Für mich gehen Forderungen nach "USP", oder "sich neu erfinden", etwas an der Realität vorbei. Natürlich ist es gut , wenn man ein paar Eigenentwicklungen mit höherer Marge vermarkten könnte, aber ist das unabdingbare Voraussetzung?
Haben erfolgreiche Firmen wie Bechtle/Cancom/Datagroup/Allgeier/....alle "einen Haufen" USP am Start , oder machen die einfach nur kompetent und gut gemanaged einen guten Job?
Ich glaube nicht, daß man im IT-Sektor unbedingt angewiesen ist auf USP , um ein profitables Geschäftsmodell zu betreiben, bei den Wettbewerbern klappt das ja auch seit Jahren.
Hermann = Lame Duck richtig, er wird vermutlich noch eine Weile "hochwichtige" Wortbeiträge leisten und seine "Basisarbeit" für die Zukunft lobpreisen, aber ich denke, daß Rixen das Heft des Handels in die Hand nehmen wird , schließlich muß er mit der neuen Vorstandskollegin auch die neue Mittelfristplanung vorstellen/verantworten.
2022 ist sowieso mit einem dicken Minus versaut, da macht es sicher Sinn dort möglichst viel Unrat/Belastungen noch abzuladen.
Nur mit Theorie allein wird auch Rixen nicht reüssieren können, deshalb wird Q1 schon eine sichtbare positive Entwicklung vorzeigen müssen, als belastbare Grundlage für Überzeugungsarbeit bei Investoren.
Q1/2022 hatte einen Umsatz von 41,2 Mio. und ein Konzernergebnis von - 3,5 Mio. Q1/2023 sollte sehr viel besser ausfallen können, weil sehr hohe Belastungen wegfallen , die es im letzten Jahr gegeben hat.
"Im ersten Quartal 2022 wurden, wie angekündigt, noch Leasingverbindlichkeiten der im Dezember 2021 übernommenen scanplus in Höhe von 6,8 Mio. € abgelöst.Hinzu kam die abschließende Earn-out-Zahlung in Höhe von 0,6 Mio. € für die im Sommer übernommende Incloud." ( Q1-Bericht 2022)
Hinzu kamen die Vorabinvestitionen für den Ausbau des SaaS-Geschäfts .
Scanplus war auch bzgl. Marge anfangs grottenschlecht unterwegs und hat für 2022 nur ein knapp positives EBITDA abgeliefert . - Für 2023 wurde im Call auf Nachfrage ein definitiv zweistelliges EBITDA angekündigt. Das mag zwar immer noch wesentlich magerer sein ,als die ehemalige Colo-Marge , ist aber doch im Vergleich zu Q1/2022 ein wesentlicher Fortschritt. Hinzu kommt der erstmalige Umsatz von "productive data" .
Warum sollte also eine "schwarze Null" nicht möglich sein ,oder evtl. sogar mehr? Eins ist sicher, da muß man nur auf den aktuellen Kurs schauen, der Finanzmarkt/die Investoren möchten zeitnah belastbare Fortschritte sehen ! Meldungen bzgl. Aufträge/ Neukunden wären sicherlich in dieser Situation zum Jahresstart sehr förderlich.
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