AKTIEN IM FOKUS: Fluggesellschaften auf Erholungskurs 10:33 20.04.10
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Fluggesellschaften sowie des Flughafenbetreibers Fraport haben am Dienstag zur Erholung angesetzt, nachdem der europäische Luftraum in großen Teilen wieder freigegeben wurde. Nach Angaben der europäischen Luftsicherheitsbehörde Eurocontrol in Brüssel liegt Deutschland, wo der Luftraum noch komplett geschlossen ist, inzwischen am Rand der Sperrgebiete.
Bis 10.15 Uhr verteuerten sich die Aktien der Lufthansa (Profil) um 1,37 Prozent auf 12,57 Euro, während der Dax (Profil) um 0,54 Prozent auf 6.195,91 Punkte stieg. Im SDax (Profil) gewannen die Titel der Air Berlin (Profil) 2,17 Prozent auf 4,097 Euro, auch wenn es am Markt Händlern zufolge negativ angekommen ist, dass die Billigfluggesellschaft es erwäge, wegen der Aschewolke um Staatshilfen zu bitten. Im MDax (Profil) legten die Anteilsscheine der Fraport um 0,75 Prozent auf 39,835 Euro zu und Tui gewannen 3,14 Prozent auf 8,379 Euro. Der Index der mittelgroßen Werte rückte zugleich um 0,98 Prozent auf 8.389,48 Punkte vor.
Die Analysten von Cheuvreux meinten: Nachdem in den vergangenen fünf Tagen 61 Prozent aller Flüge in Europa gestrichen worden seien und der Luftraum allmählich wieder geöffnet werde, "liegt das meiste nun hinter uns und wir können erneut auf die Fundamentaldaten der Fluggesellschaft schauen". Dabei bewerten sie British Airways/Iberia und die Lufthansa mit "Buy". Sie schätzen zudem die gesamten Bruttokosten aufgrund der Flugausfälle wegen der Aschewolke für die größten Fluggesellschaften Lufthansa auf 171 Millionen Euro, für Air France-KLM auf 175 Millionen Euro und für British Airways auf 95 Millionen Pfund.
Positiv äußerten sich auch die Analysten der UBS zu den Luftfahrtwerten. "Frühere Krisen haben sich in der Regel als Kaufgelegenheiten herausgestellt und sofern die Vulkankrise in naher Zukunft gelöst wird, dürfte dies erneut der Fall sein", schrieben sie. Seit der Vulkankrise seien die Aktienkurse der betroffenen Unternehmen um rund vier Prozent gefallen. Die UBS-Experten schätzen insgesamt die Branche positiv ein über einen Zeitraum von zwölf Monaten, verweisen aber zugleich auf weiterhin bestehende kurzfristige Risiken und raten Investoren zu einer gewissen Vorsicht.
Die Analysten Geoff van Klaveren und Simon Champion von der Deutschen Bank verwiesen auf weiter bestehende Gefahren, dass künftige Eruptionen des Vulkans möglich seien. Es gebe keine Sicherheit, dass es in den kommenden Monaten nicht zu einem weiteren Ausbruch komme und zudem bestehe das Risiko, dass der Luftraum gegen Ende der Woche wieder geschlossen werden könnte, falls es zu Schäden an Flugzeugen aufgrund der Aschewolke komme. "Wir glauben, es ist am besten, Aktien von Fluggesellschaften zu kaufen, die ein geringeres Risiko haben" und verwiesen auf Easyjet (Profil), Ryanair und Lufthansa, die sie alle drei mit "Buy" einstufen.
Zwar hätten Airline-Aktien bereits tags zuvor am Nachmittag zur Erholung angesetzt, nachdem bekannt wurde, dass der Luftraum nach und nach wieder geöffnet werde, dennoch lägen die Aktien immer noch zwischen 5 und 8 Prozent unter ihren Niveaus vor der Krise. Vor allem Ryanair sehe "überkauft" aus./ck/la
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