und stimme teilweise zu, dass man zu vorschnell den Finger erhoben hat und erhebt.
Doch finde ich es ziemlich einseitig in der Betrachtung, denn der Fingerzeig geht auch bzw. vor allem von der anderen Seite aus, die "Andersdenkende" permanent und auf übelste Weise als woke linksgrüne Idioten, usw. diffamiert, statt deren Meinung und Sichtweisen genauso zu tolerieren wie sie selbst erwarten toleriert zu werden.
Des Weiteren sollte man Ursache und Wirkung nicht verwechseln. Der "Faschist" ist ja nicht von den linksgrünen woken Fingerzeigern zum Faschisten erwachsen, sondern sind es die Aussagen und Taten, die den Faschisten zum Faschisten machen.
Das zeigt sich u.a. an der Art und Weise der Diskussion, in denen man alles Fremde als Migranten bezeichnet und eben keine Unterscheidung zwischen deutschen Bürgern mit Migrationshintergrund, Flüchtling, Asylant und Schutzbedürfdigen trifft.
Das zeigt sich eindrucksvoll gerade in den USA, wie im Rechtsstaat eine Säuberung stattfindet, man den Rechtsstaat in einem Affentempo aushöhlert, wie es Putin in Russland nicht schneller gelungen ist.
Das zeigt sich auch um Umgang mit Freiheit und Vielfalt. Vielfalt, welche Grundlage einer gesellschaftlichen Freiheit darstellt, wird im Eiltempo rückabgewickelt. Alles was nicht der eigenen Ideologie entspricht, wird verboten.
Auch die Deportation erfährt ein trauriges Comeback. Was noch vor 10 Jahren als undenkbar galt, dass man Millionen Menschen, ganze Völker einfach von ihrer Heimat gewaltsam vertreibt oder selbst geborene Amerikaner mit Migrationshintergrund abschieben will, ist mittlerweile Realität geworden.
Bei all dieser fragwürdigen Entwicklung schaut die Masse zu und eine relativ große Minderheit klatscht sogar Beifall. Genau so ist das 3.Reich entstanden, in denen von Rechts bis Links, mit Ausnahme der SPD, den uneingeschränkten Machtbefugnissen der Nazis zustimmten.
Und schon damals hat man das Gefahrenpotenzial ringsum heruntergespielt mit fatalen Folgen. Selbst als diese fatalen Folgen sichtbar wurden, hat man es im Nachgang immer noch heruntergespielt, indem man immer wieder betonte, dass nicht alle Deutschen von damals Nazis waren und Trümmerfrauen einen Heldenstatus verliehen. Doch die Realität ist das nicht, die Realität ist, dass Millionen Deutsche von damals den Nazis wohlwollend die Macht erteilt haben und keine kleine Minderheit den propagandistischen Reden Hitlers und Göbels Beifall klatschten. Auch die Trümmerfrauen, die gern als Helden dargestellt wurden, waren alles Andere als Helden, denn es war ein Job den sie nicht tun wollten, sondern tun mussten.
Interessant fand ich hierzu eine Dokumentation eines Reporters, der mit den in den Nürnberger Prozessen verurteilten Mittätern des 3.Reiches gesprochen hat um ihre Motivation und Gedankenwelt besser verstehen zu können. Er wollte wissen, wer diese Menschen sind und wie sie zu dem wurden, was sie sind, nämlich Massenmörder. Was er fand waren mitnichten wie man denkt, irgendwelche Freaks oder Psychopaten. Die die er dort überwiegend fand, waren im Vorfeld nichtmal durch Gewalt und Kriminalität auffällig gewesen und führten selbst zu Zeiten des 3. Reiches ein erstaunlich normales Leben. Während sie am Tage Menschen hinrichten oder foltern ließen, über deren Tot entschieden, lebten sie nach der Arbeit ein langweiliges normales und meist gewaltfreies Familienleben. Es waren auch keine Dummköpfe, sondern nicht selten auch gebildete Leute z.B. Ingenieure. Obwohl die Täter wussten, dass die Unrecht taten, so waren sie selbst danach noch der Meinung, das Richtige getan zu haben.
Die Erkenntnis aus dieser Arbeit ist, dass der Grat zwischen Gut und Böse schmal ist und nahezu Jeder zu einem Massenmörder werden kann.
Deshalb halte ich den Faschismusvorwurf nachvollziehbar und sollte man eigentlich als Warnzeichen interpretieren, dass da was aus den Fugen gelaufen ist und weiter läuft.
Oder wollen wir wirklich, dass Begriffe wie Säuberung & Deportation zur neuen Normalität werden? |