Original-Research: windeln.de SE - von Montega AG Einstufung von Montega AG zu windeln.de SE Unternehmen: windeln.de SEISIN: DE000WNDL110 Anlass der Studie: Update Empfehlung: Kaufen seit: 12.10.2016 Kursziel: 5,50 Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten Letzte Ratingänderung: - Analyst: Timo Buss Roadshow-Feedback Wir waren mit dem CFO von windeln.de auf Roadshow. Die am häufigsten von den Investoren angestoßenen Themengebiete sind im Folgenden aufgeführt. China-Geschäft: Die Umsätze mit chinesischen Kunden haben sich für windeln.de in den vergangenen Jahren vervielfacht (2012: 7,1 Mio. Euro, 2013: 24,7 Mio. Euro, 2014: 55,7 Mio. Euro, 2015: 91,1 Mio. Euro). Zuletzt kamen 40% der Konzernumsätze aus dieser Region. Nach dem Melaminskandal von 2008 und diversen weiteren Fällen von Lebensmittelverunreinigungen sitzt das Misstrauen chinesischer Verbraucher in lokale Hersteller und Händler tief. windeln.de ist dadurch zum bekanntesten deutschen Onlinehändler für Babynahrung in China avanciert, erhielt in Q2 in der Region jedoch erstmalig einen Dämpfer. Geänderte Zoll- und Einfuhrbedingungen führten kurzfristig zu Verunsicherung bei den Kunden und für windeln.de zu Einbrüchen der China-Ordereingänge um 27% im April und 15% im Mai. Für die teilnehmenden Investoren war daher von Bedeutung, inwiefern sich die Absatzsituation wieder normalisiert hat. windeln.de stellt in Q3 zwar eine Annäherung der Bestellvolumina an die Vorjahreswerte fest, mit Zuwächsen ist jedoch noch nicht zu rechnen. Umstellung des ERP-Systems: Neben dem China-Geschäft verlief ebenfalls das Geschäft in der DACH-Region in Q2 enttäuschend. Das Umsatzwachstum (+1,5%) kam fast vollständig zum Erliegen. Das Unternehmen begründet die Umsatzschwäche mit der Umstellung des ERP-Systems auf Microsoft Dynamics AX. Während der Migration war vorrübergehend keine automatisierte Vorratsplanung möglich und Bestände wurden nicht richtig im System erfasst. Dies hatte einen Anstieg der im Shop nicht verfügbaren Artikel zur Folge. Für die teilnehmenden Investoren war von Interesse, inwiefern die Bestandsplanung seit Q3 wieder fehlerfrei verläuft. windeln.de legte in den Gesprächen dar, dass die negativen Einflussfaktoren aus dem Q2 im Wesentlichen überwunden sind. Wir gehen jedoch davon aus, dass sich der Verlust einiger unzufriedener Stammkunden im Deutschland-Geschäft in den Q3-Zahlen noch einmal negativ bemerkbar machen wird. Liquidität: Im laufenden Jahr wird windeln.de einen signifikant negativen FCF ausweisen (MONe: -35,3 Mio. Euro). Durch die bereits erfolgte Schließung des defizitären Shopping-Clubs, eine Umstellung der Logistik und die sukzessive Skalierung des Geschäftsmodells sollte sich der Cashflow ab 2017 aber deutlich verbessern. Zum Jahresbeginn verfügte das Unternehmen über liquide Mittel in Höhe von 88,7 Mio. Euro und damit über ausreichende Reserven, um Verluste abzufedern. windeln.de gab sich in den Gesprächen zuversichtlich, genug Liquidität bis zum Erreichen des Break-Even zu haben, insbesondere da die noch ausstehenden Earn-Outs für Feedo und Bebitus über Aktien geleistet werden. Fazit: Die Investoren teilten unsere Meinung, dass die Veröffentlichung der Q3-Zahlen für einen Neueinstieg noch abgewartet werden sollte, um Visibilität über die Verbesserungen in China und dem zuletzt unter der Umstellung des ERP-Systems leidenden Heimatmarkt zu erhalten. Ab Q4 dürfte sich das Sentiment für den Titel dann sukzessive aufhellen.
Quelle onvista.de |