Obwohl ich politisch nicht links stehe, gebe ich Katjuscha vollkommen recht. Der Großteil der Bevölkerung hat nicht das Geld um private Altersvorsorge zu betreiben. Deshalb ist hier sanfter Zwang notwendig, so wie es bei der gesetzlichen Rente schliesslich auch läuft. Das Problem ist jedoch, dass die gesetzliche Rente in spätestens 10 Jahren nirgendwo mehr hinreichen wird - tut sie heute vielmals schon nicht. Deshalb ist eine zusätzliche renditestärkere Altersvorsorge notwendig und müsste für die Personen, die sich das nicht leisten können, auch von Stärkeren etwas mitfinanziert werden.
Aus meiner Sicht kann es ohne einen Staatsfonds der langfristig eine effektive Rendite erwirtschaftet und aus unterschiedlichen Quellen gespeist wird wie der obsolete Soli-Beitrag, aber auch über einen vernünftigen Beitrag des regulären Einkommens (gestaffelt noch den Möglichkeiten eines jeden), niemals funktionieren.
Mit Sicherheit kann man da Modelle erarbeiten, die sozial ausgewogen sind. Was mich maßlos nervt, ist dass die Politik hier keine Ansätze bringt und eine Diskussion erzwingt. In der Schweiz wurde nach mehrjährigen Diskussionen, das Rentensystem schon erstmals in den 80er Jahren reformiert und danach noch einmal, bei uns passiert nichts. Keinerlei Aufklärung, keinerlei offizielle Warnung, dass das Sparbuch nicht funktionieren wird !!! Die wenigsten informieren sich selbst aktiv, womöglich genau die 10%, die in Deutschland Aktien und Fonds besitzen...Es ist verdammt nochmal der Job der Politik hier aktiv zu steuern und aufzuklären, statt totzuschweigen. Hier ist ein wesentlich dirigistischer Ansatz notwendig und ein parteiunabhängiger Konsens innerhalb der Politik.
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