morgen kein Wind zu verspüren war packte ich äußerst schnell zusammen, und war gegen 6.20 abfahrbereit. Heute morgen war es recht frisch und so konnte ich es gut laufen lassen. Bis zum Pardoo RH waren es 32km und ich fuhr einen Schnitt von über 20km/h, so schnell war ich schon lange nicht mehr.
Trotz der idealen Bedingungen gönnte ich mir aufgrund der 140 km bis zum nächsten RH eine längere Pause, da ich heute ja an keiner weiteren Verpflegungsstation vorbeikommen würde. Die kalte Milch und jede Menge Zucker zu den Haferflocken war eine leckere Mahlzeit. Leider kostete die 1,25l Cola stolze 3,90$, sodass ich nur eine für unterwegs mitnahm. Ich füllte meine Wasserbehälter mit kühlem Wasser auf und spendete hierfür einen $ für dir flying doctors. Zum Schluss gab es dann noch einen Kaffee und inzwischen hatte sich auch wieder der Wind gemeldet..... Größtenteils blies er aus südlicher Richtung, sodass ich heute größtenteils Seitenwind hatte.
je länger ich nun entlang der Sandwüste fahre desto grüner erscheint sie mir. Die Büsche sind auch wieder höher geworden, und einige von ihnen tragen eine gelbe Blütenpracht. Bei so "viel!" Abwechslung denke ich während des Tretens oft an die Daheimgebliebenen, den Arbeitskollegen, den Angelkollegen und an erlebtes in Asien. Ich habe während des Radelns jede Menge Zeit und auf die Straße muss ich mich auch nicht sonderlich konzentrieren.
Würde mir das Radel einfacher fallen, so würde ich mir wohl das deutsch/spanische Wörterbuch in die Klarsichtfolie der Lenkertasche legen und Vokabeln lernen. Noch habe ich ja einige Monate Zeit bis ich in Südamerika bin.
Was mich jetzt bereits wirklich zu nerven beginnt sind die vielen Fliegen. Ob tagsüber während der Pausen oder abends beim Zeltaufbau, immer schwirren sie einem um den Kopf. Heute hätte ich beim Einatmen beinahe eine verschluckt. Sie wollen einfach überall dort hinein wo es feucht ist, also in die Nase, den Ohren, den Mund oder die Augen..... Gegessen habe ich dann wieder im Zelt, und mindestens 10 Fliegen + 1 Moskito musste erschlagen werden.
Gruß Weltumradler
4
Bereits heute morgen wehte der Wind mal wieder ganz schön heftig, und so liebäugelte ich bereits mit einer Übernachtung im gerade einmal 40km entfernten Sandfire RH.
Bereits gegen 6.00 war ich startklar, und wieder einmal war es ein tolles Gefühl den Sonnenaufgang von der Straße aus miterleben zu können. Obwohl ich jetzt schon fast in tropisches Gebiet vorgedrungen bin ist das Klima kein Verhältnis zu Südostasien. Morgens ist es richtig angenehm zu radeln, die "Mittagshitze" macht mir keineswegs zu schaffen und von einer hohen Luftfeuchtigkeit so gut wie nichts zu spüren. Vielleicht sind die Temperaturen ja auch nur aufgrund des Windes so angenehm zu ertragen.... Im Zelt komme ich auch nicht ins Schwitzen, wenn ich da nur an Thailand denke.....
Nach 2 1/2 h erreichte ich das Sandfire RH und inzwischen hatte ich mich entschlossen weiter zu fahren. Ich stärkte mich mit Haferflocken und 1l Milch, gönnte mir gar 2 Snikers da der nächste Ort Broome immerhin stolze 330km!! entfernt war. Um nicht zu viel Wasser mit mir rumschleppen zu müssen, und gleich an die Wasservorräte zu gehen, trank ich an der Tankstelle immerhin 3l Flüssigkeit. Mit insgesamt 14l Wasser = 14 kg meinte ich Broome erreichen zu können. Mit so viel Gepäck bzw. Gewicht war ich wohl noch nicht unterwegs. Ich hatte mir nun endgültig in den Kopf gesetzt mal eine Nachtritt einzuplanen.
Kurz nach 10.00 fuhr ich weiter, und es war schon ein komisches Gefühl zu wissen, dass jetzt lange, lange, lange Zeit nichts kommen würde, immerhin eine Strecke von Basel nach Frankfurt. Mich selbst beunruhigte diese jedoch nicht, da ich zur Not ja auch jederzeit hätte ein Auto anhalten können.
Mit dem Wissen, bei normalen Tagesetappen mindestens 2 mal übernachten zu müssen, scheint es jetzt an der Zeit zu sein mal eine Nachtschicht einzulegen. Allzu gerne würde ich wissen was mein Körper imstande zu leisten ist, wenn ich mal 24h im Sattel verbringen würde. Dieser Gedanke spukt ja seit Thailand in meinem Kopf herum. 330km in 24h müssten doch "locker" machbar sein...... Ich habe zwar keinerlei Erfahrung wie die Muskulatur bzw. das Gesäß bei einer solchen Belastung regieren wird, aber so wie es ausschaut möchte ich morgen Nacht durchfahren.
Blöd ist nur, dass der Mond derzeit nicht sichtbar ist und ich keinerlei Beleuchtung am Fahrrad habe. Autos sind nachts ja so gut wie keine unterwegs, und hören bzw. sehen müsste ich sie ja auf alle Fälle. Ich hoffe nur, dass ich die zahlreich überfahrenen Kängurus rechtszeitig erkennen kann.....
So gesehen durfte ich heute Mittag nicht zu viele Kilometer zurücklegen, da sonst die Distanz zu Broome zu knapp gewesen wäre. Zuletzt hatte ich heute gar leichten Rückenwind, ansonsten Seitenwind und gegen 15.00 entschied ich mich für den Zeltaufbau. Bis Broome sind es jetzt noch ca. 250km, und somit dürfte ich morgen früh auch nicht zu früh losfahren, um nicht mitten in der Nacht dort anzukommen. Tagsüber werde ich auf alle Fälle längere Pausen machen und vielleicht gar ein wenig dösen.....
Ob ich überhaupt in das 4.000 Einwohner zählende Broome radle ist noch überhaupt nicht sicher, denn 34km Einbahnstraße stören mich doch ein wenig. Der Ort selbst soll jedoch schöner sein als Derby, meinen Ausgangsort für die Kimberleyquerung. Vielleich bleibe ich ja auch in Broome 3 und in Derby 2 Nächte.
Es ist schon eigenartig, obwohl ich heute Fliegenfrei ins Zelt gekommen bin höre ich sie jetzt zu hunderten um mein Zelt schwirren. Für keine 5DM würde ich jetzt mein zu Hause verlassen.
Gruß Weltumradler
4
Geschlafen habe ich heute Nacht nicht sonderlich gut, denn immer wieder wurde ich von Tierlauten geweckt, that`s the outback live. Mal waren es die nimmermüden Fliegen ums Zelt, mal war es das Gepoldere von Tieren, vermutlich Kängurus. So, das war es jetzt erst einmal für`s erste und dann wird gepackt.
Obwohl wir jetzt gerade erst einmal 10.00 haben, muss ich mein Vorhaben des 24h Rittes bereits in Frage stellen. Schuld daran ist nicht eventuell eine Müdigkeit meinerseits, sondern vielmehr die Stärke des Windes, so wie ich ihn bisher noch nicht erlebt hatte. Glück habe ich insofern, dass er seitlich bläst, ansonsten hätte ein weiterfahren überhaupt keinen Sinn gemacht.
Die Mücken sind hier auf dem Rastplatz mal wieder recht zahlreich und für mich ist es ein Wunder, dass sie bei einem solchen Wind überhaupt fliegen können. Ich habe nun eine 45 minütige Pause eingelegt und bin gespannt wie es weitergeht.
Dicke Rauchschwaden lassen erahnen, dass ich jetzt erst einmal in die Nähe eines Buschfeuers fahren werde. Bisher habe ich immerhin "stolze" 39,82km zurückgelegt.......
Es ist jetzt kurz vor 17.00, habe mir Wasser für 2 Pott Kaffee aufgesetzt und bereits mich auf meine erste Nachtetappe vor. Es ist herrlich windstill, nur die Fliegen nerven ein wenig. Bisher habe ich 113km zurückgelegt und ca. 140km liegen noch vor mir. Ich bin echt gespannt, wie das Radeln im Dunkeln verläuft. Zeitmäßig habe ich erst 10h hinter mich gebracht, kilometermäßig nicht einmal die Hälfte. Bisher habe ich mich fahrerisch sehr zurückgehalten, auch habe ich mir mehr Pausen als nötig gegönnt. Mit Broome habe ich ja mal wieder ein festes Ziel vor Augen und so bin ich nach wie vor recht motiviert, motiviert auch deshalb weil für mich jetzt dann Neuland beginnt.
Das bisher interessanteste am heutigen Tag war das Radeln entlang des Buschfeuers. Die Rauchschwaden waren ca. 40km zuvor erkennbar und die Flammen loderten teilweise bis zum Straßenrand. Vielleicht war dieses Feuer ja auch der Grund für die Turbulenzen der Luft, dem aufkommenden "Sturm".
Gefährlich war es keineswegs, aber der starke Wind ließ Glutstücke durch die Luft fliegen. Buschfeuer sollen ja nichts außergewöhnliches hier in Australien sein, und ein Großteil der Feuer wird absichtlich gelegt. Den Pflanzen scheint dies nichts auszumachen, für viele Kriechtiere ist es hingegen eine tödliche Gefahr. Dem Feuer können die Echsen wohl entfliehen, die Straße, auf der sie Zuflucht such, birgt hingegen die tödliche Gefahr. Ihr natürliches Verhalten, sich bei herannahender Gefahr ist auf der Straße tödlich. Die Auto kommen, kommen immer näher bis sie über die Reptilien hinwegrollen. Auf mehreren hundert Metern sah ich etliche plattgefahrenen Echsen, lediglich eine konnte ich lebend sehen.
Nachdem ich mich dem Brandherd entfernt hatte wurde der Wind doch wesentlich schwächer.
Während der Nacht sah ich dann selbstverständlich recht wenig, da der Halbmond lediglich bis 22.00 ein fahles Licht abgab. Des Öfteren verfolgten mich nun merkwürdige Geräusche und sichtlich überrascht war ich dann doch, als ich Batman über meinen Kopf fliegen sah. Die Spannungsweite dieser Vampire schätze ich auf ca. 50 cm. Mich begann es richtig zu frösteln und ich musste an die Vampirfilme aus meiner Jugend denken. Diese fliegenden Hunde verursachen eine Echolot was selbst mit dem menschlichen Ohr zu hören ist.
Von der Landschaft selbst habe ich so gut wie nichts mitbekommen, dass es ständig leicht bergauf, bergab ging hingegen schon. Richtig erfreut war ich dann, als ich mal für kurze Zeit Rückenwind hatte, ansonsten war es zum Glück windstill.
Je länger ich unterwegs war, desto müder wurde ich. Dies bezog sich zwar hauptsächlich auf meine Aufmerksamkeit, von der Muskulatur her ging es. Wieder einmal war ich erstaunt, zu was mein Körper imstande war. Zuletzt hatte ich dann ein wenig Probleme mit meiner rechten Wade, doch dies führte ich eher auf die kühlen Temperaturen zurück. Zuletzt fuhr ich immerhin mit T-Shirt, einem langärmeligen Hemd sowie meiner Windjacke.
Gegen 4.00 erreichte ich Broome, und als erstes stärkte ich mich dort mit einer Coke, einem Snikers sowie einem Mars....., hhmmm war das fein. Ich wartete noch 2h an der Shell Tankstelle und machte mich dann auf den Weg zum Roeback Caravan Park wo ich für 8$ pro Nacht für deren 3 buchte.
Jetzt gegen 14.00 bin ich zwar hundemüde, möchte jedoch noch einige Stunden wach bleiben um dann durchschlafen zu können.
Gruß Weltumradler
5
Gestern Abend wollte ich den Eltern noch eine Karte schreiben und bin dabei eingeschlafen. Bestimmt nicht deshalb, weil es mir langweilig war sondern vielmehr zeigt es mir, wie müde ich war. Ich schätze, dass ich so gegen 17.00 eingeschlafen bin, und bis auf eine kleine Pinkelpause gegen 2.00 habe ich dann bis 8.00 durchgeschlafen. Ich weiß wirklich nicht, ob ich jemals so lange durchgeschlafen habe.
Der heutige Tag stand dann ausschließlich im "Weichen für die Zukunft stellen". Als erstes besorgte ich mir einige Info`s und Karte über die Gibb River Road, meiner nächsten großen Herausforderung hier in Australien. Ich habe mich jetzt definitiv für die Querung der Kimberley entschieden und bin wirklich gespannt, was mich auf der 700km langen Naturpiste erwartet. Es kann gut sein, dass es eine der härtesten Herausforderungen meiner bisherigen Tour ist. Ich werde versuchen von Derby aus nach Kununurra zu fahren.
Zumindest weiß ich jetzt, wo ich Wasser bekommen kann, und wie schlimm das ganze wirklich ist wird sich zeigen. Von einer Frau weiß ich, dass ihr Freund bei der Querung immerhin 8kg abgenommen hat......., dies zeigt mir aber auch, dass es machbar ist. Ich jedenfalls freue mich auf dieses "Abenteuer", nach denen ich mich doch so sehr gesehnt hatte.
Als nächstes kümmerte ich mich dann um ein round a world ticket und siehe da, die 2 Einzelflüge von Sydney nach Frankfurt und Frankfurt nach Buenos Aires kommen mich günstiger als dieses "rund um die Welt" fliegen. Der Flug Sy / Fa / BA hätte mich insgesamt 2.599 austr. $ gekostet. Ich werde mir jetzt noch von Tini die deutschen Preise für Fa/Sy durchgeben lassen und dann entsprechend entscheiden.
Wieder einmal bin ich ein wenig schlauer, das war es aber auch schon vom heutigen Tag.
Gruß Weltumradler
4
heute Nacht habe ich dann erwartungsgemäß nicht mehr ganz so gut geschlafen wie gestern, und bin somit auch bereits gegen 7.00 aufgestanden. In aller Ruhe habe ich dann gemütlich zwei Pott Kaffee getrunken und bin anschließend in die Stadt gegangen.
Dort habe ich dann einen "richtigen" Kimberley Bushman getroffen, und er war sichtlich stolz darauf in diesem Gebiet aufgewachsen zu sein. Seit einiger Zeit kann er körperlich nicht mehr arbeiten und lebt seit 18 Monaten in seinem Zelt zwischen den Dünen. Die Behörden wissen dies und dulden seine Lebensweise. Er bekommt vom Staat eine Art Sozialhilfe und dies scheint zum Leben zu reichen.
Von ihm habe ich auch erfahren, dass in Kununurra derzeit Erntezeit ist und ständig Pflücker gesucht werden. Die Farmer würden oft in den Backpackerunterkünften Ausschau nach Arbeitern halten. Sollte mir nach der Kimberleydurchquerung nach Arbeit zumute sein werde ich wohl versuchen ein wenig meine Reisekasse aufzufüllen, würde ihr sicherlich gut bekommen.
Danach habe ich noch einige Karten sowie eine Mail an Yantil geschrieben.
Gruß Weltumradler
5
Nichts desto trotz bin ich kurz nach 6.00 aufgestanden und habe nach einem Kaffee in aller Ruhe die Perlenstadt Broome Richtung Derby verlassen. Wie vermutet hatte ich am Morgen leichten Rückenwind, sodass ich gut vorankam. Das 33km entfernte Roebuck RH erreichte ich nach knapp 2h Fahrzeit. Die Landschaft dorthin überraschte mich dann doch ein wenig, denn so grün bzw. dicht hatte ich mir die Vegetation doch nicht vorgestellt.
Obwohl ich bei der letzten Nachtfahrt ja etliches Getier im Unterholz habe rascheln hören bekam ich heute außer ein paar Vögel nichts zu sehen, selbst die überfahrenen Kängurus blieben mir erspart.... Aus den Büschen wurden immer mehr Bäume, ein Zeichen wohl dafür, dass ich mich langsam aber sicher tropischem Gefilde nähere.
Erfreulicherweise scheint es hier nicht ganz so viele Moskitos und Fliegen zu geben. wie mir Leute in Broome erklärten wird um den Ort herum mächtig gespritzt, dies erklärt doch einiges.
Der Himmel war heute den ganzen Tag über bewölkt und somit hatte ich angenehme Fahrtemperaturen. Der Wind war auch Mittags recht schwach und so kam ich recht gut voran obwohl ich das Gefühl hatte, dass es ständig leicht bergauf ging.
Morgen geht`s nun nach Derby, es stehen ein paar Kilometer mehr auf dem Programm und dann folgt ja bereits ein weiterer Relaxtag.
Gruß Weltumradler
6
Bereits kurz nach 6.00 ging es los, und je mehr ich mich Derby näherte, desto öfters sah ich das Wahrzeichen der Kimberley, den Boab. Dieser Baum kann bis zu 1.000 Jahre alt werden, hat einen äußerst dicken Stamm welcher als Wasserspeicher dient. diese Bäume sehen doch recht merkwürdig aus und wenn man ihn so aus der Nähe betrachtet könnte man meinen, dass er aus einer anderen Welt stammt.
http://static.zoonar.de/img/www_repository2/a5/b6/...70f6373866d1.jpg
http://www.geo.de/reisen/community/bild/regular/...rand-Boab-Tree.jpg
Der Umfang des Stammes kann gewaltig sein, einige von ihnen wurden ausgehölt und dienten früher als Gefängnis.
Ein solche sah ich kurz vor Derby und der Stammumfang betrug stolze 14m, in diesem soll der legendäre Aborigine Jundumurra "eingesessen" haben. für die Aborigines ist er bis heute ein Volksheld, für die Weißen hingegen ein Terrorist.
Als junger Mann arbeitete Jundumurra auf einer Rinderfarm und wurde ein hervorragender Reiter und Schafscherer, dann beschloss er die Vertreibung seines Volkes nicht kampflos hinzunehmen. Ihm gelang es eine kleine Armee aufzubauen und er wurde mehrmals gefangen genommen. Die Weißen versuchten den fließend englisch sprechenden Jundumurra auf ihre Seite zu bekommen, wollten ihn als Fährtenleser missbrauchen um andere Aborigines aufzustöbern. Den begleitenden Polizisten erschoss er, und startete 3 Jahre lang einen Guerillakrieg gegen die Weißen bis er selbst in einer Höhle am Tunnel Creek erschossen wurde.
So viel zu Geschichte.
Was ist auch nicht ganz verstehe ist die Tatsache, dass es immer noch kaum Fliegen bzw. Moskitos gibt. Nicht dass ich diese Viecher vermissen würde, doch hatte ich sie zwischen Broome und Derby ebenfalls erwartet. Es ist hier nach wie vor recht feucht, vieles grünt so vor sich hin und ich glaube nicht, dass die ganze Gegend chemisch bekämpft wird.
Na ja, kaum hatte ich das geschrieben bin ich auch 2mal gestochen worden. Im Zelt ist es jetzt gegen 18.00 doch mächtig warm, sodass ich ganz schön ins Schwitzen komme. Um ein wenig Abkühlung zu bekommen habe ich die Zelttür des Außenzeltes geöffnet, dennoch triefe ich. Morgen werde ich nun das Außenzelt wieder abbauen um eine bessere Zirkulation zu erhalten.
Derby selbst hatte ich bereits gegen 13.30 erreicht und hätte somit heute noch einiges weiter fahren können. Morgen steht jedoch erst einmal ein weiterer Relaxtag auf dem Programm.
Gruß Weltumradler
5
Die große Frage ist, ob ich die 250km Einbahnstraße bis zum Mitchell Plateau fahre oder nicht. Dieses Plateau mit seinen Wasserfällen und seiner Vegetation ist wohl einmalig auf der Welt und würde mich riesig reizen. Bis es soweit ist fahre ich noch 410km entlang der Gibb River Road, und spätestens an der Kreuzung muss ich mich entscheiden ob ich die Einbahnstraße fahre oder nicht.
Morgen werde ich nun einen reinen Fahrtag einlegen um übermorgen relativ früh die Windjana Gorge zu erreichen. Ob ich dann dort einen weiteren Tag bleibe wird sich zeigen. Danach möchte ich auf alle Fälle am Bell Gorge übernachten und diese Schlucht liegt 30km abseits der GRR. Danach wird sich zeigen was ich mache.
Die ersten zwei Stunden des heutigen Tages hatte ich somit mit lesen und Kaffee schlürfen verbracht.
Danach habe ich bei den Eltern angerufen und beiden scheint es blendend zu gehen. Mutti hatte mal wieder kaum Zeit und war auf dem Sprung zum Einkaufen, und das um 7.00 deutscher Zeit...... Mit Papa habe ich mich recht lange unterhalten und ihm mein weiteres Vorhaben beschrieben. Mittlerweile ist er wirklich von meiner Tour begeistert und das freut mich fast am meisten. Es ist einfach nur schön solche Eltern zu haben.
Danach bin auch ich groß einkaufen gegangen und habe für 50 austr.$ Proviant eingekauft. Unterwegs wird es bei den wenigen Einkaufsmöglichkeiten vermutlich wesentlich teurer sein als zuletzt bei den RH`s.
Am Nachmittag habe ich mir dann noch das Meer bei Ebbe angeschaut und sah riesige, verschlammte gebiete, wohl ein ideales Rückzugsgebiet für die Salzwasserkrokodile.
Ich persönlich freue mich jetzt riesig auf den Start, werde noch drei Dosen Bier schlürfen, denn in den nächsten Tagen werde ich hiervon wohl nur träumen können.
Gruß Weltumradler
5
http://www.losapos.com/pics/30/gibb_river_road_map.jpg
und hier mal ein paar Eindrücke der Straßenverhältnisse, auf der ich jede Menge Staub schlucken durfte.
http://nomaddreaming.files.wordpress.com/2013/08/...bb-river-road.jpg
http://ih0.redbubble.net/image.13166952.8949/flat,800x800,070,f.u1.jpg
http://idata.over-blog.com/3/61/65/57/...7_29_gibb_river_road_005.JPG
http://beentheredonethat.in/wp-content/uploads/...Gibb-River-Road.jpg
und zuletzt nach dem Motto wer liebt der schiebt - ist jedoch ein anderer "Leidensgenosse"
http://4.bp.blogspot.com/-nDAGz4-doZ0/TkXjADZYDpI/...28Small%2529.JPG
http://www.betzgi.ch/fileadmin/files/Bilder/...ien/Australien-042.jpg
Gruß Weltumradler
6
http://de.wikipedia.org/wiki/Gibb_River_Road
Kimberley, das Gebiet indem ich mich zuletzt aufhielt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kimberley_(Australien)
Gruß Weltumradler
9
Von den 640 km habe ich nun doch schon einige bewältigt, und die bisherigen 45km Naturstraße waren auch einfach zu fahren. Das einzige was teilweise nervt sind die vorbeirasenden PKW`s, sodass ich wieder jede Menge Staub schlucken musste. Meistens handelt es sich hierbei um Einheimische, die es auf der Piste ordentlich krachen lassen. Die Touristen hingegen sind humaner und überholen im Schritttempo, andere hingegen fahren sogar eine Zeitlang neben mir her um sich mit mir zu unterhalten.
landschaftlich ist das bisher gesehene absolut super, denn so viel grün habe ich in Australien bisher noch nicht gesehen, es ist jedoch kein Vergleich zu Asien. Für den Augenschmaus zuständig ist der für die Kimberley stehende Boab Baum. Mal trägt er Früchte, mal Blätter, mal ist er kahl, dann wieder dick oder dünnständig und in fast jedem von ihnen können irgendwelche Figuren hineininterpretiert werden. es scheint fast so, als jeder einzelne Baum seine eigene Seele habe. Es ist eine Baumart die mich in ihren Bann gezogen hat, sie fasziniert mich einfach. Buschwerk sehe ich eher seltener, ansonsten dominieren verschiedene Gräser und andere Baumarten.
Heute morgen wollte ich dann um 6.00 losfahren und in dieser herrgottsfrühe kam ein Australier herbeigeeilt und wollte mir unbedingt ein Gespräch "reindrücken". Ich wurde ihn einfach nicht los, und somit habe ich wenigstens erfahren können, dass es eine Möglichkeit gibt von Alice Springs nach Brisbane zu fahren. Gegen 6.30 habe ich es dann doch geschafft, um wenig später bemerken zu müssen, dass ich meine auf den Gepäckträger abgelegte lange Hose verloren zu haben. Es ging wieder zurück und am Eingang vom Campingplatz "wartete" das gute Stück auf mich.
Natürlich hatte ich auch heute wieder Gegenwind, doch dank des Baumwindes konnte dieser gebrochen werden und hielt sich somit in Grenzen. Es ging ständig leicht bergauf/bergab - australische Berge eben..... Bis auf ein paar Vögel sehe ich leider fast keine Tiere mehr und schuld daran ist wohl das hohe Gras, das mir die Sicht versperrt.
Nach 40km habe ich mir im Schatten eines Boab Baumes mein Frühstück zu mir genommen, es gab Brot mit Käse. Während der ersten drei Tage möchte ich mich von Brot, Käse, Wurst ernähren, danach sind Dosenkonserven angesagt. Das warme, "frische" essen schmeckt jedoch nicht besonders und für die "warme" Zukunft muss ich mir hier noch was einfallen lassen.
Tagsüber war es heute doch recht warm und dies bemerkte ich eigentlich erst so richtig bei meiner Mittagspause gegen 13.30. Mich hielt ein Holländer mit seiner Freundin und einer Asiatin an, um sich mit mir zu unterhalten. Während dieses Stopps wurde mir recht schnell schwindelig, und ich meinte dass mir wohl der kühlende Wind fehlte. Ich fuhr weiter und kurz darauf ging es mir auch gleich wieder besser. Ich suchte mir ein schattiges Plätzchen um mein Zelt für die Nacht aufzubauen.
In Zukunft, bis zur Zeitumstellung, möchte ich gegen 6.15 losfahren und bis 14.00 - 15.00 unterwegs sein. Im Moment wird es gegen 17.30 dunkel, und somit hätte ich genügend Zeit mein Zelt aufzubauen, um mich für die Nacht vorzubereiten.
Morgen habe ich wahrscheinlich einen lockeren Tag vor mir, denn ich möchte nur bis ins 40km entfernte Windjana Gorge Nt. Park fahren um mir eine Schlucht anzusehen.
Gruß Weltumradler
9
Der Windjana Gorge Nt. Park ist 2.134ha groß, und im Mittelpunkt steht natürlich die 3,5km lange Schlucht, welche ich heute Nachmittag noch besichtigen möchte. Die Schlucht entstand innerhalb der letzten 350 Mio. Jahre, währenddessen der Leonard River seinen Weg durch die Kalksteinfelsen bahnte. Während der Regenzeit wird der Fluss zu einem reißenden Ungetüm und überflutet sogar das Areal des Campingplatzes. Man kann sich das ganze eigentlich gar nicht vorstellen, denn bis jetzt habe ich noch kein Wasser gesehen. Ich freue mich schon auf die Besichtigung und die "harmlosen" Süßwasserkrokodile.
Kurz nach 6.00 ging es heute morgen los, und die heutige Nacht war doch wesentlich frischer als zuletzt in Derby. Es ist schon ein komisches Gebiet diese Kimberley. Sobald ich mein Zuhause betrete triefe ich aus allen Poren, nachdem die Sonne untergegangen ist wird es gleich merklich kühler und nachts gar kalt. jetzt z.B. empfinde ich es richtig heiß, auf dem Bike wäre es wohl nur noch warm.
Die ersten 20km bis zum Abzweig zum NP waren recht einfach zu fahren, doch vermißte ich auf diesem Teilstück meinen lieb gewonnen Boab Baum. Keine Ahnung weshalb ich heute keine gesehen habe, vielleicht liegt es am Untergrund. Dafür sah ich seit langem mal wieder ein Känguru und kam bis auf ca. 50m heran, wohl so nah wie nie zuvor.
Nach dem Abzweig wurde die Straße dann doch wesentlich schlechter, und ich brachte es gerade einmal auf einen Schnitt von 12-15 km/h. Dies war wohl ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird. Meinen ersten Creek, tunnel Creek, musste ich auch schon passieren, doch konnte das stehende Wasser noch umgangen werden. Die anstehenden Flussquerungen werden vielleicht gar das größte Problem werden, denn ein Touris meinte gestern noch, dass die rivers noch jede Menge Wasser führen würden.
Jetzt um 17.00 leuchten die Kalksteinfelsen besonders schön, und ich kann auf einen tollen Tag zurückblicken.
http://thumbs.dreamstime.com/z/windjana-gorge-kimberley-14888893.jpg
In der Schlucht selbst habe ich mich dann 3h lang aufgehalten, und sie hat mich doch sichtlich beeindruckt. Da war z.B. der ruhig fließende Leonard River auf dessen Sandbänke sich die Krokos sonnten, umgeben von den ca. 200m senkrecht hohen, rot schimmernden Kalksteinfelsen.
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http://4.bp.blogspot.com/-RJYCuZhP6WE/T__Gu9C6gPI/...2012+047+(2).JPG
http://smiffy2011.files.wordpress.com/2011/07/...na-gorge-freshie.jpg
Eine lautstarke Kolonie von weißen Kakadus war ebenso zu sehen, ebenso zahlreiche Fische. Einige Aborigines versuchten ihr Glück beim Fischen, so wie es aussah jedoch vergebens. Von der 3,5km langen Schlucht bin ich wohl lediglich die Hälfte abgegangen, da ich dummerweise meine Sandalen angezogen hatte und doch ein wenig angst vor einem Schlangenbiss hatte.
Obwohl man hier locker einen Tag hätte länger bleiben können, sollen, werde ich morgen nun doch schon weiterfahren. Nächst größeres Ziel ist der Campingplatz in der Bell Gorge, und für diese 170km plane ich 2 Fahrtage ein. vermutlich werde ich dann einen Relaxtag einlegen.
Gruß Weltumradler
7
Punkt 6.00 ging es heute morgen los und bis 10.00 sind die Temperaturen eigentlich ideal. Auf den ersten 21km musste ich ja den gleichen Weg zurücklegen wie tags zuvor, und für dieses Teilstück benötigte ich heute 1,5h.
Beim Aufbruch heute morgen zeigte sich das Felsmassiv um die Windjana Gorge noch einmal von seiner schönsten Seite. Dieses mal dominierte nicht das fantastische Abendrot der Felsen sondern in Morgenstunden erschienen sie pechschwarz - welch Kontrast zu gestern Abend.
Das gute an meinem frühen Aufbruch war auch die Tatsache, dass ich wesentlich weniger Staub schlucken musste als gestern Nachmittag. Die "Pistenrowdies" lassen es halt ein wenig gemütlicher angehen. Gerade einmal ein Auto hatte mich auf diesem Teilstück überholt.
Wie auf dem Gibb River Highway angelangt erfreute ich mich über wesentlich bessere Straßenbedingungen, zumindest zu beginn. Unterwegs sah ich im hohen Gras einige Riesenkraniche, nach den Emus die bisher größten Vögel hier in Australien. Erst durch ihr Gekreische wurde ich aufmerksam auf sie, ansonsten waren sie gut getarnt. Einmal sah ich eine Kolonie von 15 Vögeln, vielleicht brüten sie ja hier oder sammeln sich für einen Flug. Auf alle Fälle sahen sie sehr majestätisch aus wenn sie losflogen.
Nach 30km machte ich meine Frühstückspause am sogenannten Queen Victorias Head.
http://1.bp.blogspot.com/-Kei_s55aHU0/UgisI5_2UhI/...a%2527s+Head.jpg
Diese Gesteinsformation soll an den Kopf der besagten Person erinnern, die Nase hingegen erinnerte mich mehr an Pinoccio.....
Danach wurde es doch wesentlich hügeliger und derzeit befinde ich mich im Zentrum der Leopold Range. Wie hoch ich bin weiß ich nicht, der Mt. Ord misst immerhin knappe 1000 Hm.
Die Landschaft gefällt mir sehr, doch kann ich sie aufgrund der Straßenverhältnisse leider nicht so richtig genießen. Die Straße windet sich ab und zu um die Hügel, manche müssen auch "überfahren" werden. Das gelbe, ca. 1,5m hohe Gras, die grünen Bäume, die roten Gesteinsmassen sowie die berge sorgen für ein abwechslungsreiches Landschaftsbild. Alleine heute hätte ich locker einem Film verknipsen können.
Eigentlich wollte ich heute ja nur bis zum Inglis Gap fahren, dem wohl höchsten Punkt des heutigen Tages. Die Rest Area war jedoch von etlichen Aborigines belegt und so zog ich es vor weiter zu fahren.
Morgen möchte ich nun zur Bell Gorge fahren, es soll eine der schönsten Schluchten mit Wasserfall in dieser Region sein. Vielleicht überlege ich es mir ja auch anders und radle weiter.
Gruß Weltumradler
6
Eigentlich wollte ich ja noch die 10km bis zum Bell Gorge Campingplatz radeln, doch scheint dieser derzeit geschlossen zu sein. Morgen werde ich nun dorthin aufbrechen um eines der Highlights der Kimberleys anzusehen, und zwar den Wasserfall sowie den Swimmingpool. Ich werde morgen recht früh aufbrechen, um den ganzen Tag dort zu verbringen. Mit dem Ruhetag wird es somit nichts, da ich die 10km mit dem Rad zurücklegen werde. Auf alle Fälle werde ich hier nun 2 Nächte verbringen.
Das heutige "überfahren" der Hügel der Leopold Range war gar nicht so einfach, da die Straße abermals in einem recht schlechten Zustand war. Mal war es der Sand, mal waren es größere Steine, sodass ich teilweise langsamer als 10 km/h fuhr.
Überrascht war ich dann doch, als ich am March Fly Glen Resthouse vorbeifuhr, diesen Rastplatz meinte ich ja gestern bereits verpasst zu haben. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Einzeichnungen, Maßstäbe auf der Karte einfach nicht stimmen.
Nach 17km erreichte ich den Abzweig zur Bell Gorge und als ich diesen erreichten gab es für mich kein Halten mehr und ich bog links ab. Als erstes war ich dann doch ein wenig überrascht, dass ich auf dieser Straße nun besser vorankam als auf der Gibb River Road. Auf den folgenden 19km mussten insgesamt 4 Bäche durchwatet werden, einer davon war richtig rot und meine Füße sahen danach aus, als ob ich bei einem Metzger gewesen wäre. Die tiefste Stelle war immerhin knietief doch dank meiner Satteltaschen blieb alles trocken.
Wie zur Windjana Gorge kommen mir hier auch etliche Touristen entgegen, 8.00 scheint wohl die Aufbruchzeit der four wheel adventure Touristen zu sein.
Auf dem Campingplatz sah ich dann eine ca. 1,20m lange Echse, welche sichtlich auf Nahrungssuche aus war. Ich vermute fast, dass sie öfters gefüttert wird, manche lernen es wohl nie. Etliche Kakadus sowie einige Singvögel konnte ich ebenfalls bereits beobachten.
Gruß Weltumradler
5
Die Bell Gorge (schöne Schlucht) war zwar schön anzusehen, begeistern konnte sie mich jedoch nicht. Nach tagelangem "Staub" schlucken war es natürlich angenehm in einem dieser Pools zu baden, mehr aber auch nicht. Vielleicht liegt es ja auch an der Tatsache, dass ich nun halt mal ein Bergfreak bin, und um Wasserlöcher eher einen großen Bogen mache. Den Wasserfall selbst hatte ich mir wesentlich gigantischer vorgestellt, ebenso die Schlucht. Die Wingdjana Gorge vorgestern hatte mir wesentlich besser gefallen.
Ich glaube nun, dass viele Sehenswürdigkeiten der Kimberley eng im Zusammenhang mit dem Wasser gesehen werden müssen. Grund hierfür ist wohl das große, größtenteils trockene Land indem das nasse Element nun einmal rar ist.
Ob ich nun den Abstecher zu den Mitchell Falls machen werde bezweifle ich nun doch ein wenig, denn die bisher gesehenen Wasserfälle konnten mich nicht begeistern. Obwohl die Straße dorthin in einem relativ guten Zustand sein sollen, schrecken mich die 250km one way ab. Mit einem Relaxaufenthalt von 2+x tagen würde mich diese zusätzliche Schleife 8-10 Tage länger in den Kimberleys "gefangen" halten. Das besorgen des Proviantes hierfür wäre mit Sicherheit sehr teuer. Gemäß meinen Unterlagen müsste ich mich somit am Mt. Barnett Roadhouse für insgesamt 850km mit Proviant eindecken. Noch habe ich ja ein wenig Zeit, und muss mich noch nicht entscheiden.....
Die 10km bis zur Bell Gorge bin ich mit einem australischen Pärchen im PKW mitgefahren. Sie hatten einen großen Nissan Jeep, und ich wunderte mich doch sehr wie wenig man von den Unebenheiten der Straße mitbekommen hatte. Es ist jedenfalls kein Vergleich zum ungefederten Radfahren.....
heute Morgen bin ich bereits gegen 6.00 wach geworden, aufgestanden bin ich jedoch eine Stunde später und habe mir erst einmal einen Kaffee gegönnt.
Gruß Weltumradler
Bilder der Bell Gorge
http://www.gibbriverroad.net/images/bell-gorge-03.jpg
http://media-cdn.tripadvisor.com/media/photo-s/03/...e-wilderness.jpg
http://images.travelpod.com/users/ian_almond/...006400.bell-gorge.jpg
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In diesem kleinen Bach habe ich mir vor gut 1 Stunde ein kleines bad genommen, mir meine rote Erde an der Haut abgeschrubbt, natürlich ohne Seife oder Shampoo - nichts desto trotz fühle ich mich sauber.... Von einer Schlucht kann jedoch nicht die Rede sein, denn eine Felswand habe ich nicht ausfindig machen können.
Mich trennen jetzt noch gerade einmal 20km bis zum Mt. Barnett RH, und dann muss ich mich nun endgültig entscheiden, ob ich zu den Mitchell Falls radle oder nicht. Zwar kommt der entscheidende Abzweig zur Kalumburu Road erst 100km später, aber am RH soll es die letzte "gute" Möglichkeit geben sich mit Proviant einzudecken. Derzeit neige ich wohl eher dazu, diese Sehenswürdigkeit links liegen zu lassen um direkt nach Kununurra zu radeln. Die 500km zusätzlicher Naturstraße sind auch für mich den Weltenbummler einiges, andererseits würde dieser Abstecher meinem Geldbeutel recht gut tun, denn in den letzten Tagen konnte ich ja groß nichts ausgeben.
Gute 30 austr.$ habe ich zwar heute auch ausgegeben, aber essen muss ich ja schließlich auch. Nach 26km erreichte ich den Imintyi Store und habe dort einige Dosen, Milch, Haferflocken, Zucker sowie 2 Flaschen Cola gekauft. Die erste Cola hat mir sichtlich gut getan, denn nach 4 Tagen Wasser, Tee oder Kaffee trinken war die Coke eine willkommende Abwechslung.
Es war heute meine einzige Pause und gegen 10.00 fuhr ich weiter. Die Frau im Store teilte mir mit, dass nach 42km die Adcock Schlucht kommen würde und bis dorthin wollte ich auf alle Fälle fahren. Trotz einiger ups and downs, einigen kürzeren Passagen von Buckel- bzw. Sandpiste bin ich doch zufriedenstellend voran gekommen. Den Abzweig zur Schlucht konnte ich jedoch nicht ausmachen. Zwar sah ich ab und zu Wege und Radspuren in die entsprechende Richtung abbiegen, doch wollte ich nicht auf "gut Glück" einem dieser folgen. Ich glaube fast, dass es derzeit kein Hinweiseisschild gibt, denn die Frau im Store meinte, dass viele zu schnell fahren und deshalb den Abzweig verpassen würden. ich selbst war mit Sicherheit nicht zu schnell, vielleicht hat mir in der entscheidenden Phase ja auch eine Staubwolke die Sicht versperrt. Mich selbst stört das Verpassen des Abzweigs wenig, denn auf meine Kühlung im Wasser habe ich heute ja nicht verzichten müssen.
Heute bin ich mal wieder von einem australischen Touris mit der Videokamera aufgenommen worden. irgendwie ehren mich solche Gegebenheiten denn es verdeutlicht mir, dass ich schon etwas verrücktes, zumindest außergewöhnliches mache. Für mich selbst ist es ja nichts außergewöhnliches mehr, denn das Weltumradeln stellt ja seit 15 Monaten mein Lebensinhalt dar.
Gruß Weltumradler
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Heute Morgen bin ich durch das Geheule von Dingos wach geworden. Da der Mond heute immer noch recht "voll" war musste ich gleich an Wölfe denken, doch zum Glück gibt es die hier ja nicht in Australien. Nach den Krokos sind die Dingos wohl die größten Räuber des Landes. Bei einem überfahrenen Tier sind mir die besonders großen Reißzähne aufgefallen. Bisher hat sich zum Glück keiner dieser Räuber mir in den Weg gestellt, einmal trottelte eines der Tiere in einem "Sicherheitsabstand" von ca. 50-100m für ca. 2-3km hinterher. Ich hätte bestimmt nichts zu lachen, wenn eines der Tiere mal ernst machen würde, so sehen sie jedoch recht niedlich aus. Oft kann ich deren Spuren auf der sandigen Piste erkennen, zumeist handelt es sich um 2 Tiere.
Erneut ging es heute um 6.00 los, und gemäß meinen Unterlagen hätten es ja 20km bis zum Mt. Barnett RH sein müssen doch bereits nach 14km erreichte ich das Ziel. Abermals kaufte ich mir eine Coke doch dieses mal war das Zuckerwasser für unterwegs bestimmt. Diese Coke wird wohl meine letzte auf den nächsten 400km bis Kununurra gewesen sein. Das RH war mit ca. 20% doch wesentlich teurer als gestern und somit gönnte ich mir nur das Nötigste wie Mars, Kaffee und baked beans. Bei dieser Pause piesakten mich gleich zu Beginn 3 Moskitos, sodass ich mich seit langer Zeit mal wieder tagsüber "autanisieren" musste. Das Autan ist auch hier in Australien ein wirkungsvoller Schutz, Bayer verkauft es wohl weltweit.
Nach ca. 1 Stunde ging es weiter und von den Hügeln des gestrigen Tages war heute nichts zu spüren, es ging auch einige male leicht bergab. Wirklich guten Streckenabschnitten folgten einige sandige, sodass das Rad heute doch einige male geschoben werden musste. Auf den letzten km konnte ich es dann jedoch wieder gut laufen lassen, sodass ich immerhin noch auf einen Schnitt von 13 km/h kam. Gemäß den Aussagen der Einheimischen folgt ab jetzt der schlechteste Abschnit der GRR sodass ich für die restlichen 370km mit 5 Fahrtagen rechne. Sollte alles planmäßig verlaufen und ich keinen 110%igen Campingplatz finden werde ich bis Kununurra wohl ohne Relaxtag durchradeln.
Dort möchte ich mich dann definitiv um einen "Pflückerjob" bemühen, denn 2-3 Wochen arbeiten täte meiner angeschlagenen Reisekasse sicherlich gut. Zeitlich liege ich voll im Soll und eine Abwechslung zum Staub schlucken täte mir sicherlich gut.
Gruß Weltumradler
4
Sehen zwar niedlich aus, werden dummerweise von Touris ab und zu gefüttert doch wollte ich keinem er Tiere zu nahe kommen. Während meiner Australenzeit wurde ein Kleinkind von einem solchen Tier auf einem Campingplatz tot gebissen...... - sind halt doch Raubtiere.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dingo
und hier noch einige Bilder der Kuscheltiere....
http://euanritchie.files.wordpress.com/2012/10/...8x772angusmcnab.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/...go_on_the_road.jpg
http://puppyer.com/img/southern/dingo_585_2.jpg
http://blogs.crikey.com.au/northern/files/2011/06/...-whole-13996.jpg
Gruß Weltumradler
5
Nach schlafreicher Nacht habe ich heute morgen seit langer Zeit mal wieder mein Zelt nass zusammenpacken müssen. Es war zwar recht kühl draußen, doch vermutlich lag es eher an den Flussniederungen des Hahn Rivers. Ich bin echt gespannt ob es morgen ebenfalls feucht ist.
Nachdem ich den Hahn River ohne Mühe habe queren können, in Sandalen wohlgemerkt, war auf der anderen Seite des Flusses erst einmal Schuhwechsel angesagt. Heute musste ich insgesamt 5 oder 6 mal Bachläufe zu Fuss queren, die kleineren konnten gefahren werden. Kurz nach der Flussquerung wurde es erst einmal wieder sandig, sodass ich nach einer Fahrstunde gerade einmal 11,4km zurückgelegt hatte. Bei diesen Straßenverhältnissen muss ich mich doch ständig auf die Piste konzentrieren, sodass für die Landschaft kaum Zeit bleibt.
Von der Vegetation kann ich eigentlich keine Änderungen feststellen, und selbst nach 8 Tagen Kimberley finde ich diese immer noch schön und keineswegs eintönig. Der Baumbestand erscheint mir dichter als die Tage zuvor, auch sehe ich jetzt mehr halbwilde Rinder. Heute sind mir das erste mal 2 graue Kängurus über den Weg gesprungen, ansonsten waren es bisher ja immer diese großen braunen.
Nachdem ich die Gibb River Homestead passiert hatte ging es fast größtenteils bergab. Der Belag war o.k. und so konnte ich es doch einigermaßen laufen lassen. Nach insgesamt 36km machte ich meine Frühstückspause und setzte mir hierbei Kaffeewasser auf. Gegessen wurden nur einige Scheiben Toast dazu gab es Nutella, selbstverständlich per Löffel aus dem Glas. Für unterwegs habe ich eigentlich nichts gescheites zu essen, vielleicht rächt sich dies ja jetzt.
Bei km 52 erreichte ich den Abzweig nach Kalumburu, eine Zwischenstation auf dem Weg zu den Mitchell Falls, und ich war nicht einmal traurig darüber, dass ich den anderen Weg einschlug. Was auf den nächsten 23km folgte war der bisher anstrengendste Teil der GRR. Aufgrund der sandigen Piste musste Blck Beauty zig male geschoben werden, ein Fahren war einfach unmöglich. Ab und zu erkannte ich andere Radspuren und dort wo diese noch fahren konnte musste ich schieben. Ich denke, dass ich wohl mit wesentlich mehr Gepäck unterwegs bin als andere Radler. Neben dem Sand scheint es jetzt auch wieder wesentlich hügeliger zu werden, sodass mir vor den restlichen 280km doch bange wird. Mit mindesten 4 reinen Fahrtagen rechne ich, vielleicht muss ich ja doch noch einen Relaxtag einlegen.
Heute brachte ich es auf einen Gesamtschnitt von 12,2km/h, im Himalaya war ich nicht viel langsamer unterwegs. Kurz vor 14.00 war der heutige Tag dann für mich auch bereits gelaufen, zum Abend habe ich mir dann noch eine ordentliche Portion Nudeln aufgesetzt. Bin echt gespannt was morgen auf mich zukommt.
Gruß Weltumradler
5
Die ersten beiden Fahrstunden ließen mich dann doch bald verzweifeln...., Sand, Sand und nochmals Sand egal welche Linie ich fuhr. Obwohl ich ja noch frisch bei Kräften war musste das Bike des Öfteren geschoben werden. Es war schon recht frustrierend mitansehen zu müssen, wie die 2 anderen Radspuren ihre Markierungen in den Sand setzten während bei mir noch die Fußspuren zu sehen waren. Ich selbst empfand es dann doch als ein gutes "Lehrgeld" welches ich bezahlen musste und werde für Südamerika wohl noch deutlich an Gewicht abspecken.
Nach 16km traf ich 2 Österreicher, die mit einem alten Feuerwehrauto aus der Heimat unterwegs waren. Es gibt sie also doch noch, die verrückten.... Bis zu diesem Zeitpunkt betrug mein geradelter Schnitt gerade einmal 8,6 km/h..... Von ihnen ließ ich mich zu einem Kaffee einladen und nach gut einer Stunde fuhr ich weiter. Von nun an lief es doch einiges besser sodass ich meinen Tagesschnitt noch um 3 km/h erhöhen konnte. Die zu erklimmenden Hügel wurden zwar steiler, doch aufgrund des steinigen Untergrundes hatte mein Hinterrad mehr Halt.
Seit langer Zeit meldete sich heute der Easterly, also der Westwind mal wieder, und dieser hinderte mich bei meinem Tatendrang.
Bis zur Hauptstraße nach Kununurra sind es jetzt noch 151km Naturstraße und diese sollen es in sich haben. Bis dorthin gibt es noch 2 jump ups (Rollies nach 17km bzw. Gergory`s nach 29km) und dazwischen das total versandete Jacks Waterhole (28km) liegen. Der morgige Tag wird es somit aller Voraussicht nach in sich haben, doch allein die Aussicht auf eine Coke bzw. Süßigkeiten werden mich zumindest bis zum Waterhole Flügel verleihen. Sollte mir der Platz zusagen werde ich vielleicht sogar die Nacht dort verbringen.
Hier am Durac River habe ich mich dann doch recht kurzfristig entschlossen zu übernachten. Es ist abermals ein idealer Zeltplatz auf sandigem Untergrund, sodass ich heute Nacht weich gebettet bin. Morgen muss der Fluss zwar dann zu Fuß gequert werden, es ist der bisher tiefste und breiteste.
Gruß Weltumradler